[WLANnews] Offene Netze auch für Deutschland !

Armin Medosch armin at easynet.co.uk
Do Sep 14 01:18:54 CEST 2006


Hallo an alle

also als ein versuch als eine art sammelantwort an alle antworten, 
was natuerlich schwer ist. 

moeglicherweise war ich etwas frustriert wegen der fehlenden 
antworten auf die open spectrum email. und ich haette das nicht 
vermischen sollen. das ist ein schwieriges thema, und ich bin ehrlich 
gestanden etwas ratlos wie aus dem wos4 panel zu dem thema 
etwas erfolgreiches gemacht werden kann. ich hoffe es kommen 
jedenfalls viele freinetzwerkerinnen und wir koennen eine gute 
diskussion haben. vielleicht koennen wir da das thema ja zumindest 
anreissen. 

zu dem vorliegenden fall: es ist auf jeden fall wichtig, dass es eine 
presseerklaerung und solidaritaetsbekundung gibt, und dafuer, in 
dieser kurzfristigen sichtweise, ist juergens entwurf auch nicht so 
schlecht. 

nur, auf basis einer zugleich langfristigeren und grundlegenderen 
sichtweise ist die argumentation zu schwach. neben der arbeit am 
ausbau der freien netze selbst, in praktischer hinsicht, soll/muss es 
etwas wie politische lobbyarbeit geben, die erklaert, was das 
ueberhaupt ist und warum es wichtig ist. und da ist das argument mit 
der digitalen kluft zwar eines, aber zu wenig. 

tatsaechlich ist freifunk mehr als einzelne offene accesspoints von 
privatpersonen. es ist zwar super, wenn solche sowas tun, und es ist 
wichtig, dass die dafuer nicht kriminalisiert werden koennen sollen. 
aber es geht eben wirklich um die weiteren implikationen. so ein 
urteil ist tatsaechlich sorgen bereitend. ich glaube absolut nicht, 
dass freifunk am ende ist, aber es wird eben ein so genannter 
praezedenzfall geschaffen. und die situation ist meiner 
einschaetzung nach so, dass es in deutschland eine starke tendenz 
gibt, dass die gerichte auf der seite der grossunternehmen und des 
autoritaeren staats sind. man erinnere sich nur an das marquard 
urrteil und das 'linkverbot' auf inkriminierte websites. das hat kurze 
zeit so ausgesehen, als ob jeder, der einen link auf eine 
problematische site setzt, sich schnell selbst vor gericht finden 
koennte (es gab weitere faelle, z.b. alvar freude). 

um diesen tendenzen entgegenzuwirken, muesste meiner meinung 
nach erst mal die sogenannte 'community' selbst zu potte kommen 
und definieren, was ist das freie an freien netzen, oder, um einen 
anderen begriff zu definieren, was ist die buergerfreiheit im 
buergernetz? ich meine,ohne dasss ich da jetzt was vorgeben will, 
dass wir das recht haben, die kommunikation selbst zu machen, 
nach eigenen regeln, oder auch gar nicht wirkklichen regeln, aber 
dass jede/r auch sender un empfaenger sein kann, dass es um 
redefreiheit, meinungsfreiheit und das netz als ein selbstgestaltetes 
environment geht, zum unterschied zum zu konsumierenden produkt. 
adsl als 'breitband' zu verkaufen und ueberhaupt das internet als 
konsumgut finde ich nach wie vor absurd. 

aber an der stelle moechte ich auch schon aufhoeren. die 
forderungen, die zu stellen sind, muss die szene selbst finden. es ist 
allzuleicht, dass sich jemand als sprachrohr der szene findet, und 
ich moechte das jedenfalls nicht sein, und hab das auch in den 
letzten jahren konsequent vermieden. es liegt an euch zu 
formulieren, was daran wichtig ist, was ihr macht, was bedeutung hat 
darueber hinaus, dass es irgendwo 'offene' netzknoten gibt. was 
heisst uerhaupt 'offen', 'frei'. 

in dem zusammenhang verweise ich auch auf die diskussion um 
'netz-neutralitaet', die juengst in USA aufgekommen ist. ich finde das 
ein bisschen absurd, allein schon von der wortwahl her. aber 
unzweifelbar geht es insgesamt um freiheiten und buergerrechte, auf 
die massiv getrampelt wird. 

und da seit ihr, sind wir, alle gefordert. also, schiesst los ...

gruss
armin

 






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