[hannover] 0.14k BETA Release - Offline SSID

Bernd Schittenhelm freifunk-nordstadt at gmx.de
Di Okt 3 11:16:32 CEST 2017


Hi all.

Ich finde die Idee, die SSID bei fehlender Internet Verbindung zu 
ändern, nach wie vor ganz nett.
Wenn ein Client (zumindest mein Android Handy) über Freifunk keine 
Internet Verbindung bekommt, verbindet es sich auch nicht mit dem WLAN 
und dann ist aus Sicht des Users "Freifunk mal wieder kaputt"
Alternativ müsste man mal sehen, ob man eine WLAN Verbindung trotzdem 
aufbauen könnte und dann eine HTTP Fehlermeldung á la "Der Freifunk 
Router hat leider keine Internet Verbindung" anzeigen könnte.
Keine Ahnung, ob das geht aber das wäre eine fast noch schönere Alternative.
Aber ich bin ja eher Technik Laie ;-)

Gruß Bernd

Am 29.09.2017 um 17:41 schrieb lemoer:
> On 09/29/2017 12:08 PM, Tobby wrote:
>> Geteilte Meinung, man sollte demokratisch darüber entscheiden.
> Die Frage ist, was die demokratischste Diskussionsart hierzu ist. Eine Diskussion auf einem Treffen ist vermutlich nicht besonders effektiv. Vielleicht ist hier auf der Liste, wo alle Freifunker lesen können, schon gar nicht so schlecht.
>
> Meine Gedanken:
>
> Ich denke, dass beide Lösungen Vorteile und Nachteile haben. Auf der einen Seite stehen die Endnutzer und auf der anderen die technisch Versierten.
>
> Ein paar Aspekte, die mir durch den Kopf gehen.
>
> (1) Wenn wir den Offline-SSID-Changer haben, müssen wir bei "Mein Freifunk geht nicht"-Anfragen erst einmal vermitteln, dass sie in die FF_Offline-... SSID wechseln sollen, bevor sie auf http://[fdca:ffee:8::1]/ gehen.
>
> (2) Auch wir müssen erst in ein anderes Wifi-Netz wechseln, bevor wir auf die Statusseite oder per SSH an den Router kommen.
>
> (3) Freifunkrouter, die von Personen aufgestellt werden, werden nicht immer gut gepflegt. Die Grunde können sehr unterschiedlich sein:
>     - Betreiber nicht bemerken, dass ihr Router nicht mehr funktioniert.
>     - Betreiber die gerade keine Zeit haben, Ihren Router zu fixen. (Stress auf der Arbeit, Bachelorarbeit, Prüfungsphase, ...)
>     - Betreiber, die das Interesse an Freifunk verloren haben.
>     - Der Router ist sehr schwer zu erreichen.
>     - Der Betreiber ist im Urlaub.
>     - Cawi muss erst einen Termin mit dem Ladeninhaber machen, bevor das Problem begutachtet werden kann.
>
> (4) Generell sorgen nicht funktionierende Router für eine schlechte Publicity für Freifunk.
>
> (5) Auf der FNorden Versammlung, war es neulich auch nötig, einem Access-Point eine andere SSID zu verpassen, weil wir das Problem temporär nicht lösen konnten. Alle anderen Knoten im Pavillon funktionierten tadellos, jedoch wenn ich in der Nähe des unfunktionalen Routers war, lies sich mein Laptop nicht davon überzeugen die anderen Access-Points zu präferieren. Um später noch via Wifi an das Gerät heranzukommen, bot sich das Umbenennen als Alternative zum Ausschalten des Wifis ganz gut an.
>
> (6) Probleme mit Routern bleiben eventuell länger unerkannt, da kein "Ui. Freifunk funktioniert nicht"-Effekt auftritt.
>
> (7) Durch (4) überlegen wir uns 3x, ob wir ein Breaking-Change ausrollen. Siehe Tobbys Erinnerung zu dem x86-Bug. Es gibt wenig andere Projekte, die sich darüber Gedanken machen, wie man auch die letzte Legacy-Installation mitziehen kann. Wenn es möglich ist, diese Breaking-Changes zu vermeiden, dann ist das natürlich sinnvoll. Aber die Frage ist halt, wie viel Effort wir hierein versenken möchten. Wenn man bedenkt, dass statt des "Legacy-Rettungscodes" neue Features implementiert werden könnten, bremst das effektiv gesehen den Fortschritt von Freifunk. Dadurch, dass wir Angst um schlechte Publicity haben, bremsen wir uns an dieser Stelle aus. Meines Erachtens sollte es für den Fall der x86-generic ausreichend sein, wenn wir in der Release-Ankündigung nochmal explizit darauf hinweisen, dass man updaten sollte. Wer den Autoupdater ausschaltet, geht momentan eigentlich eine Verpflichtung dem Projekt gegenüber ein, dass er sich um sein Gerät zu kümmern hat, wenn es Updates gibt. Ansonsten schadet er/sie sonst im Sinne von (4) dem Projekt. Es sollte nicht in unserem Aufgabenbereich liegen, den Organizer für Freifunker zu spielen, die ihre Mails nicht lesen.
>
> (8) Das Freifunknetz ist ein Mesh-Netz und kein Internet-Netz. Es funktioniert auch ohne Internet. Man kann zwei Router nehmen und sie irgendwo im Nirgendwo für eine Richtfunk-Mesh-Strecke benutzen.
>
> (9) Wir sollten uns darüber im klaren sein, dass (8) vermutlich im Moment ein rein ideeller Gedanke ist. Ich bezweifele, dass jemand Router in genau dieser Konfiguration betreibt. Bzw. bezweifele ich zumindest, dass diese Installation in dieser Form viel Nutzung findet. Falls ihr in der Richtung Installationen habt, dann widersprecht hier gerne ;)
>
> (10) Wenn wir die SSID umschalten, dann wirkt es noch mehr, als wären wir ein Internetdienstleister. Geht Internet nicht, dann ist Freifunk kaputt.
>
> (11) Es gibt eine Installation in einem Flüchtlingswohnheim, wo über einen Webserver am Freifunkrouter Informationen für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden. Geht das Internet nicht mehr, dann wäre der Dienst weiterhin noch erreichbar, wenn wir die SSID nicht wechseln. Aber auch hier ergeben sich wieder Grenzen. Der Dienst wäre dann nur über die IPv6 (fdca::ffee:8::..) erreichbar, denn sowohl der DHCP-Server für IPvL-Adressen als auch der DNS-Server stehen hinter der VPN-Verbindung am anderen Ende des Internets. Da sich die meisten Menschen, keine IPv6 Adressen merken können, ist der Nutzen des Diensts ohne Internet somit vermutlich futsch. Es gibt allerdings ein gluon-Paket, das es ermöglichen würde, lokal auf dem Router DNS-Einträge (und einen Cache-Server) zu betreiben. Das setzen wir nur nicht ein.
>
>
> Das sind gerade die Argumente, die mir in den letzten 50 Minuten eingefallen sind. Ich bin bei der Sache noch unentschlossen, es gibt gute Argumente für beide Seiten. Letztendlich baut im Moment Oliver die Firmware und einige Wenige können sie signieren. Wenn die Diskussion - wie beim letzten Mal - wieder einschläft, dann würde ich mich wahrscheinlich seiner Meinung anschließen und eine Firmware mit ssid-changer unterschreiben. Wenn wir merken, dass uns die Funktionalität arg im Wege steht, dann können wir diese Position ja noch wieder ändern und den ssid-changer wieder aus der Firmware entfernen.
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> Gruß,
> Leo
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