[WLANnews] Angebot der Netcup AG

Bernd Kalbfuss-Zimmermann kalbfuss at gmx.net
Do Jun 4 09:28:18 CEST 2015


Hallo Kai,

vielen Dank für deine sehr hilfreiche Antwort!

---- Von: Kai 'wusel' Siering <wusel at guetersloh.freifunk.net> -- Gesendet: 03.06.2015 - 14:19 ----
>> Wie dem Text zu entnehmen ist, wurde das Angebot ursprünglich für den Freifunk Rheinland e.V. erstellt. Herr Preuß hat es jedoch auf Anfrage auf den Freifunk Dreiländereck e.V. ausgedehnt. Ich gehe davon aus, dass es anderen Communities ebenfalls offen steht.
> 
> Wahrscheinlich werden vereinslose Gesellen eher weniger gerne gesehen? ;) 

Ich glaube, das ist Netcup egal so lange du echter Freifunker bist und dich zum Memorandum of Understanding bekennst ;-) Nein, im Ernst: Von einer Vereinspflicht war nicht die Rede. Ich gehe davon aus, dass auch Privatpersonen buchen können. Diese haften dann eben persönlich. Falls du das nicht möchtest, dann können wir euch von FF3L e.V. eventuell aushelfen. 

> Anyway, Modell B erscheint mir widersprüchlich: "Root-Server aus Modell A, allerdings ohne Trafficabrechnung", "Je 1 TB Traffic fallen 2 Euro an" (im Modell A übrigens 3 Euro/TB), wie denn nun?

Zum Modell B kann ich wenig sagen. Dieses hat nach meinem Verständnis pberndro vom Freifunk Rheinland e.V. ausgehandelt. Was mit dem eigenen Router bezweckt werden soll ist mir nicht ganz klar. Falls du genaueres Wissen möchtest und pberndros e-Mailadresse oder JID kennst, dann schreib ihn doch mal an. Mir ist es noch nicht gelungen direkt Kontakt mit ihm aufzunehmen (Habe es aber auch bisher nur einmal versucht).
 
> Zum Modell A ...
> 
>> - Die Freifunk-VMs werden auf (älterer) Hardware gehostet, die exklusiv für Freifunk zur Verfügung gestellt wird. Damit ist die Beeinträchtigung von Geschäftskunden (und in der Folge Schadensersatzforderungen!) praktisch ausgeschlossen. Zusätzlich wird im Mietvertrag eine Klausel enthalten sein, welche Schadensersatzforderungen durch den Mieter ausschliesst
>> - Die Mindestabnahmemenge von 16 VMs gem. Angebot A ist nicht verhandelbar. Es steht dem Mieter jedoch frei, die VMs an andere Freifunker weiterzureichnen. Der Mieter bleibt jedoch alleiniger Ansprechpartner und haftet für etwaige Schäden.
>> - Whitelist-Traffic bedeutet, dass der Verkehr von Netcup in keinster Weise gefiltert oder gedeckelt wird. Insbesondere entfällt die Paketratenbeschräkung von 30 kp/s, welche in der Vergangenheit moniert wurde.
>> - Pro realem Server werden bis zu 24 VMs gehostet. Jeder VM wird ein virtueller Kern mit 1.2 oder 1.4 GHz Taktfrequenz zugewiesen. AES-Hardwarebeschleunigung ist vorhanden . 
>> - Die Netzanbindung erfolgt über 2 x GB-Ethernet. Bei 24 VMs ergibt sich damit eine nominale mittlere Bandbreite von ca. 80 Mbit/s.
> 
> Hmm, Active-Active? Sonst ergeben 1000/24 bei mir 40. 

Hm. Ich realisiere gerade, dass ich das so verstehen wollte. Herr Preuß hat lediglich von 2 x GB geschrieben. Ob beide Schnittstellen gleichzeitig aktiv sind weiß ich nicht. Müßte ich/jemand nachfragen. 

> Und wieso 24 bei Mindestabnahme 16 und dedizierter Bereitstellung? Ich teile die schon geäußerten Bedenken bzgl. der CPU-Teilung. fastd ist das Nadelöhr, und der verspeist leider die Zykeln zum Frühstück im Dutzend, AES nützt bei Client-Gateway nix.

