[WLANtalk] SIP vs. H.323

Andreas Dorfer adorfer at nadeshda.org
Mo Dez 29 04:06:48 CET 2014


Am 28.12.2014 um 12:04 schrieb Bernd Kalbfuss-Zimmermann:

> ich spiele schon seit einer Weile mit dem Gedanken, einen VoIP-Server
> für den Freifunk 3Ländereck zu installieren.

Was möchtest Du erreichen?

Ist jetzt eine ernst gemeinte Frage.
Wer ist die Zielgruppe?
Wer soll miteinander sprechen können?
Was soll da übertragen werden können?


Die bereits im Thread gefallene Einschätzung "H.232 ist tot" kann ich
nur unterstützen. Solange man nicht an irgendwelches semi-proprietäres
Operator-Equipment gebunden ist: Finger weg.

SIP ist natürlich so eine tolle eierlegende Wollmilchsau, wenn man es
sich von der Featureliste anschaut.
Wenn's dann um die konkrete Implementierung geht, dann merkt man meist
schnell, dass sich Asterisk fast anfühlt wie sendmail.cf (ohne M4!)
Und dass man als Neuling kaum um eine Config-Virtualisierung herumkommt,
die einen aber enorm in den Möglichkeiten beschneidet...
(das ist dann wie sendmail mit confixx administrieren, um mal im
Vergleich zu bleiben)
Gibt natürlich auch noch einenen Haufen andere SIP-Server.

Nur sollte man sich rechtzeitig überlegen: will man das überhaupt?
Wenn man sich die Netzwerkschicht (was ein SIP-Client mit
Outband-Signalling, Directory-Service, Video und Instant Messaging so an
Ports, UDP wie TCP-sessions, von wem alles initiert) braucht, dann wird
auch den hartgesottenen Firewall-Experten schummerig vor Augen. Und
spätestens wenn das ganze dann durch ein NAT/Masquerading soll, dann
lösen selbst STUN/ICE und Heartbeats nicht alle Probleme.)

Denn wenn man kein Gateway "zum Telefonnetz" braucht, auf Video und IM
verzichten kann, dann tut es vielleicht auch ein Mumble-Server.
Und dessen Speex klingt gut.




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