[WLANnews] Jugenschutz beim Internetzugang: Pseudoargument oder hat das wirklich nen Hintergrund?

Christoph Franzen christophfranzen at googlemail.com
Mi Jul 17 16:22:03 CEST 2013


Am Wed, 17 Jul 2013 10:27:21 +0200 schrieb Johannes Meyer
<mail at meyerjohannes.de>:

Hallo,

> Thema Jugendschutz habe ich bei vielen Diskussionen hier. Freifunk
> nimmt angeblich den Eltern das Recht Ihnen Schützlingen den
> Internetzugang zu zerstören.
> Hardware Sicherstellen wäre ja auch zu einfach.

das ist ja wohl klar, schließlich will man sich nicht neben seine
Sprößlinge setzen und denen den Umgang mit dem Internet beibringen,
sondern die vor einem vermeintlich „kindersicheren“ und „geschützten“
Gerät parken wie die vorherigen Generationen vor dem Fernseher.

Da wird das schließlich auch so gemacht: nachmittags ist „Harry Potter“
ein paar Sekunden kürzer, das wird dann durch speziell auf
Kinder-Hirnwäsche zugeschnittene Werbung ausgeglichen.

Fehlen nur noch die Politiker-Forderungen nach „Sendezeiten im
Internet“.

Dabei stört auch niemanden, daß sogar für Erwachsene im
öffentlich. rechtlichen Bildungsprogramm Aufklärungssendungen über
Werbe-Verführungstricks ausgestrahlt werden.

Während die Wissenschaftler im Internetzeitalter langsam mal anfangen,
sich mit der tatsächlichen Jugendgefährdung durch leicht zugängliches
Material zu beschäftigen und teilweise zu dem Schluß kommen, daß selbst
„richtige“ Pornos gar nicht so schlimm seien, dürfen harmlose
Titten-Filmchen nach wie vor nur nachts gesendet werden.

Seltsam auch, daß große Teile dessen, was vor 40 Jahren auf dem Index
gelandet war, da heutzutage nimmermehr drauf käme. Hab' ich was
verpaßt? Hat sich die Menschheit seitdem evolutionär weiterentwickelt?
Sind heute andere Sachen schädlich?

> Es wäre top, wenn es da eine juristische Klärung geben könnte.

Die ist unnötig, beziehungsweise es ist bereits klar: man darf das
Internet ungefiltert anbieten.

Besorgte Eltern muß man mit Argumenten überzeugen.

Vergleichen wir mal Internet und durchaus lebensgefährlichen
Straßenverkehr. Diese Filterforderungen bedeuten in etwa, die Kinder
bis 18 nicht auf die Straße zu lassen, statt ihnen die Verkehrsregeln
beizubringen und sich dann zu wundern, daß sie dann dort immer noch
nicht klarkommen.

Die Eltern sollten sich auch mal selber Gedanken machen, was sie ihren
Kindern zumuten und das nicht der Werbewirtschaft, USK, FSK und
Jugendschutz.net, sowie der Bpjm überlassen.

Gerade diejenigen, die lautstark nach solch technischem „Schutz“
schreien, sind nämlich diejenigen, die durchaus selber denken können,
den Überforderten ist das typischerweise egal.

Viele Grüße, Christoph
-------------- nächster Teil --------------
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