[WLANnews] Erinnerung an Unterschied zwischen Kritik, Beleidigung und Mobbing

smilebef at gmail.com smilebef at gmail.com
Mo Aug 5 17:05:50 CEST 2013


Hallo Allen,

klingt logisch was du sagst.
Wenn mir jemand einen wohl gemeinten Rat gibt, und der als
solcher erkennbar ist, lasse ich mir diesen gerne durch den Kopf
gehen. Der Rest wird unter Zickenkrieg abgelegt und ignoriert.


Es gibt da zwei passende Sprichworte:

Wo gehobelt wird fallen Späne. 
Wer nichts macht macht auch keine Fehler.

Einen Fehlerfreien Menschen habe ich in diesem Leben noch nicht
kennengelernt, wohl aber eine Menge lustiger Typen.
(
 Gelinde ausgedrückt (: 
)

In diesem Sinne.

LG







Am Mon, 05 Aug 2013 00:41:08 +0200
schrieb Allan Wegan <allanwegan at allanwegan.de>:

> > Nein, das hast du falsch verstanden. Ich möchte damit lediglich zum
> > Ausdruck bringen, dass das was im STGB steht, dort nicht ohne
> > Grund steht.
> 
> Was dort drinn steht, war zum Zeitpunkt der Aufnahme entweder
> gesellschaftlicher Konsens oder einer Gruppe mit genug Macht wichtig.
> Aber bedenke, was in Deutschland vorher schon alles mal verboten und
> dann wieder erlaubt - und umgekehrt - wurde. Nur mal als Beispiel:
> Kinderzüchtigen wurde verboten, Homosexualität erlaubt.
> Das soll jetzt natürlich nicht in Richtung "alle Gesetze abschaffen"
> gehen, sondern nur zeigen, dass sich der gesellschaftliche Konsens als
> eine Grundlage der Gesetzgebung durchaus wandelt (wie auch die letzte
> Entscheidung des BVerfG in Sachen Steuerbegünstigung von
> Homo-Lebenspartnerschaften zeigt).
> 
> > Es soll also einfach nur eine Referenz
> > darstellen, dass eine Beleidigung keine Bagatelle ist und hier
> > normalerweise absolut nichts verloren hat.
> 
> Einerseits schreibst du, es sei keine Bagatelle...
> 
> > Ich selbst bezweifle jedoch, dass der Vergleich mit einem Troll
> > überhaupt von einem Staatsanwalt mit dem Arsch angesehen würde.
> 
> Aber dem Staatsanwalt unterstellst du, da sehr wohl eine Bagatelle zu
> sehen.
> 
> > Ich würde jedoch gerne jeden dazu Aufrufen diese Grauzohne
> > freiwillig erst garnicht zu betreten.
> 
> Das Leben ist voller Grauzonen. Leider sind Verhälnismäßigkeiten nur
> sehr schwer wirklich genau in Gesetzform zu gießen, was bedingt, dass
> Gesetze im Einzelfall oft Auslegungssache sind - mithin es im
> allgemeinen Grauzonen gibt, die erst für den Einzelfall (mehr oder
> weniger) klar aufgelöst werden können.
> 
> > Das deutsche Recht muss nicht die Grenze der Kommunikation
> > im Freifunk-Bord sein.
> 
> Ist es auch nicht. Tatsächlich wird man hier bereits geplonkt, wenn
> man oft genug unverständlich schreibt.
> Ich kann über Rubens Beweggründe natürlich nur spekulieren. Aber ich
> selbst fand einige deiner Beiträge auch extrem ausschweifend und
> absichtlich unverständlich. Kann sein, dass er das als Trollen ansieht
> und keine Trolle mag...
> Ich selbst hab nichts gegen Trolle, so lang es sich im Ramen hält (und
> das tuts ja durchaus). Und wenn, so wie jetzt grade, auch Inhalt im
> Beitrag ist, diskutier ich auch manchmal gern mit - da käm mir ne
> Plonklist eher ungelegen. ;)
> 
> > Es liegt nämlich in unserem Ermessen, freiwillig
> > auch auf kleinste Beleidigungen zu verzichten,
> > welche durch das Deutsche Recht noch nicht beachtet werden.
> 
> Die Selbstzensur, die du forderst, klingt harmlos, kann aber ein Forum
> recht schnell sehr langweilig machen. Auch das hab ich bereits erlebt
> und bin dann dort gegangen, weil alles nur noch Glücksbärchiland war.
> Irgendwann war sogar sachliche Kritik dann ne Beleidigung und wurde
> wegmoderiert.
> Die Glückbärchispirale ist dabei übrigends fast schon zwingend. Denn
> erst verbietet man Beleidigungen. Dann mutieren die Beleidigungen zu
