[WLANnews] Die bösen Strahlen, Internetsucht und überhaupt...

Allan Wegan allanwegan at allanwegan.de
So Apr 12 17:09:41 CEST 2015


> Ich möchte eigentlich keine Energie in diese Debatte
> investieren, aus der meiner Einschätzung nach wenig positives
> resultieren kann. Die hierbie ungeklärte Frage:
> Wie verhält sich die beobachtende Masse?

Keine Energie zu investieren wird schwer, nachdem du nun schon darüber
nachgedacht hast. ;)

Momentan nutzt die Mehrheit selbst Handy und WLAN, obwohl immer mal
wieder es auch einzelne skeptische Artikel in die Presse schaffen. Dazu
nutzen immer noch die Jüngeren mehr Funktechnik, als die Älteren - der
Trend geht also immer noch zu mehr Nutzung, statt weniger.

Ich nehme an, dass die Nutzung momentan nicht durch Bedenken, sondern
die Verfügbarkeit günstiger und performanter Datentarife, Hotspots und
Festnetzinternetzugänge (auf dem Land) limitiert wird.

> Wird es sich eines Tages rächen, die Kritiker einfach zu ignorieren?

Wenn die Kritiker recht haben: Ja.
Sonst: Nein.

Ich gehe davon aus, dass sogar die Strahlung von Handys bei
bestimmungsgemäßem Gebrauch (beispielsweise nicht das Handy als
Kopfkissen verwenden *g*) für fast alle unschädlich ist.
Das trifft allerdings auch auf Nüsse zu - und dennoch gibt es einige
Leute, die bereits durch Spuren von Nüssen Unannehmlichkeiten zu
erleiden haben. Einzelne gehen sogar das Risiko ein, zu sterben, wenn
sie eine Nuss verzehren...
Es gibt so viele obskure Krankheitsbilder, dass man nie mit sicherheit
ausschließen können wird, dass es nicht doch einzelne gibt, bei denen
die Anwesenheit von diesem oder jenem "Allergen" zu Symptomen führt.

Ich persönlich glaube schon, dass es Leute gibt, die unter
Hochspannungsleitungen nicht schlafen können und Kopfschmerzen bekommen,
wenn sie sich ein Handy ans Ohr halten. Die meisten von diesen wenigen
haben vermutlich eine psychosomatische Erkrankung und bei den einzelnen
restlichen wird man die Ursache möglicherweise nie finden.

Aber wir essen doch auch weiterhin Nüsse, obwohl bereits Spuren davon
für einzelne quasi sofort tödlich sein können. Gut, diese Spuren werden
nicht so gut verteilt, wie die Funkwellen, aber davon spricht bei Handy
und WLAN auch keiner ernsthaft von der Gefahr des sofortigen Todes. Und
wenn es nur um Risiken geht: Da ist es letztlich immer ein Abwägen. Ein
plakatives Extrembeispiel sind die Verkehrstoten.
Bei Handy und WLAN gibt es als Ergebnis des Abwägens die gesetzlichen
Sendeleistungs-Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen.

> Oder entlarven sich diese von selbst?

Die meisten argumentieren rein angstgetrieben auf "Stammtischniveau" und
entlarven sich damit tatsächlich selbst.
Wenn Argumente Studien referenzieren, beinhalten diese meist andere oder
gegenteilige Aussagen. Da bietet es sich dann an, den Skeptiker darüber
aufzuklären.

Grundsätzlich lohnt sich die Diskussion nur, wenn irgendwer einen
Vorteil davon hat. Der Einfachheit halber würde ich bereits im
Informationsgewinn für mindestens eine Person einen Vorteil sehen. Aber
wenn es gelingt, Skeptiker tatsächlich zu beruhigen, dürfte dies deren
Lebensqualität erhöhen - das wäre also auch ein gutes Diskussionsziel.

Wenn diskutiert wird, sollte aber sachlich diskutiert werden - auch wenn
die andere Seite abdriftet.



-- 
Allan Wegan
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