[Freifunk Franken] moralische Zwickmühlen beim Freifunken

Alex Gutfried alexgutfried at gmail.com
Fr Sep 25 12:12:28 CEST 2015


Btw ;) mit 2 W-Lanstationen ist nicht die Sendeleistung sondern die Anzahl
der W-Lan-Zugangspunkte gemeint.

Jap ansonsten ... ja ich kann beide Seiten verstehen. Warum sind die
Flüchtlinge am Friedhof wenn doch an ihrem Haus scheinbar auch ein Router
ist der das Signal ins Haus weiterleiten sollte?
Am 25.09.2015 12:08 schrieb "Klaus M. Pracht - Arnsteiner Netz e.V." <
k.pracht at arnsteiner.net>:

> so ist das manchmal!
> Genau aus diesen Gründen konnte ich bei uns Landratsamt und Bürgermeister
> überzeugen, das WLAN ins Haus zu bringen! Damit waren bzw. wären die Leute
> von der Strasse. ("Wäre" deshalb, es funktioniert aus techn. Gründen noch
> nicht wie erwartet).
>
> Grüße, Klaus M. Pracht
>
> ---------------------------------------------------------------------
> Arnsteiner Netz e.V.
> Initiative für Vernetzung und Kommunikation
>
> Homepage: http://arnsteinernetz.de
> Forum:    http://arnsteiner.net
>
> ---------------------------------------------------------------------
> Absender: Klaus M. Pracht - Schriftführer
> ---------------------------------------------------------------------
>
> Martin Schön schrieb am 25.09.2015 11:54:
>
> In Chieming wurde im Sommer ca. 6 Wochen lang eine Turnhalle mit
> Assylbewerbern bestückt. Nachdem die Gemeinde sich nicht in der Lage sah,
> den an sich nicht genutzten DSL-Anschluss zum Anschluss eines FF-Routers
> frei zu geben, habe ich via. eines Bekannten aus einem Wohngebiet heraus
> mit einer Nano etwa 250 -300 m weit auf einen Hügel mit paar schattigen
> Bäumchen und Friedhofsmauer hinübergefunkt. Was von den Refugees mit in der
> Spitze bis zu 25 Connections offenbar gern genutzt wurde. Teile der
> Bevölkerung sehen das ganz anders:
>
> *Sehr geehrte Damen und Herren, Sie haben in Chieming, nach ihrem durch
> aus nachvollziehbaren Motto, freies Internet für alle, 2 W-Lanstützpunkte
> in Mitten eines Wohngebietes installiert. Ferner auch noch in unmittelbarer
> Nähe des Eingangs zum Gemeindefriedhof. Siehe das Symbol auf Ihrer eigenen
> Karte. Wie, gelinde gesagt unsensibel muss man dabei denken und erwarten,
> dass dies ein ach so wichtiger Standort ist. Oder ist es die reine Not,
> dass man jeden nimmt, der genau so wenig überlegt und die Sache zu Ende
> denkt wie Sie. Kein Tourist, kein Gast geschweige denn ein Einheimischer
> hat das Bedürfnis an diesem Standort ins Internet zu gehen. Die Folge ist,
> dass dieser Standort ausschließlich von Flüchtlingen genutzt wird, die in
> der Schulturnhalle untergebracht sind. Aktuell sind 13 Clienten und null
> Einheimische eingeloggt. Seit mehr als drei Wochen versammeln sich hier um
> dies W-Lan-Punkt täglich beginnend schon vor Sieben Uhr Morgens bis
> teilweise nach Mitternacht bis zu zwanzig Personen und mehr. In zehn Meter
> Abstand und auf Balkonhöhe (Schlafräume) wird man abgesehen von den
> Essenszeiten mit allerlei orientalischen Klängen und Mentalität beschallt.
> Bei allem Verständnis für diese vom Schicksal geplagten Menschen auf
> Kommunikation, liegt es auch in Ihrer Verantwortung bei der Standortauswahl
> auf die Betroffen in der Umgebung Rücksicht zu nehmen. Da versammeln sich
> an der Friedhofsmauer mit Sichtkontakt in den Friedhof die mit der Heimat,
> mit unter lautstark, kommunizierenden Personen, während gegenüber an den
> Gräbern die Hinterbliebenen Ihrer Verstorbenen gedenken oder gerade zu
> Grabe tragen. Ein Ort der Stille und Einkehr sieht anders aus. Sie scheinen
> völlig zu ignorieren dass auch die Einheimischen und Anwohner Rechte haben.
> Es ist schlichtweg ein Armutszeugnis Sie darauf hinweisen zu müssen. Ich
> erwarte von Ihnen die Nennung der Personen die hierfür die Infrastruktur
> bereitstellen, wohl wissend dass Sie sich vermutlich wie alle anderen auch,
> zwar vieles herausnehmen, aber wenn es zum Schwur kommt, sich hinter dem
> Datenschutz verstecken. Weiterhin erwarte ich von Ihnen an dieser Stelle
> die Abschaltung beider W-Lan Einrichtungen. Denn spätestens wenn die
> Flüchtlinge zu Schulbeginn anderswo untergebracht worden sind, ist dieser
> an und für sich nutzlose Standort verwaist. Dann ist es auch nicht mehr so
> weit her mit Ihren “ überall da, wo Bürger gewillt sind, sich von Ideen
> begeistern zu lassen, Freiheitsrechte wahrzunehmen und zu verteidigen“.
> Schon hier ignorieren Sie, dass Rechte mit Pflichten einhergehen. Lenken
> Sie Ihre Energie und Verstand besser auf Projekte die Sie in Ihrem Ansinnen
> eher weiterbringen.*
>
>
>
>
>
> Sehr geehrter Herr ,
> mit 2W Sendeleistung sind zwar Handys aber keine WLAN-Router ausgestattet,
> die mit 100 evtl 200 mW.
> Wir haben angesichts einer nicht benutzten DSL-Leitung für die Schule
> natürlich die Gemeindeverwaltung angefragt, uns beim Wunsch, die
> Flüchtlinge mit Internetzugang zu versorgenzu helfenund abschlägig
> Bescheid erhalten.
> Ja – der Router wurde am Ende da aufgestellt, wo es technisch möglich war,
> von einer Standortauswahl kann mangels Wahlmöglichkeit nicht die Rede sein.
> Das Bedürfnis, ein freies WLAN zu nutzen, kann in Deutschland nicht
> nachempfunden werden – wie es müßig ist, mit einem Analphabeten über die
> Bereitstellung von Literatur zu diskutieren.
> http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/smartphones-deutschland-verschlaeft-die-revolution-kolumne-a-1051044.html
> Es tut mir leid, wenn durch diesen „Noteinsatz“ Ihre (Vor_)Friedhofsidylle
> gestört wurde. In einer Güterabwägung von Menschen- und Freiheitsrechten
> kann man natürlich auch in dieser Situation zu unterschiedlichen
> Auffassungen kommen. Jedenfalls geht es hierbei nicht darum, dass ich mit
> der Aktion mein persönliches Interesse eigennützig über das Interesse
> anderer Menschen stellte, mir irgendwelche persönlichen Vorteile zu
> verschaffen versuchte. Offensichtlich habe ich mit der Installation einer
> großen Zahl Menschen viel Freude und Erleichterung verschafft. Es tut mir
> auch leid, dass Sie sich da nicht mitfreuen konnten/könnten.
> Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Martin Schön
>
>
>
>
>
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