[WLANnews] Erfahrungen mit 802.11s anyone?

Felix Fietkau nbd at openwrt.org
Di Feb 12 23:20:42 CET 2013


On 2013-02-12 6:04 PM, Klaus Kruse wrote:
> Hoi,
> 
>> Gibt noch mehr Gründe, warum 802.11s eher ungeeignet für Freifunk ist,
>> hier ein paar Stichpunkte:
>>
>> - Gatewayselektion:
>> 802.11s versucht ein großes Layer2-Netz zu emulieren, das ist denkbar
>> unpraktisch wenn es darum geht bei bestimmten Funktionalitäten nähere
>> Nodes zu bevorzugen.
>>
> 
> Ein großes Layer2-Netz macht auch Batman-adv, die Gatewayselektion
> wird so ähnlich wohl auch bei 802.11s drin sein. Es können im
> 802.11s-Speak auch mehrere MPP (Mesh Portal Points) in einem Mesh
> sein.
Hab mir das nochmal angeschaut, für Layer3 Gatewayselektion ist nix im
Standard vorhanden/vorgesehen. Ein Mesh Portal Point unterscheidet sich
von nem normalen Mesh-Node nur insofern, dass er ne Bridge zu nem
Ethernet hat. Bei mehreren Ethernet-Bridges kann das Routing dann für
non-mesh MAC Adressen die nächste Ethernet-Bridge ansteuern. Das war's
dann aber auch schon.
In der OLPC Ecke hat man sich dann ein paar krude Hacks ausgedacht um
damit irgendwie doch Layer3 Gatewayselektion machen zu können - besteht
im wesentlichen darin, eine Anycast-MAC-Adresse für DHCP server zu
definieren und nen modifizierten DHCP Client zu benutzen der diese
Adresse kennt und als DHCP server zuerst anfragt.
Damit sind wir aber noch weit davon entfernt das ganze auch für IPv6 zum
laufen zu kriegen und sinnvoll mit Prefixes zu hantieren.
Dieses Konzept passt aber wunderbar ins Schema eines Protokolls, das
eigentlich eher als verbesserter Ersatz für Dynamic WDS gedacht war.

>> - Protokolldesign:
>> 802.11s wurde für Netze von bis zu 32 Nodes konzipiert. Soweit ich weiß
>> gibt es sogar nen Forwarding Node Identifier der auf 5 Bit beschränkt
>> wurde, damit scheint das Limit hart ins Protokoll gegossen worden zu
>> sein. Etliche Freifunk-Netze haben da andere Größenordnungen ;)
> 
> Davon habe ich nur gehört und halte das für FUD. 802.11s hantiert mit
> MAC-Adressen. Davon können in einem Netz mehr als 32 verschiedene
> sein...die entsprechenden Felder im Frame sind zufällig auch 6 byte
> groß.
Dass 802.11s für Netze mit ca. 32 Nodes konzipiert wurde ist kein FUD,
das steht so in Präsentationen und Diskussionen von Firmen/Leuten drin
die am Standardisierungsprozess beteiligt waren (hab ich an zig
unterschiedlichen Stellen im Netz gefunden). Kann sein dass 32
Forwarding Nodes kein hartes Limit ist, aber es war wohl ziemlich sicher
das Designziel.

> Meine Router-Sammlung umfasst auch noch zwei 741nd, mit denen ich mal
> das Setup aus der c't nachstelle. Ich möchte hier aber noch davor
> warnen, allzu schnell Front gegen einen neuen Standard zu machen, nur
> weil $Lieblingsroutingprotokoll darin nicht vorkommt.
Geht nicht um $Lieblingsroutingprotokoll, mir persönlich geht's um den
grundlegenden Ansatz (Layer2 vs Layer3), Features (wie z.b. Service
Announcements), Skalierfähigkeit, etc.

- Felix


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