[WLANnews] Freifunk wiederbeleben (update oder zweiter Versuch)

smilebef at gmail.com smilebef at gmail.com
Mi Jan 2 19:47:18 CET 2013


Adrian, danke deinem Feedback,


wenn die Bundesregierung in einem Notfallplan behauptet, das
Internet wird abgeschaltet um diverse Interaktionen in der Bevölkerung
zu verhindern, wie sieht dann eine solche Maßnahme aus?
Abschalten der Provider, der DNS Server, oder der Backbone, was immer
das sein soll?





Am Wed, 2 Jan 2013 18:41:22 +0100
schrieb Adrian Reyer <are at lihas.de>:

> On Wed, Jan 02, 2013 at 04:24:42PM +0100, smilebef at gmail.com wrote:
> > > zunaechst. netzwerke sind tranporteinrichtungen fuer datenpakete.
> > > jedes paket hat eine senderadresse und empfaengeradresse. mehr
> > > interessiert uns eigentlich nicht. das routing ist die einzige
> > > aufgabe, die das netz zu organisieren hat. also die pakete
> > > moeglichst direkt und schnell vom sender zum empfaenger zu leiten.
> > Es kann durchaus sein, dass WLAN dieses Vorgehen vorgibt.
> > Wenn dies aber nicht der Fall ist, würde ich behaupten, dass da
> > einiges optimiert werden kann. Ich bin hier leider nur Laie.
> 
> Ich denke es gibt hier verschiedene Ebenen von Netzwerk.
> Die eine Ebene ist das Transportmedium, die sorgt einfach dafuer, dass
> Daten von a nach b kommen.
> Eine andere ist die Applikationsebene, z.B. diese Mailingliste.
> Die diversen Routingprotokolle und das Kernstueck der Freifunk
> Firmware(s) kuemmert sich um das Transportmedium. Wenn das
> Transportmedium nicht in Ordnung ist, wirst Du mit den
> Applikationsdaten nur wenig Freude haben.
> 
> > Wenn ich dich richtig verstehe, das TCP/IP Protokoll ist ein
> > Militärisches Protokoll, gemacht um maximale Kontrolle zu erhalten.
> > Aber Freiheit und Unabhängigkeit sind hier eher nicht berücksichtigt
> > worden.
> 
> Falsche Sichtweise. TCP/IP ist mit militaerischem Hintergrund
> entstanden, um auch bei Ausfall einzelner Knoten noch moeglichst gut
> zu funktionieren. Das sieht man daran, dass z.B. ganze Unterseekabel
> entwendet werden koennen und das relativ lange nicht auffaellt.
> TCP/IP ist eben nicht fuer maximale Kontrolle gebaut, eben deshalb tun
> sich diverse Organisationen ja so schwer hier gute Angriffspunkte zur
> Zensur zu finden. Es bleibt derzeit nur die physikalische Terminierung
> aller Links in unerwuenschte Gebiete, sonst suchen sich die Daten
> ihren Weg. Wenn TCP/IP vor heutigem Hintergrund aus dem Umfeld von
> Militaer/Regierungen/Konzernen neu aufgebaut werden muesste, saehe das
> bestimmt anders aus. Deshalb gibt es auch solche Kruecken wie
> DNS-Sperren unter der Praemisse, dass alle zufaelligerweise den vom
> Zensierenden kontrollierten DNS-Server nutzen. DNS ist aber zunaechst
> einmal nur ein Protokoll, das Namen in Nummern und umgekehrt umsetzt.
> Ob und wie der von Dir genutzte DNS-Server mit denen z.B. vom denic,
> T-Online, Arcor, opendns oder sonstwem reden.
> 
> > Die Transparenz, welche ich mir von den Servern erwarte, wirkt hier
> > vielleicht beruhigend und positiv.
> 
> Der Vorteil bei Freifunk ist, dass Du genau Deinen Server aufsetzen
> kannst. Ich denke nicht, dass die darauf befindlichen Daten irgend
> jemanden etwas angehen. Koenntest Du prinzipiell auch mit einem ganz
> normalen Server bei Dir zuhause auch mit dem normalen Internet machen.
> Nur kann da Dein ISP kommen und verhindern, dass Du Deine Daten zur
> Verfuegung stellst, indem z.B. die Uploadbandbreite bei bezahlbaren
> Vertraegen so gering ist, dass sie gerade fuer die Bestaetigung der
> eingehenden Datenpakete reicht. Oder falls Du den Server irgendwo
> unter stellst weisst Du eben nicht was dort geschieht durch die, die
> physikalisch Zugriff auf Deine Hardware haben.
> 
> Tschoe,
> 	Adrian



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