[Freifunk Franken] moralische Zwickmühlen beim Freifunken

Tom Green koe_fue at gmx.de
Fr Sep 25 12:39:31 CEST 2015


Ich denke, das ist Sendestärken-Tourismus.

Hab ich hier vor der Tür auch ... Leute kommen, setzten sich 10 m
Luftlinie vor der Nano auf die Bank und surfen ne Runde. Das es 150m
weiter auch noch funktioniert.. who cares.

Hält sich hier aber im Rahmen, also noch ohne Beschwerden oder
orientalische Musik. 5 Jungs saßen  mal abends mit nem Bierchen da, da
hab ich mir schon kurz überlegt ob ich denen den Stecker ziehe, weil die
Dame des Hauses nicht so angetan war.


On 25.09.2015 12:12, Alex Gutfried wrote:
>
> Btw ;) mit 2 W-Lanstationen ist nicht die Sendeleistung sondern die
> Anzahl der W-Lan-Zugangspunkte gemeint.
>
> Jap ansonsten ... ja ich kann beide Seiten verstehen. Warum sind die
> Flüchtlinge am Friedhof wenn doch an ihrem Haus scheinbar auch ein
> Router ist der das Signal ins Haus weiterleiten sollte?
>
> Am 25.09.2015 12:08 schrieb "Klaus M. Pracht - Arnsteiner Netz e.V."
> <k.pracht at arnsteiner.net <mailto:k.pracht at arnsteiner.net>>:
>
>     so ist das manchmal!
>     Genau aus diesen Gründen konnte ich bei uns Landratsamt und
>     Bürgermeister überzeugen, das WLAN ins Haus zu bringen! Damit
>     waren bzw. wären die Leute von der Strasse. ("Wäre" deshalb, es
>     funktioniert aus techn. Gründen noch nicht wie erwartet).
>
>     Grüße, Klaus M. Pracht
>
>     ---------------------------------------------------------------------
>     Arnsteiner Netz e.V.
>     Initiative für Vernetzung und Kommunikation
>
>     Homepage: http://arnsteinernetz.de
>     Forum:    http://arnsteiner.net
>
>     ---------------------------------------------------------------------
>     Absender: Klaus M. Pracht - Schriftführer
>     ---------------------------------------------------------------------
>
>     Martin Schön schrieb am 25.09.2015 11:54:
>
>>     In Chieming wurde im Sommer ca. 6 Wochen lang eine Turnhalle mit
>>     Assylbewerbern bestückt. Nachdem die Gemeinde sich nicht in der
>>     Lage sah, den an sich nicht genutzten DSL-Anschluss zum Anschluss
>>     eines FF-Routers frei zu geben, habe ich via. eines Bekannten aus
>>     einem Wohngebiet heraus mit einer Nano etwa 250 -300 m weit auf
>>     einen Hügel mit paar schattigen Bäumchen und Friedhofsmauer
>>     hinübergefunkt. Was von den Refugees mit in der Spitze bis zu 25
>>     Connections offenbar gern genutzt wurde. Teile der Bevölkerung
>>     sehen das ganz anders:
>>     /Sehr geehrte Damen und Herren,
>>     Sie haben in Chieming, nach ihrem durch aus nachvollziehbaren
>>     Motto, freies Internet für alle, 2 W-Lanstützpunkte in Mitten
>>     eines Wohngebietes installiert. Ferner auch noch in unmittelbarer
>>     Nähe des Eingangs zum Gemeindefriedhof. Siehe das Symbol auf
>>     Ihrer eigenen Karte. Wie, gelinde gesagt unsensibel muss man
>>     dabei denken und erwarten, dass dies ein ach so wichtiger
>>     Standort ist. Oder ist es die reine Not, dass man jeden nimmt,
>>     der genau so wenig überlegt und die Sache zu Ende denkt wie Sie.
>>     Kein Tourist, kein Gast geschweige denn ein Einheimischer hat das
>>     Bedürfnis an diesem Standort ins Internet zu gehen. Die Folge
>>     ist, dass dieser Standort ausschließlich von Flüchtlingen genutzt
>>     wird, die in der Schulturnhalle untergebracht sind. Aktuell sind
>>     13 Clienten und null Einheimische eingeloggt. Seit mehr als drei
>>     Wochen versammeln sich hier um dies W-Lan-Punkt täglich beginnend
>>     schon vor Sieben Uhr Morgens bis teilweise nach Mitternacht bis
>>     zu zwanzig Personen und mehr. In zehn Meter Abstand und auf
