[WLANware] ETX-Werte

elektra onelektra at gmx.net
Wed Aug 23 20:22:29 CEST 2006


Hallo -

jetzt Ich nochmal ;)

Die Idee von ETX ist nicht einfach nur den Paketloss zu messen -  es 
geht um den besten Kompromiss aus Paketloss und Anzahl der notwendigen 
Retransmissions beim Weiterreichen von Paketen zwischen Knotenpunkten 
mit nur einem Interface, die dasselbe Übertragungsmedium verwenden.  Das 
Szenario für ETX ist nicht der Betrieb auf einem Ethernetkabel oder 
Knotenpunken mit N drahtlosen Interfaces, sondern ein Mesh mit 
Ad-Hoc-Routing und nur einer Wlankarte pro Knoten. Genau dafür entstand 
ursprünglich die Idee.

ETX soll den besten Kompromiss zwischen Anzahl der Übertragungen (Medium 
wird für andere blockiert) und kürzestmöglichem Weg finden. Das macht es 
IMHO hinreichend gut.

Aber inzwischen haben wir halt ein Szenario mit Knoten die über mehrere 
Interfaces verfügen - und halt eben auch per 100 Mbit Ethernet. Dafür 
macht ETX tatsächlich keinen Sinn.

OLSR dafür zu verwenden ist gewissermassen ein 'Missbrauch'. Als wir ETX 
in OLSR haben einfliessen lassen haben wir nicht geahnt (also Ich 
jedenfalls nicht), dass eines Tages riesige Subnetzwerke mit 
Ethernetverbindungen und mehreren drahtlosen Interfaces mit ein und 
demselben Routingdeamon ganze Metropolen vernetzen und die Benutzer nach 
dem einfachen Rezept verfahren:

Jedes Interface eines Rechners bekommt eine IP aus dem gleichen Subnetz, 
OLSR wird auf egal welchem Art von Netzwerkinterface aktiviert und:  
*Feuer frei!*

Das ganze ist ungemein sympathisch -  denn es gestattet Laien die sich 
nicht eingehend mit Computernetzen befassen wollen und die Sache lange 
studieren ohne Planung grosse Netzwerke auf die Beine zu stellen. Das so 
etwas nicht *perfekt* funktionieren kann liegt auf der Hand. Aber es 
scheint hinreichend gut zu funktionieren - jedenfalls ist die 
Begeisterung gross.

Ich will damit keinesfalls eine Diskussion abwürgen was man nun an der 
Situation verbessern kann. Nur zu!

Ein Routingprotokoll was die Problemstellung perfekt löst wäre ein 
grosser Gewinn und es ist eine Herausforderung :)

cu elektra

> Hi,
>
> will auch mal.
>
> - Versuch macht klug. In src/lq_route.c nach "path_etx" suchen.
>
> - Sonderlich sauber ist schon der Paket-loss nicht ermittelt, es
>   handelt sich hier um einen Message-loss. Es sind mehrere
>   Messages pro UDP-Packet. Funzt aber trotzdem.
>
> - Store-and-Forward-Interfaces ("Weiterleitung mit gleichem
>   Eth im selben Geraet, z.B. Ad-Hoc-Wifi) muessen einen Nachteil
>   gegenueber Doppel-Interfaces (Weiterleitung mit zweitem Eth im
>   selben Geraet) haben. Funzt aber trotzdem.
>
> - Es fehlt eine Betrachtung der Bandbreite. Eine Strecke mit 75%
>   loss aber 1000Gbit/s ist besser als eine mit 25% aber 1kbit/s.
>   Evt. nach Anwendungszweck differenziert (SSH besser ueber
>   den 25er Lahmlink, Bulk-P2P besser ueber 75% Sauseblitz).
>   Sowas dann auch fuer HNAs. Naja - koennte besser sein.
>
> - An sich laeuft's mit Addieren. Multiplizieren kostet.
>
> - Meine Erfahrung: Der Routen-Aufbau klappt ganz OK - der
>   Abbau dagegen oder das Umleiten bei Geraeteausfall schon
>   weniger gut / schnell.
>
> - Wir ham' mehr Layer1- und Layer2-foo (miese Antennen,
>    zuviel Wifi-Dreck in der Luft) als Routing-Probs. Dann noch
>    Layer0-foo (Waerme im Sommer, Blitz, Wasser und Insekten)
>    als auch Layer8-foo (Streit+Hader, verlorenes Interesse, der
>    liebe Nachbar mit der Strahlenangst etc). Bin nicht sicher, ob da
>    eine Verbesserung auf Layer3 hier messbar was bringt.
>
> - Sowohl Andreas als auch Thomas sind nicht mehr (sehr) aktiv.
>   Es muss wohl jemand anders machen. Wenn.
>
> My 2 cent,
> Sven-Ola
>
> "Ufo" <ufo at public-ip.org> schrieb im Newsbeitrag 
> news:44EC755A.5030606 at public-ip.org...
> tetzlav at web.de schrieb:
>   
>> Das Problem daran ist; die Kabelverbindungen bekommen einen viel zu 
>> schlechten ETX, der müsste
>> theoretisch viel kleiner sein als nur 1 - am besten 0 - denn die 
>> Wahrscheinlichkeit, das bei LAN ein
>> Paket verloren geht ist sehr gering bzw. ein Hardwarefehler.
>>     
>
> nein, ETX=1 ist wirklich richtig!
>
> Also doch ne kleine Mathestunde:
>
> * ETX ist die Anzahl der Versuche, die notwendig sind, um ein Paket am
> Ende zu erhalten
> * 1/ETX  ist die angenommene Wahrscheinlichkeit, mit der ein Paket
> "durchkommt"
> * 1- (1/ETX) ist dann erst die Verlustwahrscheinlichkeit.
>
> d.h. bei ETX 11 ist die Verlustwahrscheinlichkeit 91%
> und bei ETX 3.0 ist die Verlustwahrscheinlichkeit 66%
> und bei ETX 1.1 ist die Verlustwahrscheinlichkeit 9%
>
> Die Gesamtwahrscheinlichkeit, das ein Paket über mehrere Hops
> durchkommt, ist das Produkt der Einzelwahrscheinlichkeiten.
> Für den Gesamt-ETX-Wert ergibt sich nach wegkürzen der Reziprok-Sachen
> das Produkt der Einzel-ETXe.
>
> Dann wird auch klar, das Verbindungen, die ETX=1 haben (z.b.
> Kabel-Kopplungen), den ETX-Gesamtwert nicht beeinflussen (1*x=x)
>
> q.e.d.
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