[WLANtalk] VPN - alter Artikel in heise

willi uebelherr willi.uebelherr at gmx.de
Mo Jul 4 21:10:03 CEST 2016


Lieber Adrian,

aber damit sagen wir das gleiche und sind in unserer wahrnehmung sehr 
nahe. Nur mit dem unterschied, dass ich mich von vorneherein auf die 
geraete konzentriere.

Ich vermute, dass wir uns einig sind, dass die menschen ueber alle 
distanzen die freie, selbst bestimmte moeglichkeit brauchen, ihren 
austausch organisieren zu koennen. Und mit den mitteln der 
telekommunikation koennen wir dies auf der ebene immaterieller 
transportsysteme auch realisieren. Wir muessen nur die blockaden 
wegraeumen, die sich uns in den weg stellen.

Eine dieser blockaden ist zentralisierung und monopolisierung der 
technologie. Und gerade hier hat doch FreiFunk eine ganz klare perspektive.

Der nicht-reale "Baeckermeister" muss dem nicht folgen und kann das 
transportsystem "fuer digitale daten in packet form" nutzen wie jedE 
andere. Aber Freifunk orientiert sich nicht an ihnen, sondern an jenen, 
die eintauchen wollen, die methoden und deren grundlagen verstehen 
wollen, diese methoden selbst einer ueberpruefung unterziehen wollen und 
so sich zu einer hoch autonomen persoenlichkeit zu entwickeln. So, wie 
die meisten Freifunker eben sind oder sein wollen.

Freifunk wird gemaess seiner prinzipien niemanden von der nutzung 
ausschliessen. In bezug auf freie technologie formuliere ich:
frei zur teilnahme an der entwicklung und frei zur nutzung der 
ergebnisse fuer alle menschen auf unserem planeten.

Das kann doch auch eine grundlage fuer Freifunk sein, denke ich. Nur die 
sprachsperren muessen wir heute noch ueberwinden. Und auf den beiden 
prinzipien:
"global denken, lokal handeln" und "wissen ist immer welterbe" haben wir 
keine intentionen oder motivationen fuer einen ausschluss oder eine 
ausgrenzung.

Wenn wir weitergehen, dann entsteht das Inter-Net aus den lokalen, 
selbstaendigen aktivitaeten. Wenn eure Communities sich miteinander als 
netzwerk verbinden, dann ist das bereits das internet in deutschland 
oder im deutschsprachigen raum. Und server ressourcen in den lokalen 
netzwerken zu installieren ist doch auch kein problem, oder?

Also im vergleich zur situation in latein amerika habt ihr wirklich 
"paradisiesche" zustaende, ohne sie zu nutzen. Aber ich denke, dass dies 
im wesentlichen in den koepfen begrenzt wird und nicht in der realitaet.

zur erinnerung:
am 9.4.16 habe ich auch hier die mail eingestellt:
[WLANtalk] Fwd: Next Generation Internet

Vorher auch verschiedene mails. Alles mit dem ziel, eine diskussion 
ueber die prinzipien unserer telekommunikation zu initiieren. Gut, das 
ging ins leere. Aber warum? Weil ich keine FF-knoten aufstelle? Oder 
seid ihr noch nicht in der lage, ueber die prinzipien eines Inter-Net, 
der Verbindung lokaler Netzwerke, ein transportsystem fuer digitale 
daten in packetform, nachzudenken, zu reflektieren, es zu thematisieren?

Die mitarbeiter vieler organisationen, hochbezahlt und sonstwie 
gemaestet, tun es. Und ihr nicht? Und vielleicht wisst ihr auch nicht, 
was ausserhalb eurer geschlossenen boxen so alles passiert?

Bitte seid mir jetzt nicht allzusehr boese, wenn ich so frei von der 
leber rede. Aber wenn wir die moeglichkeiten haben und sie nicht nutzen, 
dann wirkt da etwas anderes. Dann lest nochmals den text von Elektra zur 
Dummheit. Dann versteht ihr vielleicht, warum ihr diese moeglichkeiten 
nicht nutzen wollt.

mit lieben gruessen, willi
Manaus, Brasil


Am 04/07/2016 um 14:04 schrieb Adrian Reyer:
> On Mon, Jul 04, 2016 at 11:47:00AM -0400, willi uebelherr wrote:
>> wenn wir falsch anfangen, knn nichts richtiges daraus entstehen.
>> "dass Freifunk nicht Router oder Nodes verbindet, sondern Menschen."
>> Wenn es nur um soziale raeume geht, wo wir uns treffen, schwaetzen, sonst
>> was tun, dann ist das richtig. Aber dann bleibst du allein, weil die
>> menschen ihre sozialen raeume bereits haben. Die warten nicht auf dich.
>
> Diese Art Verbindung meine ich nicht, ich bin da noch viel weiter unten.
> Foren fuer Leute die dies oder jenes suchen gibt es gerade genug.
> Ich meine die Verbindung zwischen Menschen auf Layer1/2. Mal mit dem
> Nachbarn reden. Oder der Familie im obersten Stock des Hochhauses da.
> Ganz egal was die sonst so machen. Diese Verbindungen finde ich die
> Vorraussetzung fuer die Vernetzung von Nodes. Und erst dann geht das
> ganze in diese sozialen Raeume ueber von denen Du redest.
>
> Tschoe,
> 	Adrian
>


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