[Freifunk Franken] 2 Dinge , die mich an Freifunk stören

Ralph A. Schmid, dk5ras ralph at schmid.xxx
Do Apr 2 16:06:47 CEST 2015


Ja, sehe ich auch so. Allerdings hatte auch das PR-Netz Brücken ins
Internet, zu Anfang nur inoffiziell (HB9F war eine), später dann auch
offizielle Tunnel. In der Anfangszeit aber, bis in die 90er, war es
tatsächlich ein weitgehend autarkes weltweites Datennetz, und ab 1986 saßen
wir nächtelang vor dem PC und haben über 144.675 MHz gechattet, zehn,
fünfzehn Jahre, vor das der Rest der Welt überhaupt langsam kennenlernen
konnte. Progrämmchen und Bilder übertragen, technische Unterlagen
austauschen, PR war für mich eindeutig die Einstiegsdroge zum Thema
Vernetzung. 

Übrigens gibt es erste LTE-Telephone, die das Band 40 unterstützen. Siehe
http://niviuk.free.fr/lte_band.php - klingelt da was? Da sehe ich auch
spannende Chancen für freifunkartige Dinge mit Dual SIM-Telephonen. In einem
slot die offizielle SIM vom Provider der Wahl, in einem die
Freifunk-SIM...noch kostet die Technik auf Infrastrukturseite mittel bis
fett dreistellig zzgl. PC, und die Software ist gerade mal ein besserer
proof of concept, aber mal sehen, was die Zukunft da bringt. 

ISM-Aufsätze zu den Routern für low rate packet data wären sogar an die
Freifunkrouter anzubinden, ist die Frage, ob im FLASH noch bissl Platz für
ein einfaches Netzwerkprotokoll wäre. Fehlt noch die Killeranwendung dafür
:) Ideen?

Was die Funkamateure angeht, da wächst derzeit Hamnet heran, ein eigener
Backbone in Form eines TCP/IP-Netzes auf WLAN-Basis. In Nürnberg am
Fernsehturm ist neuerdings ein Usereinstieg vorhanden...außerdem gehen von
da paar links weg, einer davon nach Fürth, einer an den Rathsberg hinter
Erlangen. 

Viele Grüße

Ralph, dk5ras


> -----Original Message-----
> From: franken [mailto:franken-bounces at freifunk.net] On Behalf Of Michael
> Fritscher
> Sent: Thursday, April 2, 2015 3:18 PM
> To: freifunk in franken
> Subject: Re: [Freifunk Franken] 2 Dinge , die mich an Freifunk stören
> 
> Hallo,
> 
> von den 2 Punkten sind die 60 GB Traffic glaube ich das "kleinere" Problem
> - das lässt sich technisch sicher lösen.
> 
> Nun zum zweiten - was will Freifunk?
> Ich bin Funkamateur. Die Funkamateure haben es geschafft, über 1-2
> Jahrzehnte ein Packet Radio Netz zu betreiben, was von fast überall aus
> digitale Kommunikation ermöglichte. Ich fand es extrem schade, dass das
> Packet Radio Netz heutzutage quasi nicht mehr existent ist. Das Packet
Radio
> Netz bot nämlich die Möglichkeit quasi ohne Regulierung eigene Inhalte ins
> Netz zu stellen und sich über alles auszutauschen. Beim Packet Radio gab
es
> keine Brücken ins Internet.
> 
> Tor, Freenet und insbesondere I2P haben auf logischer Sicht schon sehr
viel
> Ähnlichkeit zu Freifunk: es sind eigene Netze, wo jeder eigene Inhalte
> "einfach so" reinstellen kann. Zwei große Unterschiede zum Freifunk haben
> sie allerdings: Sie legen technologisch mehr Wert auf Anonymität, und sie
> sind reine virtuelle Netze, die auf das "normale"
> Internat aufbauen.
> 
> Noch wird Freifunk oft als Gateway ins Internet verstanden. Wenn die Leute
> aber verstehen, dass es viel mehr ist, nämlich ein gemeinsam betriebenes
> Netz, wo es "zufällig" auch ein Gateway Richtung Internet gibt, sind wir
schon
> deutlich weiter.
> 
> Vielleicht kann es schon helfen, wenn jeder Router die Möglichkeit bietet,
> eigene Daten zu hosten (da würde ein einfaches Mailboxensystem schon
> ausreichen). Wenn man es schafft, eine ziemlich schmalbandige, aber recht
> weitgehende Verbindungsmöglichkeit zu schaffen, könnte man es vielleicht
> auch verwenden, um auch eher abgelegene Orte zu verbinden, und wenn es
> nur zum Fernwirken ist. Auf dem 70cm ISM Band kommt man mit
> "Handquetschen"
> (Handfunkgeräte) locker einige KM weit, vielleicht könnte man über dieses
> Band auch Daten übertragen. Einfache Bausteine gibt es dafür ja reichlich,
> vielleicht findet sich ein Hersteller, der ein "Datenhandy" verkauft. Eine
> Alternative wäre eventuell das gute alte 1k2 oder 9k6 Modem, das man an
> "normale" Handquetschen anschließen kann. Mit aktuellen DSPs könnte man
> da vielleicht sogar noch was mehr herausholen.
> 
> Viele Grüße,
> Michael
> 
> _______________________________________________
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> franken at freifunk.net
> http://lists.freifunk.net/mailman/listinfo/franken-freifunk.net




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