Routeroptimierung
Steffen Winkler
freifunk at steffen-winkler.de
Mi Aug 14 00:00:40 CEST 2019
Hallo Chris,
ja ich schreibe es noch einmal etwas dazu, wie ich das meine. Also 2,4
GHz nur für das versorgen der Clients/Benutzer/Handys benutzen und nicht
für die Verbindungen der Gerät. Das soll mit 5 GHz gemacht werden. Man
kann auch 60 GHz Geräte nehmen, aber lassen wir das mal außen vor.
Dazu machen wir erst mal einen Plan, suchen die Strecken aus, wo sich 2
Geräte immer sehen können und die möglichst außen angebracht sind. So
entstehen Standorte. Die Geräte an einem Standort sind immer mit einem
kleinen Switch verbunden, diese gibt es auch für Außenmontage. So etwas
haben wir zum Beispiel mal an einem Verkehrsschild montiert, eine
MikroTik PowerBox Pro. Das ist sozusagen ein MikroTik hEX POE im
Outdoor-Gehäuse. Und ein MikroTik hEX POE ist ein MikroTik hEX plus POE.
Diese hEX-Dinger haben 5 x 1 Gigabait LAN Ports. Alle
WLAN-Outdoor-Geräte, wieder MikroTik wAPac haben immer POE, damit man
denen nicht noch Strom extra anlegen muss, also braucht man ein Gerät,
was sie verbindet und darauf POE-out hat. Und so etwas ist zum Beispiel
ein MikroTik hEX POE oder eine MikroTik Power Box Pro. Jetzt habe ich
gleich mal die ganzen Typen mit in die Sätze versteckt, dann hast Du
schon mal einen Überblick, was man für was braucht.
Der letzte Schritt der Planung ist dann, dass ein Standort Freifunk
einspeisen muss, also muss an einem Standort ein Internetanschluss sein
und ein Freifunk-Router stehen, die anderen können auch
nicht-Freifunk-Geräte sein. Denn diese machen ja nur WLAN für die
Clients/Benutzer/Handys. Gerade wenn man das Outdoor abstrahlen will,
machen Freifunk-Geräte weniger Sinn, weil sie keine 5 GHz
Outdoor-Frequenzen abstrahlen dürfen. 2,4 GHz darf jeder. Hat man
Freifunk-Geräte, verbindet man sie mit Batman über den Backbone. Hat man
sonst nur MikRoTik-Geräte, speist man einmal Freifunk-Client ein und es
kommt dann als WLAN überall wieder heraus.
Zum MikroTik Fan hat mich der Dieter123 gemacht. So ein Gerät kostet im
Schnitt so um die 70 €. Es geht damit alles zu machen, was man für einen
Freifunk-Standort benötigt. Bei sehr langen Richtfunk-Strecken hat
Ubiquiti die besseren Geräte, die von MikroTik sind aber flexibler. Der
große Vorteil ist auch, dass alle MikroTik-Geräte die gleiche Firmware
haben und damit kann man jeden Router von denen programmieren. Manche
haben nur mehr LAN-Ports oder kein bis mehrere WLAN-Master im Bauch. Man
kann WLAN zentral verwalten, ohne dass man extra Controller-Hardware
benötigt. Jedes Gerät kann also auch Controller sein. An einem Standort
verwaltet ein MikroTik hEX, der kein WLAN selbst hat, alle 6
WLAN-Master. Bei mir zu Hause ist es ein MikroTik hAPac2, der verwaltet
seine eigenen 2 und die 6 anderen WLAN-Master. Die Dinger können nahezu
beliebig viele SSID abstrahlen, wenn man weitere Slaves auf dem Master
anlegt. Der Controller sorgt für ein Handover, wenn sich die Personen
mit ihrem WLAN-Geräten zwischen den Geräten bewegen. Genau gesagt, bei
schlechtem Empfang werden sie getrennt und am Nachbargerät wieder
übernommen. Durchgängig gleicher Hersteller bei der WLAN-Hardware macht
also durchaus Sinn.
Miki, so kompliziert kann die Programmierung der MikroTik Geräte gar
nicht sein, wenn ich das sogar geschafft habe.
Deine Loco M2 kannst du mit Originalsoftware laufen lassen und schließt
sie, weil Du sie einmal hast, einfach am Backbone an. Backbone -
verbindet alle Geräte miteinander, per Kabel oder Richtfunk. Mit dem
3600er oder 1043 kann man locker so ein Netz versorgen, was Du da hast.
So, jetzt weißt Du wahrscheinlich erst einmal nichts mehr, war bestimmt
viel zu viel Information. Das entscheidende ist die Planung. Nur
Aufstellen und probieren bringt meistens nicht den gewünschten Erfolg.
Wenn Du willst, können wir auch mal telefonieren, schreibe mich dann
direkt an. Geht fast zu jeder Zeit. Dann können wir das mal auflösen,
was an Informationen angekommen ist und was ggf. falsch verstanden
wurde. Schreiben verursacht immer Missverständnisse, es sei denn man
schreibt ein ganzes Buch. Das hatte ich nicht vor.
Grüße von Steffen
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