[WLANnews] Transparenter Proxy im Freifunk-Netzwerk mit Extras

Allan Wegan allanwegan at allanwegan.de
Sa Jun 29 12:18:26 CEST 2013


> Das mit der Antenne ist mir noch nicht klar.

Was denn?

> Ein Ballon hat eine Coverage von 5km?

Ich nehme an, dass die Ballone sowohl bei Google, als auch bei Freifunk
Wien erst mal nur den Backbone bilden sollen. Die Coverage würde dann
die maximale horizontale Abdrift von der geplanten Position definieren.
sie entspräche dem Radius des Kreises, der bei niedrigster Flughöhe
bestrahlt wird. Im Himmel gibts keine Bäume, Häuser und Hügel.
Dementsprechend sollten Interballonverbindungen auf weiteren Strecken
funktionieren, als am Boden.
Aber man könnte die Ballone auch mit breiter abstrahlenden und/oder mehr
Bodenantennen bestücken. Entweder bräcuhte man dann Bodennodes nur noch
in Ballungsgebieten oder man würde zumindest auf dem Land weniger davon
benötigen.

> Auf welchen Frequenzen wird gesendet? ISM?

Ich glaub, die Wiener wollen Standard-WLAN verwenden.

> Das mit der Positionssteuerung ist mir auch nicht klar.

Ich nehme an, dass Wetterdaten und GPS zur Navigation verwendet werden
sollen. Die Luftströme sollen über den wolken einigermaßen berechenbar sein.

> So präzise mittels Luftstömen zu steuern kann ich mir gerade nicht
> vorstellen.

Es ist noch kein "marktreifes" Produkt. Möglicherweise funktioniert es
gar nicht. Aber vieleicht funktioniert es. Wir werden sehen... ;)

> Wie ist das mit der Luftfreigabe bei Raketenstarts?

Welche Raketenstarts? Es geht hier um sowas wie gepimpte Wetterballone.
Die werden nicht mit Raketen auf Höhe gebracht.

> Was wenn sich ein Ballon nicht mehr steuern läßt?

Dann driftet er vermutlich recht flott ab und ist für das Projekt
verloren. Deswegen ist es wichtig, dass die Ballone einigermaßen
preiswert sind.

> Kann mir so ein Ding auf den Kopf fallen?

Yep. Alles was hoch kommt, kommt auch irgendwann wieder runter.

> Wie lange dauert es bis Ozon und UV den Kunststoff zersetzen?

Kommt aufs Material an. Ich kenn mich da nicht aus.

> Wie viele Manöver sind bei Nacht möglich.

So viele der Akku hergibt.

> Was passiert wenn GPS abgeschaltet wird?

Dann müssen Gyro und Accelerometer reichen. Möglich wär auch der Einsatz
eines GPS/Glonass-Kombiempfängers, um die Abhängigkeit vom US-System zu
verringern.

> Was passiert wenn die Ballons im Kriesenfall abgeschaltet werden? Wer
> hütet dann die Schafe?

Niemand weiß mit Sicherheit, was im Krisenfall passieren wird.

> Hält Google sich eigentlich an Datenschutz?

Ich rechne nicht damit. Aber bei konsequenter
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist der Content auf dem Übertragungsweg
auch sicher, wenn das Netz unsicher ist. Und bei einsatz von
Onionrouting sind die Verkehrsdaten sicher auch wenn das Netz unsicher ist.
Geheimdienste werden immer Vollzugriff auf alle netze haben. Das Netz an
sich ist grundsätzlich nie vertrauenswürdig. Handle entsprechend.

> Google spricht hier von Vermarktung bzw. von Geschäftsmodell.

Ich spreche von einem Geschäftsmodell für Google. Ob Google das selbst
auch bereits zugibt, hab ich nicht recherchiert. Aber Google ist eine
AG. Es wär also unsinnig, von Altruismus auszugehen.

> Das heißt für mich, Google wird die Kuh richtig melken und mit
> Kusshand Daten gegen Wassergrundstücke auch beim NSA eintauschen.

Natürlich. Was sollten sie denn sonst tun?

> [...]

Jo, die Welt ist so schlecht und die Politik korrupt und überhaupt...
Damit müssen wir wohl leben, so lange die Mehrheit das offensichtlich
gut findet.
Übrigends wurden die Cryptokriege damals gewonnen. Nutz die FOSS
OpenPGP-Implementation GnuPG (<http://www.gnupg.org/>). Und für deine
Verkehrsdaten gibts TOR (<https://www.torproject.org/>).

> Bei mir ist gestern meine erste Solaranlage (200W) mit Netzeinspeisung
> für sage und schreibe 400€ in Betrieb gegangen.

Na das ist doch mal erfreulich. Achievement unlocked: Erweiter deine
Solaranlage mit mehr Panelen und dicken Akkus zur netzunabhängigen
Stromversorgung.

> Das ist eine Revolution. Ich liebe Revolution. (:

Es ist (zum Glück für dich) lediglich eine Subvention. Der Unterschied:
Bei der Revolution kommen die anderen und nehmen dir deine Solarpanele
weg. Bei der Subvention gibt dir der Staat einen garantierten
Einspeisepreis pro Solar-KWh, den er von allen anderen über die
Erneuerbareenergienumlage wegnimmt. Dadurch steigt trotz fallender
Preise an der Strombörse der Endkundenstrompreis. Dein Handeln macht
also das Leben für Leute ohne geeigneten Grundbesitz teurer. Anders wär
das, wenn du deinen Solarstrom selbst nutzen würdest...



-- 
Allan Wegan
Jabber: allanwegan at erdor.de
ICQ: 209459114

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