[WLANtalk] [WLANnews] VPN - alter Artikel in heise

willi uebelherr willi.uebelherr at gmx.de
Sa Jul 2 22:56:48 CEST 2016


Lieber Marc-Andre,

ja, das ist das problem von Freifunk, dass ihr eure selbst gesetzten 
ziele nicht verfolgen wollt und stattdessen euch einrichtet. Aber damit 
schafft ihr eure eigene unruhe selbst.

Stetig muessen wir unsere grundlagen hinterfragen, weil sich stetig der 
erkenntnisraum aendert und sich so stetig auch unser verhaltnis zu 
unserem denken und tun veraendert.

Der "Baeckermeister" ist doch wirklich nicht damit angesprochen. Im 
wesentlichen geht es um die jugend, die jungen menschen, die vielleicht 
eine andere zukunft anstreben. Und der bereich der telekommunikation ist 
unser wichtigstes instrument dafuer.

Noch sind die freunde in den "Community Networks" weit davon entfernt, 
gestaltend zu wirken und das thema telekommunikation auf der basis ihrer 
propagierten ziele und visionen zu behandeln. Ich spreche hier von 
Freifunk, Funkfeuer, Nethood, ninux, guifi, Buenos Aires Libres, 
altermundi, und den vielen anderen in Europa, Asien, Afrika und Latein 
Amerika.

Und trotzdem schauen so viele nach Deutschland und wollen wissen, wie 
ihr arbeitet, welche ziele ihr euch setzt und wie ihr versucht, diesen 
zielen naeher zu kommen. Und eines ist doch auch euch sehr wohl bewusst. 
Ohne die selbstbestimmte hardware und die selbstbestimmten methoden in 
der telekommunikation bleibt ihr immer nur anhaengsel und nischenfueller.

Auf allen ebenen, wie wir es in den gruppen der IGF (Internet Governance 
Forum der UN), IUF (Internet Ungovernance Forum), ISOC (Internet 
Society) mit seinen vielen regionalen gruppen, den NIC's und seinen 
regionalen strukturen, steht der zugang zum Internet fuer alle heute an 
erster stelle. Aber sie behandeln dieses thema als "kapitalistisches 
business" projekt und nicht als ein element in eine andere zukunft.

Und diese aufgabe erfuellen die "community networks" weltweit nicht. Ihr 
macht euch selbst zu willenlosen und ziellosen konsumenten. Ueber jahre 
tretet ihr auf der stelle und kommt nicht voran. Und deine antwort an 
Monic macht doch deutlich, dass ihr gar nichts anderes wollt als einfach 
so weiter basteln.

mit lieben gruessen, willi
Manaus, Brasil


Am 02/07/2016 um 12:45 schrieb Marc-Andre Alpers:
> Hallo Monic!
>
> Das Problem ist doch aber immer noch die nicht wirklich abgeschaffte
> Störerhaftung. Mag sein das Du und andere Aktive den Mumm haben den
> Traffic an deinem Anschluss direkt auszuleiten, wie du es 2015 in einer
> Gesprächsrunde eines Onlineradios gesagt hattest. Viele andere Menschen,
> die einerseits die Freifunk Idee gut finden, andererseits aber nicht
> bereit sind ein Risko einzugehen, nehmen diese VPN Tunnel gerne an. Und
> ich nehme es den Menschen nicht mal übel. Auch wenn man im Recht ist,
> das auszufechten vor Gericht wollen viele einfach nicht. Das dadurch die
> von dir verabscheuten Zentralen Strukturen entstehen ist dem leider
> geschuldet.
>
> Deswegen, lohnt es sich die alte Grundsatz Debatte Freifunk aka als
> reine Infrastruktur oder als Internet Zugangs Hotspot Netz nochmals zu
> führen? Ich denke es ist schon alles gesagt worden zu dem Thema.
>
> Klar, das Gebilde Freifunk Rheinland ist weit davon entfernt das jeder
> an der Infrastruktur mithelfen kann. Hier brauchts schon Spezialisten
> bzw. Enthusiasten die verstehen oder verstehen wollen wie z.B. BGP
> Routing funktioniert und sich entsprechendes Wissen aneignen. Dem
> Bäckermeister bei dem ein Knoten steht interessiert das aber nicht. Es
> soll einfach funktionieren.
>
>
> Am 02.07.2016 um 15:03 schrieb Monic Meisel:
>> Hello,
>>
>> leider ist die Darstellung in dem Artikel nicht korrekt …
>>
>> Bewegung kam wieder in die Initiative als der Berliner Aktivisten die
>> Freedom Fighter Box vorstellten und das Problem mit geschenkten VPNs
>> nach Schweden gefixt hatte. Danach ist der Förderverein freie
>> Netzwerke übergangsweise eingesprungen und stellt bislang
>> verschiedenen Communities den sogenannten VPN03 zur Verfügung. Das
>> führte dazu, dass der Förderverein sich als Dienstbetreiber bei der
>> BNetzA gemeldet hat … später folgten der Freifunk Rheinland und weitere.
>>
>> Die Beweggründe sind politischer Natur gewesen ... zur Unterstützung
>> der Freifunk Idee sind wir diesem Kompromiss eingegangen, der eine
>> Zentralisierung, Hierachiebildung und weitere Folgen hatte, die nicht
>> den ursprünglichen freiheitlichen Gedanken entsprechen.
>>
>> Leider hat sich der VPN und die Gateways in der Folge tief nicht nur
>> in die Kommunikation, sondern auch in die Infrastrukturen und
>> Firmwares vieler Communities eingebrannt. Dem gilt es IMHO entgegen zu
>> wirken und die technischen Abhängigkeiten aufzulösen. So dass die
>> Gruppen, aber auch jeder Knotenbetreiber in der Lage ist, Dienste
>> flexibel ein- oder auszuschalten bzw. auch einen eigenen VPN einzutragen.
>>
>> LG Monic
>>
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