[WLANnews] Erinnerung an Unterschied zwischen Kritik, Beleidigung und Mobbing

smilebef at gmail.com smilebef at gmail.com
So Aug 4 15:29:28 CEST 2013


Diese drei Punkte sind meine Sichtweise.
Anders sieht sie garantiert der Innenminister und Wikipedia.
Diese Punkte sollen dem Leser nur einen möglichen Denkansatz liefern.
Mit Hilfe solch eines Denkansatzes könnte man zum Beispiel in einem
Mail-Verteiler weitere Verhaltens-Richtlinien erstellen.


Weiterer Kommentar unten:



Am Sat, 03 Aug 2013 23:11:30 +0200
schrieb Allan Wegan <allanwegan at allanwegan.de>:

> > Kritik:
> > Kurzer nicht wertender Hinweis auf eine Unzulänglichkeit.
> 
> Wichtig hierbei ist, dass des einen Bug des anderen Feature sein kann.
> Da Menschen an sich subjektive Wesen sind, ist Kritik meist auch
> subjektiv.
> 
> > Beleidigung:
> > Sobald eine Person zum Beispiel mit einem Troll verglichen wird.
> 
> Nur wenn man wirklich ein ganz dünnes Fell hat. Richtige (tm)
> Beleidigungen sind normalerweise deutlich schärfer gewürzt, wobei
> tatsächlich nicht blos plumpe Schimpfworte Beleidigungen sein können.
> Das mit dem Fell steht übrigends auch in
> <https://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung_(Psychologie)>.
> Wobei ich glaube, dass du tatsächlich eher das in
> <https://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung_(Deutschland)> beschriebene
> meinst - doch das kommentier ich weiter unten...
> 
> Ein bloses "Du bist ein Troll" empfinde ich in einer Mailingliste im
> Internet als normalen Umgangston. Aber natürlich ist das Empfinden
> einer Beleidigung (auch laut des ersten gelinkten Wikipedia-Artikels)
> subjektiv...
> 
> > Mobbing:
> > Sobald eine weitere Person eine Beleidigung bestätigt, bekräftigt
> > oder erneuert.
> 
> <https://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing> beschreibt etwas, was ich hier
> noch nicht gesehen habe. Aber ich habe das Gefühl, dass sich das in
> Kürze ändern könnte...
> 
> > Meiner Meinung nach haben Beleidigung sowie Mobbing
> > strafrechtliche Relevanz und sind auch aus ethischen und moralischen
> > Gesichtspunkten nicht anzuwenden!
> 
> Und hier kommen alle Dreifachpunkte zusammen. Ich lese hier im Kontext
> eine Drohung mit juristischen Angriffen gegen Listenteilnehmer heraus,
> von denen du dich beleidigt oder gar gemobbt fühlst.


Nein, das hast du falsch verstanden. Ich möchte damit lediglich zum
Ausdruck bringen, dass das was im STGB steht, dort nicht ohne
Grund steht. Es soll also einfach nur eine Referenz
darstellen, dass eine Beleidigung keine Bagatelle ist und hier
normalerweise absolut nichts verloren hat.
Ich selbst bezweifle jedoch, dass der Vergleich mit einem Troll
überhaupt von einem Staatsanwalt mit dem Arsch angesehen würde.
Ich würde jedoch gerne jeden dazu Aufrufen diese Grauzohne
freiwillig erst garnicht zu betreten.

Ich begreife den Zusammenhang:
 STGB - Beleidigung in der Mailingliste 
einfach nur als Indiz für schon schwerere Verstöße (Keine
Ordnungswidrigkeit sondern stgb) gegen das soziale Miteinander.
Und es liegt an uns, so etwas zu tolerieren.
Und es liegt an uns, so etwas zu unterlassen.

Das deutsche Recht muss nicht die Grenze der Kommunikation
im Freifunk-Bord sein. Es liegt nämlich in unserem Ermessen, freiwillig
auch auf kleinste Beleidigungen zu verzichten,
welche durch das Deutsche Recht noch nicht beachtet werden.
Einfach dem Frieden wegen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass eine Beleidigung eher eine
Trotzreaktion hervorruft, als einen konstruktiven Effekt.
Ich wollte auf keinen Fall andeuten, jemanden Verklagen zu wollen.
Never ever. Nicht wegen dieser Kinderkacke. Ich bitte euch.
Da mache ich mich ja lächerlich.

Ich denke nämlich, dass ich unter
diesen Umständen einen aggressiveren Schreibstiel an den Tag lege und
mein Gegenüber letztlich auch. Am Ende schaukelt sich da was hoch und
alle sind genervt. Das ist extrem Kontraproduktiv und ich will das
nicht.

Deshalb fände ich es gut wenn wir wieder runter kommen und uns diese
Worte mal durch den Kopf gehen lassen. Es ist einfach einen
Konflikt zu vermeiden, wenn man sich an gewisse Regeln hält.
Ich fände es wichtig, dass die Leute die hier schreiben überhaupt erst
einmal ein Grundverständnis für diese Dinge entwickeln.
Deshalb habe ich diesen Vorschlag für ein allgemeines Verständnis,
so wie ich es empfinde, für Kritik, Beleidigung, Mobbig und wenn du
willst auch Bedrohung aufgeschrieben.