> kreativen Sprachkonstrukten, die am Ende nicht nur beleidigend,
> sondern auch noch mehrdeutig sind. Die werden dann auch geahndet und
> die False-Positive-Rate durchbricht die Decke, weil menschliche
> Sprache nunmal extrem "fuzzy" ist. Letztlich weiß man nicht mehr, wie
> ein positiv formulierter Kommentar (negativ formulierte gibt nicht
> mehr) gemeint ist.
> Und die Techniker gehen erfahrungsgemäß als erste - nicht so toll für
> eine Technik-Community.
> 
> > Einfach dem Frieden wegen.
> 
> Wir reden hier von einer Mailingliste. Was wir hier maximal an Krieg
> bekommen können, ist, dass sich die Leute gegenseitig beschimpfen,
> bedrohen oder plonken. Das ist nicht mal in der gleichen Liga, wie
> eine Pausenhofrangelei.
> Und wenn hier tatsächlich rüpelhaft miteinander umgegangen wird, zeigt
> uns die Vergangenheit, dass dann durchaus auch eingeschritten wird.
> und zwar nicht mit Zensur oder der Rechtskeule, sondern per sozialer
> Ächtung, was die natürliche Abwehr gegenüber zu grobem
> Kommunikationsverhalten in On- und Offline-Gesellschaften ist - und
> bisher sehr gut funktioniert.
> 
> > Ich bin fest davon überzeugt, dass eine Beleidigung eher eine
> > Trotzreaktion hervorruft, als einen konstruktiven Effekt.
> 
> Da bin ich mir auch sehr sicher. Aber eben nur, wenn die "Beleidigung"
> auch beleidigt. Sowas kann auch als unverschleierter Hinweis
> wahrgenommen werden. Der erste Trollvorwurf kommt üblicherweise (mehr
> oder weniger) weit vor dem "Plonk" (der selbst eigendlich nur eine
> rechtssichere Mitteilung ist, dass man sich irgendwie zur Persona Non
> Grata gemacht hat).
> Ich denke, dass die Gesellschaft auch ab und an einen ruppigeren
> Diskussionsstil nicht blos abkann, sondern dieser auch durchaus
> begrüßenswert ist, so lange er nicht inflationär verwendet wird.
> Wir verlören sonst auch dauerhaft eine wichtige Eskalationsstufe, die
> relativ klar negative Gefühle transportiert.
> 
> > Ich wollte auf keinen Fall andeuten, jemanden Verklagen zu wollen.
> 
> Klang halt so. Und es haben schon Leute wegen noch viel abstruseren
> Sachen geklagt.
> 
> > Nicht wegen dieser Kinderkacke. Ich bitte euch.
> > Da mache ich mich ja lächerlich.
> 
> Also ist so ne "Beleidigung" doch ne Bagatelle.
> Ernsthaft: Wenn du dich dafür schämen würdest, es vor Gericht
> auszutragen, _ist_ es eine Bagatelle.
> Und ich bin übrigends auch der Meinung, das man bei den Ehrdelikten
> mal etwas ausmisten sollte. Der permant drohende
> Gummiparagraphenhammer schadet in der Internetgesellschaft mehr, als
> dass er tatsächlich irgendwessen zerbrechliches Gemüt wirklich
> schützt.
> 
> > Ich denke nämlich, dass ich unter diesen Umständen einen
> > aggressiveren Schreibstiel an den Tag lege und mein Gegenüber
> > letztlich auch.
> 
> Also ist es im Gegenseitigen Einverständnis - soweit kein Problem.
> 
> > Am Ende schaukelt sich da was hoch und alle sind genervt.
> 
> Das aufschaukeln rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren, ist
> Teil der Medienkompetenz, die man braucht, um in Kommunikationsmedien
> mit eingeschränkter Emotionsübertragung per Mimik und Stimmodulation
> zu kommunizieren, ohne sich ständig angegriffen zu fühlen.
> 
> > Das ist extrem Kontraproduktiv und ich will das nicht.
> 
> Tus halt nicht. Du musst niemanden beleidigen, wenn du das nicht
> willst. Und du kannst im Einzelfall auch direkt darauf hinweisen,
> wenn dir was missfällt. Aber das algemein lösen zu wollen, bringt
> keine Vorteile. Oft merken die Leute ja nicht mal, wenn sie wen
> beleidigen. Hinweise im Einzelfall brauchts also so oder so. Und "its
> in the rules" funktioniert schon bei Kindern nicht, ist also für
> Erwachsene erst recht kein guter Grund.
