[WLANtalk] Vorbereitung Workshop Dezentralität und Selbstverständnis

Markus Schräder augsburgfreifunk at priv.de
Di Jul 26 01:14:45 CEST 2016


Hallo Allan,

> Also wie ich das mitbekommen habe, wollen die dich blos nicht mitspielen
> lassen und verweigern dir Zugang zu ihrer Sandkiste. Mobbing sieht für
> mich anders aus.

Nö... Eigentlich geht es nur darum, dass es meiner Ansicht nach möglich 
sein muß, daß man ein bundesweites Communityprojekt ohne vorgesetzte 
Personen und Dogma machen kann. Und daß es keine valide Option ist, wenn 
Leute ihre Position ausnutzen, um die eigenen Dogmen und Vorstellungen 
anderen aufzudrücken und damit zu versuchen alle auf die eigenen Linie 
zu bringen.

Ein Projekt, in dem so etwas stattfindet, muß spätestens beim 
Bekanntwerden aktiv werden. Wenn entsprechende Selbstheilungskräfte 
nicht vorhanden sind, kann man nur immer wieder für diese Werben und vor 
der Organisation warnen.

In diesem Fall kommt ja erschwerend noch hinzu: Das Fehlverhalten wird 
von den Zuständigen wahrgenommen, und statt es abzustellen, versucht es 
die Vorkommnisse zu verschleiern (Council). Das zeigt doch mit was für 
einer Organisation wir es hier zu tun haben.

> Aber du siehst dich als Mobbingopfer, also gehe ich mal davon aus, dass
> du eines bist. Dann allerdings macht das Genze noch weniger Sinn. Denn
> man will doch nicht unbedingt bei denen mitmachen, die einen mobben. Und
> dann kommt auch noch der Hintergrund des eigenen Hackspaces und
> ausreichender Resourcen, um was eigenes machen zu können dazu.

Ich möchte erreichen, dass wir in unserem Hackerspace haben können was 
überall sonst in anderen Hackerspaces auch möglich ist: Eine Freifunk 
Community, die, wie alle anderen Communities auch, selbstständig 
Freifunk machen kann. Die eine eigene Domain unter freifunk.net haben, 
einen ICVPN haben der nicht gelöscht wird, selbst News schreiben können, 
und an offiziellen Terminen genauso teilnehmen können. Die allgemein 
genauso aktiv werden kann wie alle anderen auch, und nicht von zwei 
Personen heimgesucht werden, die ihre eigenen Vorstellungen allen 
aufdrücken.

Uns wurde, wie zitiert, mitgeteilt, dass dies in Augsburg nicht geht und 
wir uns diesen zwei Personen unterordnen sollen. Und dagegen wehre ich mich.

> Bei aller Höflichkeit, aber das klingt schon etwas abstrus.

Ich hoffe es ist wichtig was den Tatsachen entspricht, und nicht wie es 
klingt.

> Die Demokratisierung der Resourcen hättest du möglicherweise
> vorantreiben können, wenn du aneckfrei in die Community gekommen wärst.
> Jetzt, wo du bereits ordentlich auf die Kacke gehauen hast, wird das
> sehr wahrscheinlich nichts mehr mit der Domain. Aber Domains sind auch
> nicht so unglaublich teuer und Namen sind auch noch Unmengen frei...
> Zugang zum ICVPN wäre vieleicht sogar noch möglich. Durchaus möglich,
> dass manche Freifunkcommunities auch mit Nicht-Freifunkas peeren.

Mobbing ist kein Problem dass man durch Symptombekämpfung lösen kann, 
sondern nur durch eine Änderung des Grundproblems: Nämlich des Mobbings 
an sich.

Natürlich könnten wir eine zweite Klasse Freifunk sein. Durch diese 
Situation hat sich das Projekt aber selbst so weit entwertet, dass es 
allgemein uninteressant ist. Dann machen wir mit unserer Freizeit eben 
besseres.

> Meine Ansicht ist: Die lassen dich offensichtlich nicht mitspielen. Komm
> drüber hinweg und mach halt dein eigenes Ding, wenn du trotzdem was
> freifunkartiges machen willst. Kannst ja sogar eine der existierenden
> Freifunk-Firmwares (Gluon empfohlen) als Basis nehmen.

Ich kämpfe weiterhin für unseren Hackerspace, damit wir die beiden 
endlich bezüglich Freifunk los werden. Und damit werde ich auch nicht 
aufhören.

Ich bin der Ansicht, man muß entweder das eigene Fehlverhalten abstellen 
oder auch dafür einstehen. Wenn weiterhin klar ist: "Ja, im Freifunk 
gibt es mobbing, und das ist auch okay so!", dann kann ich damit leben 
wenn ich auch weiterhin darauf aufmerksam machen kann. Wer dann noch 
mitmacht, weiß vorher vorauf er sich einläßt.

Trotzdem danke für die Empfehlung.

> Naja. Wenn man sich wirklich Mühe gibt und richtig laut in den Wald
> reinruft, dann wird man heute von den meisten Gruppen zwar nicht mehr
> verprügelt, aber ausgegrenzt halt schon. Das ist eigendlich auch gut so,
> denn es entfernt Leute, die zur Gruppe inkompatibel sind, aus jener und
> verbessert so das Klima innerhalb der Gruppe. Wer will schon mit
> jemandem zusammenarbeiten, der rumstresst.
>
> Du bist jedenfalls schon auch eher der Typ Mensch, der einem,
> unterstellt, Mobbing gut zu finden, weil man anderer Meinung ist. Das
> nehmen dir sicher sehr viele menschen deutlich übler, als ich. Und ich
> ahne schon, dass einzelne von diesen Menschen die Kontrolle über
> freifunk.net haben.

Eine Ungleichbehandlung und Ausgrenzung aufgrund der Möglichkeiten der 
eigenen Position sehe ich nicht als Meinungsverschiedenheit an, sondern 
als massives Fehlverhalten, insbesondere in einer Organisation die sich 
gemeinnützig darstellt. Wenn jemand deswegen eingeschnappt ist, ist das 
leider unvermeidbar, wenn man dieses Fehlverhalten nicht einfach 
hinnehmen will.

Im Prinzip ist das schon recht nahe am Kern des Problems... Wir haben es 
hier mit Leuten zu tun, die intolerant nur die eigenen Dogmen haben und 
nicht gewillt sind andersdenkende zu integrieren oder 
Strömungsänderungen an der Basis zu akzeptieren.

Bei so etwas stelle ich persönlich größere Warnschilder auf, als ich es 
beim Atommüllager machen würde. Für mich sind Gruppierungen, in denen so 
etwas Platz hat, nicht unterstützenswürdig.

> Schau doch noch mal nach, wo du hier bist, wie das öffentliche Standing
> von Monic hier ist und wie das deinige - und dann denk noch mal drüber
> nach, wieso dein Auftreten möglicherweise befremdlich wirken könnte.

Wenn man etwas bewegen oder hinweisen will, wo geht man hin? Zu den 
Leuten die eh der eigenen Meinung sind, oder zu den Leuten welche noch 
keinen Eindruck haben oder andere Meinung vertreten?

Also weist du wo mein Platz ist.

Viele Grüße
Markus



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