> Dazu kann ich dir ganz klar sagen: Schon die blose (mehr oder weniger
> unterschwellige) Drohung dürfte die Anzahl der Kontaktwilligen
> reduzieren. Aber sobald du tatsächlich diese Drohung gegen irgendwen
> hier verwirklichst und das bekannt wird, werden dich, mit an
> Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, fast alle Leute auf allen
> Freifunklisten (und vermutlich auch in diversen anderen Listen)
> meiden. Sie werden dich nicht nur nicht als Troll bezeichnen, sondern
> gar nicht mit dir Kommunizieren.
> 
> Und dafür gäbe es zwei wirklich gut nachvollziehbare Gründe:
> Rational wäre es bewiesenermaßen gefährlich, mit dir zu kommuniziere
> wobei diese Gefahr auch nicht von einer fremden Instanz, sondern von
> dir direkt ausgehen würde (du wärst also nicht Opfer, sondern Täter).
> Emotional wärst du für viele jemand, der wegen Nichtigkeiten mit der

Du erkennst es selbst, traust mir dies aber zu.
Meine Güte. 
Nämlich weil du das glauben willst. (:
Lass dich durch mich bekehren. (:


In verfahrenen Situationen, wie ich dies zum Beispiel bei Ruben glaube 
verstanden zu habe, sehe ich keinen Ausweg.

Das einzige was ich hier für Sinnvoll erachte, ist eben ein Allgemeines
Verständnis zu schaffen, für die Dinge, die wir regelmäßig äußern.
Weil ich glaube, dass dies von vielen nicht verstanden wird.
Dabei ergeben sich die Richtlinien ganz einfach durch eine
Selbstbefragung und der damit verbundenen Selbsterkenntnis
eines natürlichen Rechtsempfinden.

Klingt Kompliziert, aber im Grunde ist es nur der Automatismus, dass
alles was ich im Kollektiv für mich als rechtmäßig, logisch
oder richtig betrachte, auch als Grundrecht gelten kann, weil
es durch alle legitimiert ist. Zuzüglich des ohnehin geltenden
Rechtes eines Staates oder einer Staatengemeinschaft.

Blah.

> Justizkeule kommt, was einen gerade in Freifunkkreisen zu einer Person
> macht, mit man einfach nicht kommunizieren will.
> Denk ebenfalls daran, dass sich Gruppen gegen gemeinsame Feinede auch
> durch Informationsweiterleitung schützen. Wer wegen, allgemein als
> solche empfundenen, Nichtigkeiten juristisch vorgeht, spricht sich im
> Internet schnell rum.
> 
> Ich laber das übrigends nicht blos so daher, sondern schreibe aus
> Erfahrung: In einem großen Liverollenspielforum in dem ich auch
> bekannter Vielschreiber bin, ergab es sich vor Jahren, dass ein dort
> allgemein als Troll bekannter (aber durchaus weiter gedulteter und
> tatsächlich auch noch nicht sozial ausgegrenzter - man unterhielt
> sich dort auch mit Trollen) Vielschreiber in eine hitzige Diskussion
> verwickelte, in der es zum Austausch recht allgemeiner Beleidigungen
> kam. In Folge kam es zu einer "Drohung mit dem Anwalt" und/oder zu
> einer Anzeige (es ist schon lange her). Das Ende vom Lied war, dass
> der, der den Frieden der Gemeinschaft der Liverollenspieler
> juristisch angriff, nicht blos in dem einen Forum gesperrt wurde,
> sondern nach und nach auch in allen anderen großen Foren den Zugang
> verlor. Wo auch immer er sich unter Pseudonym einschlich, folgten ihm
> die Germanisten und identifizierten ihn an seinem persönlichen
> Diskussionsstil. Nach nahezu jedem dieser Fremdoutings wurde er auch
> unter Pseudonym entweder gebannt oder gemieden. Er wurde zu einer
> wahren Persona Non Grata durch eigenes Verschulden und ist dies in
> vielen Kreisen auch heute noch, obwohl er sich in den Jahren
> definitiv gebessert hat (so weit gar, dass auch ich wieder mit ihm
> spreche, obwohl das damals mein Lieblingsforum war und ich da
> eigendlich durchaus nachtragend bin).
> 
> Überleg dir also wirklich gut, ob du das Jura-Fass wegen harmloser
> geschriebener Worte aufmachen willst. Das endet im Internet
> normalerweise damit, dass der Angreifer wirklich gemobbt wird - wie
> ich finde: zu Recht!
> 
> > Ich bin mir nicht sicher, ob eine Beleidigung einer ganzen Gruppe
> > auch als solche gewertet werden kann.
> 
> Es gibt da den bekannten "Soldaten sind Mörder"-Fall:
> <http://de.wikipedia.org/wiki/Soldaten_sind_Mörder#Entscheidungen_des_Bundesverfassungsgerichts_1994_und_1995>
> (der Absatz "Auseinandersetzungen 2010" ist ebenfalls interessant).
> Ich glaube, dass es möglich ist, eine Beleidigung gegen eine Gruppe zu
> konstruieren, die vor Gericht auch als solche geahndet würde. Aber
> vermutlich ist es schwer, dies versehentlich zu tun.
> 
> 
> 



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