> hab Vertrauen in die Selbstregulation der Community - die besteht
> immerhin aus Menschen, die sich explizit registriert haben, um hier
> mitzulesen und -schreiben.
> 
> > Deshalb fände ich es gut wenn wir wieder runter kommen und uns diese
> > Worte mal durch den Kopf gehen lassen. Es ist einfach einen
> > Konflikt zu vermeiden, wenn man sich an gewisse Regeln hält.
> 
> Ich bin mir nicht mal sicher, ob hier überhaupt wer hochgegangen ist -
> mithin also runterkommen könnte. Du hast dich bisher ja ernsthaft und
> erfolgreich bemüht, die Diskussion so allgemein, wie möglich - also
> kontextfrei - zu halten.
> Ich ging deshalb standardmäßig davon aus, dass du dich selbst als
> Opfer siehst. Aber ich konnte keine Tat und keinen Täter finden.
> Und irgendwie hab ich langsam das Gefühl, dass dies nur eine
> vorauseilende Prävention, möglicherweise irgendwann mal auftretender
> Probleme, sein soll.
> Gut, man kann natürlich trotzdem drüber diskutieren, wie unsere
> Sprache (nicht) beschaffen sein sollte.
> 
> > Ich fände es wichtig, dass die Leute die hier schreiben überhaupt
> > erst einmal ein Grundverständnis für diese Dinge entwickeln.
> 
> Das würde ich bei Erwachsenen einfach voraussetzen und glaube, damit
> hier auch richtig zu liegen. Wir erklären nicht mal anlasslos, wie man
> korrekt zitiert oder dass ausschließlich an die Liste geantwortet
> werden soll, obwohls da öfter mal tatsächlich Bedarf gibt.
> 
> Das fänd ich übrigends durchaus sinnvoll, wenn's ne Listen-"FAQ" mit
> all den öfter genutzten Hinweisen gäbe, auf die man sauber zum
> betreffenden Hinweis linken könnte (aber ich bin grad zu faul, um die
> zusammenzusammeln und hier zu posten).
> 
> > Deshalb habe ich diesen Vorschlag für ein allgemeines Verständnis,
> > so wie ich es empfinde, für Kritik, Beleidigung, Mobbig und wenn du
> > willst auch Bedrohung aufgeschrieben.
> 
> Zu echten Bedrohungen sollte es tatsächlich auch hier nicht kommen.
> Aber wenn wer "Ich bin so fertig im Kopf. Ich lauf morgen in der
> Schule Amok. LOL" schreibt, sollte daraufhin auch nicht automatuisch
> das SEK ausrücken (das ist ein Fall, für den in den USA bereits ein
> Jugendlicher im Gefängnis landete).
> 
> > Du erkennst es selbst, traust mir dies aber zu.
> 
> Klar trau ich dir das zu. Du schreibst oft für mich unverständliche
> Sachen. Also warum solltest du nicht auch eine andere Auffassung von
> Verhältnismäßigkeit haben können.
> 
> > In verfahrenen Situationen, wie ich dies zum Beispiel bei Ruben
> > glaube  verstanden zu habe, sehe ich keinen Ausweg.
> 
> Wo ist die Situation denn verfahren? Er hat dich geplonkt - so what.
> Ist halt einer derer, die wahllos eingestreuten Grundsatzdiskussionen
> und Slapstik nicht so viel abgewinnen können. Damit kommst du sicher
> klar. Da brauchts also keinen Ausweg.
> 
> > Das einzige was ich hier für Sinnvoll erachte, ist eben ein
> > Allgemeines Verständnis zu schaffen, für die Dinge, die wir
> > regelmäßig äußern.
> > Weil ich glaube, dass dies von vielen nicht verstanden wird.
> 
> Ich glaube, dieses Verständnis ist bei fast allen hier längst da.
> 
> Andererseits hast _du_ nicht gemerkt, wie sehr du Ruben genervt
> hast. :P
> 
> > Dabei ergeben sich die Richtlinien ganz einfach durch eine
> > Selbstbefragung und der damit verbundenen Selbsterkenntnis
> > eines natürlichen Rechtsempfinden.
> 
> Einerseits ergeben sich aus einer derartigen Selbstbefragung lediglich
> die eigenen Präferenzen, die stark von denen anderer abweichen können.
> Andererseits ist das etwas, was bei Nichtsoziopathen vollautomatisch
> unbewusst abläuft und somit nicht extra angesprochen zu werden
> braucht.
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