Über die 24 hatte ich mich auch schon gewundert. Gibt es eventuell Server-Platinen mit 12 Kernen? Kenn mich da leider nicht aus. Ansonsten sollten 16 VMs in der Tat das Maximum darstellen.

Bzgl. AES: Das hilft den Gluon-Firmwares mit fastd in der Tat recht wenig. So weit ich weiß nutzen manche Firmwares aber (noch?) OpenVPN mit AES für die Server-Client-Verbindung. Dort könnte es interessant sein. Ebenfalls interessant ist AES für Hybridverfahren bei der Weiterleitung ins Internet. Wir haben uns z.B. entschieden "unbedenklichen" Verkehr (WWW, e-mail, Jabber, etc.) direkt inst Internet zu leiten, alles andere geht weiterhin über einen OpenVPN-Tunnel mit AES-Verschlüsselung.

> Auch finde ich am Ende 64 EUR/Monat für einen alten (abgeschriebenen?) Server inkl. rechnerisch 32 TB einen stolzen Preis, Core i7-3770 mit 16 GB geht bei Hetzner inkl. 20 TB Traffic (1,39 je weiteres TB) für ~ 35,--/Monat über den Tresen: ~52,--/Monat inkl. 32 TB. Und da ich kann kontrollieren, daß die Kiste nicht überbucht wird/ist (was bei 16 VMs bei der Zielnutzung imho gegeben wäre, die Werte klingen nach 8 2,x GHz Cores => 16 1,x GHz-VMs). Und die Berechnung je TB je VM, im Grunde müßte man die dann ja durchiterieren, um die 32 TB/Monat effizient zu nutzen (ab 1,5 TB/Monat: nächste VM aktivieren, aktuelle deaktivieren).

Vielen Dank für die vergleichenden Beispiele. Das ist genau worauf ich gehofft hatte. Mit den Angeboten von Hetzner habe ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt. Das werde ich in Kürze nachholen. Eventuell wäre Hetzner auch zu einem ähnlichen Angebot wie Netcup bereit. Es ist ohnehin unser Anliegen, die Gateways auf mehrere Rechnzentren zu verteilen.
 
> Ich hätte mir hier ein Angebot "Alt-Blech zu laufenden Kosten für FF-Admins" gewünscht, also irgendwas zwischen 15,-- und 50,-- flat für das Blech mit (redundantem) Uplink; die Wirrtualisierung ist dann Aufgabe der jew. FF-Admins. Server4you bekommt das ja inkl. HW und Traffic-Flat (100 MBit/sec) für unter 20,-- hin, GBit-Anbindung bei garantierten 200 MBit/sec liegt dann (incl. fettem, neuen, Server) bei knapp 60,-- ...

Klar. Man kann natürlich alles selbst machen. Dann gehen auch die Preise runter. Prinzipiell wäre es mir aber ganz lieb wir müssten uns nicht auch noch um die Virtualisierung kümmern. Der Betrieb der Gateway-Infrastruktur ist ohnehin schon aufwendig genugt. Abgesehen davon kennt sich bei uns niemand so richtig mit Virtualisierung aus.
 
> Kurz: guter Ansatz, aber nach einer Kalkulation mit spitzem Bleistift sieht mir das (noch?) nicht aus, derzeit würde ich auf Edding 3000 tippen. Oder Netcup hat wirklich so grundlegend andere Kosten als der Mitbewerb.

In der Kalkulation von Netcup scheint tatsächlich noch ein wenig Luft zu sein. Wenn du mir und evtl. anderen einen Gefallen tun möchtest, dann schreib oder rufe Netcup doch bitte an und lege deine Zahlen dar. Herr Preuß hat ausdrücklich gesagt, dass er Freifunk unterstützen möchten und die Dienstleistung zum Selbstkostenpreis angeboten werden soll. Vielleicht kann er uns noch ein wenig entgegenkommen. Ich habe den Eindruck bei einem Preis von EUR 1,50 pro TB bzw. EUR 48 pro Monat für 16 VMs inkl. 32 TB würde es richtig attraktiv werden.

LG,

Bernd



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