[WLANtalk] Vorbereitung Workshop Dezentralität und Selbstverständnis

[willi uebelherr]

Liebe Freunde,

das ist ja grossartig. Jetzt lese ich von FreiFunkern, deren Namen ich 
noch nie las.

Lieber Ruediger, klar, du bestimmst selbst, in welcher Diskussion du 
dich beteiligst und warum. Oder eben nicht. Und die Begruendungen? Auch 
sie sind hochgradig subjektiv.

Lieber Marc, ich bin mir jetzt nicht sicher, ob deiner Definition von 
FreiFunkerIn viele folgen. Also was ich von Monic und Elektra las, wohl 
eher nicht.

Lieber Ralf,

ja, das ist mein Anliegen. Dass ich nicht der geschmeidigste Mensch bin, 
ja, das weiss ich. Kann aber auf Empfindlichkeiten immer eingehen, wenn 
sie als solche formuliert werden.

Marc sieht es richtig. Ich komme aus einer anderen Generation mit einer 
anderen Sozialisierung und da wurde eben auch offen gesagt, wa gedacht 
wurde.

Ja, wir waeren in der Lage, und heute schon im deutschsprachigen Raum, 
eine freie Telekommunikation in Form eines Internet aufzubauen, wenn wir 
uns von den Dogmen und Propagandismen befreien. Sowohl was die Struktur 
angeht, als auch ihre Realisierung, die technischen Komponenten.

Die Schwierigkeit liegt mehr in unserem eigenen Denken. Wir muessen uns 
befreien, um die Telekommunikation befreien zu koennen. Weil jeder Akt 
in diesem Raum mit seiner Ausdehnung und Wirkungsmacht notwendig eine 
Kooperation vorraussetzt, wird eben diese kooperative Diskussion notwendig.

Marc sieht das in Bezug auf Freifunk anders und von daher wird er sich 
solchen Fragen und Aufgaben nie stellen.

Wie du sagst, wir brauchen die politische Perspektive, damit wir auch in 
der technischen Sphaere die Orientierung nicht verlieren.

Ich weiss, dass im Kern 2 Aufgabenfelder verborgen liegen:
- die Materialstrukturen, um datenverarbeitende Systeme entstehen zu 
lassen, die den Anforderungen gewachsen sind.
- die Technologie fuer Richtfunkstrecken, die bei einem hohen 
Wirkungsgrad in der Energieuebertragung eine hohe Uebertragungsrate fuer 
Daten ermoeglicht. Wir sprechen hier ueber Tb, TerraBit.

Gemaess heutiger Zustaende, dass die Monopolisierung der Technologien 
das wichtigste Instrumentarium ist, um die Sklaverei des Grossteils der 
Weltbevoelkerung aufrecht zu erhalten bei Gefahr des eigenen Untergangs, 
verstehe ich auch das Zoegern in den europaeischen Zentren. Weil im 
Verhaeltnis zu den Zustaenden in Latein Amerika lebt ihr ja recht sorglos.

Aber dass die Menschen in Europa ihre Moeglichkeiten nicht nutzen, die 
vorgebenen Propagandismen ein bisschen zu hinterfragen, das erstaunt mich.

So sehen wir letztlich, dass die grundlegenden Definitionen in dem, was 
wir Internet nennen, weder hinterfragt noch verstanden werden. Zumindest 
von den meisten. Also ist doch die Selbsteinschaetzung von Marc 
tatsaechlich zutreffend, oder nicht?

Und bei Gufi.net, Altermundi in Cordoba/Argentina, Ninux Italien, 
Funkfeuer und Nethood, BAL Buenos Aires Libres und sonstigen es ist 
ueberall das gleiche.

In Latein Amerika verstehe ich die freiwillige Reduktion auf den 
Konsumismus. Sie kennen nichts anderes. Aber in Zentral Europa?

Ich werde weiterhin meine Vorschlaege auch in Freifunk einbringen, weil 
ich sowieso in deutsch schreibe und danach uebersetze. Vielleicht 
brauchen unsere Freunde in FreiFunk einfach laenger, um zu verstehen, 
worum es eigentlich geht.

mit lieben gruessen, willi
Porto Velho, Brasil