>>     Balkonhöhe (Schlafräume) wird man abgesehen von den Essenszeiten
>>     mit allerlei orientalischen Klängen und Mentalität beschallt. Bei
>>     allem Verständnis für diese vom Schicksal geplagten Menschen auf
>>     Kommunikation, liegt es auch in Ihrer Verantwortung bei der
>>     Standortauswahl auf die Betroffen in der Umgebung Rücksicht zu
>>     nehmen. Da versammeln sich an der Friedhofsmauer mit Sichtkontakt
>>     in den Friedhof die mit der Heimat, mit unter lautstark,
>>     kommunizierenden Personen, während gegenüber an den Gräbern die
>>     Hinterbliebenen Ihrer Verstorbenen gedenken oder gerade zu Grabe
>>     tragen. Ein Ort der Stille und Einkehr sieht anders aus. Sie
>>     scheinen völlig zu ignorieren dass auch die Einheimischen und
>>     Anwohner Rechte haben. Es ist schlichtweg ein Armutszeugnis Sie
>>     darauf hinweisen zu müssen. Ich erwarte von Ihnen die Nennung der
>>     Personen die hierfür die Infrastruktur bereitstellen, wohl
>>     wissend dass Sie sich vermutlich wie alle anderen auch, zwar
>>     vieles herausnehmen, aber wenn es zum Schwur kommt, sich hinter
>>     dem Datenschutz verstecken. Weiterhin erwarte ich von Ihnen an
>>     dieser Stelle die Abschaltung beider W-Lan Einrichtungen. Denn
>>     spätestens wenn die Flüchtlinge zu Schulbeginn anderswo
>>     untergebracht worden sind, ist dieser an und für sich nutzlose
>>     Standort verwaist. Dann ist es auch nicht mehr so weit her mit
>>     Ihren “ überall da, wo Bürger gewillt sind, sich von Ideen
>>     begeistern zu lassen, Freiheitsrechte wahrzunehmen und zu
>>     verteidigen“. Schon hier ignorieren Sie, dass Rechte mit
>>     Pflichten einhergehen. Lenken Sie Ihre Energie und Verstand
>>     besser auf Projekte die Sie in Ihrem Ansinnen eher weiterbringen./
>>      
>>
>>      
>>
>>      
>>
>>     Sehr geehrter Herr ,
>>     mit 2W Sendeleistung sind zwar Handys aber keine WLAN-Router
>>     ausgestattet, die mit 100 evtl 200 mW.
>>     Wir haben angesichts einer nicht benutzten DSL-Leitung für die
>>     Schule natürlich die Gemeindeverwaltung angefragt, uns beim
>>     Wunsch, die Flüchtlinge mit Internetzugang zu versorgenzu
>>     helfenund abschlägig Bescheid erhalten.
>>     Ja – der Router wurde am Ende da aufgestellt, wo es technisch
>>     möglich war, von einer Standortauswahl kann mangels
>>     Wahlmöglichkeit nicht die Rede sein.
>>     Das Bedürfnis, ein freies WLAN zu nutzen, kann in Deutschland
>>     nicht nachempfunden werden – wie es müßig ist, mit einem
>>     Analphabeten über die Bereitstellung von Literatur zu
>>     diskutieren. http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/smartphones-deutschland-verschlaeft-die-revolution-kolumne-a-1051044.html
>>     Es tut mir leid, wenn durch diesen „Noteinsatz“ Ihre
>>     (Vor_)Friedhofsidylle gestört wurde. In einer Güterabwägung von
>>     Menschen- und Freiheitsrechten kann man natürlich auch in dieser
>>     Situation zu unterschiedlichen Auffassungen kommen. Jedenfalls
>>     geht es hierbei nicht darum, dass ich mit der Aktion mein
>>     persönliches Interesse eigennützig über das Interesse anderer
>>     Menschen stellte, mir irgendwelche persönlichen Vorteile zu
>>     verschaffen versuchte. Offensichtlich habe ich mit der
>>     Installation einer großen Zahl Menschen viel Freude und
>>     Erleichterung verschafft. Es tut mir auch leid, dass Sie sich da
>>     nicht mitfreuen konnten/könnten.
>>     Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Martin Schön
>>      
>>      
>>      
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