[ffda] Freifunk für Flüchtlinge

Dieter H. Herold dieter.h.herold at web.de
Do Jan 29 07:52:07 CET 2015


Moin, moin,
hallo Alexander,

> der ein oder andere wird vielleicht meinen Tweet von gestern gesehen
> haben:
> https://twitter.com/alech/status/560486067477176320

lassen sich Tweets von Twitter auch dann anschauen, wenn man bei Twitter 
_keinen_ Account hat?

> Die Idee, mit Freifunk Flüchtlingsunterkünfte zu versorgen reift in mir
> schon seitdem ich das auf intern at ccc über $andere_stadt gelesen habe.

Damals als das Privatfernsehen und private Radiostationen on Air gehen 
durften, schuf der Gesetzgeber in Form des Mediengesetzes einen 
Ausgleich mit der Bedingung, dass auch *Bürgerfernsehen* (Offener Kanal, 
z.B. Kassel, Gießen, Offenbach), *Bürgerrundfunk* (z.B. Radio "Radar", 
Darmstadt) und auch*Bürgerinternet* möglich sein sollen bzw. müssen und 
das so gar mit einem *Rechtsanspruch!*

Bei dem *Bürgerinternet* müssen sich, ähnlich wie bei einem Verein, 
mindestens *sieben Personen* zusammen tun und der Hess. 
Landesmedienanstalt in Wiesbaden(?) offiziell mitteilen, dass diese das 
sogenannte *Bürgerinternet* betreiben und für sich nutzen wollen. Die 
Deutsche Telekom AG (DTAG) muss dann, z.B. in einem ländlichen, mit 
schnellem Internet unterversorgten Gebiet, einen Richtfunkmasten 
aufstellen, der dann die Kirchturmspitze oder einen entsprechend höher 
gelegenes Gebäude mit Umsetzer für WLAN versorgt. Das kann dann alles 
zusammen so bis 30.000,- Euro kosten. Aus diesem Grund wird dann aus 
Kostengründen oftmals eine kostenlose *LTE-Anbindung* für das 
*Bürgerinternet* auf dem flachen Land zur Verfügung gestellt, da der 
Gesetzgeber keinerlei Auflagen darüber macht, mit welcher Technik das 
Bürgerinternet umgesetzt werden muss.

Bei dem heutigen (Quasi-) Standard von DSL-6000 und der Versorgung von 
sieben Teilnehmern des Bürgerinternets könnte man auch auf eine 
*VDSL-Anbindung* bestehen: rund 6 MBit/sec * 7 Teilnehmer = 42 MBit/sec 
= *VDSL 50*, wenn ein Glasfaser der DTAG vor Ort zur Verfügung steht. 
Ansonsten bliebe es beim *LTE*.

*Die Antragsteller für das Bürgerinternet (bei der Landesmedienanstalt) 
müssen Bürger mit deutscher Staatsangehörigkeit sein. *

So, und nun wünsche ich Euch schon vorab viel Spaß beim Basteln von 
WLAN-Büchsendosen-Antennen oder WLAN-Helix-Antennen mit CD-Reflektor. -

Viele Grüße

Dieter



Am 29.01.2015 um 06:00 schrieb Alexander Klink:
> Moin zusammen,
>
> der ein oder andere wird vielleicht meinen Tweet von gestern gesehen
> haben:
> https://twitter.com/alech/status/560486067477176320
>
> Die Idee, mit Freifunk Flüchtlingsunterkünfte zu versorgen reift in mir
> schon seitdem ich das auf intern at ccc über $andere_stadt gelesen habe.
>
> Ich denke, da könnten wir einen echten Unterschied für Menschen machen.
> Ich habe bislang wenig Überblick über die Situation und ob es z.B. in
> größeren Flüchtlingsunterkünften schon Internet gibt, würde aber mal
> pessimistisch nicht davon ausgehen.
>
> Bleiben also wohlgesinnte Nachbarn oder evtl. sogar die Möglichkeit, da
> DSL hinlegen zu lassen und das zu sponsoren (obwohl das sicher eine
> nicht zu unterschätzende bürokratische Hürde wird). Konkret habe ich da
> gestern mit meiner Mom drüber geredet, die eine Kollegin hat, die drei
> Häuser von einer neu geplanten Flüchtlingsunterkunft für >100 Leute in
> Jugenheim wohnt. Da geht also vielleicht schon mal was, ich halte Euch
> auf dem Laufenden.
>
> Eine andere Idee wäre auch, mal zu schauen wo man in Darmstadt
> mittlerweile Freifunk "auf der Straße" bekommen kann, verlässliche
> "Hotspots" (am besten mit Bank in der Nähe, das fehlt bei mir noch ;) in
> eine Papierkarte gießt und diese mit einem (mehrsprachigen, ich denke
> mindestens Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch sollten wir
> hinbekommen) Flyer veröffentlicht und an Flüchtlinge verteilt.
>
> Ana erwähnte mal, dass es da wohl eine App geben soll, mit der man
> entsprechende GPS-Traces sammeln kann, hat da jemand mehr Details zu?
>
> Schöner Gruß,
> alech

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