[WLANnews] Freifunk Mumble - Vernetzung von Hörsälen/Konferenzräumen

Fr Mai 30 11:37:59 CEST 2014

Hallo Frank,

ich habe es endlich geschafft, ein wenig zu recherchieren und zu lesen. 
Jetzt verstehe ich die Problematik. Bisher war ich davon ausgegangen, dass 
wir über Frequenzverschmutzung im Stromnetz reden. Mir war nicht bewusst, 
dass die unabgeschirmten Stromleitungen gleichzeitig effiziente 
Kurzwellenantennen darstellen und ich meinen Haushalt in einen 
Kurzwellensender umwandle. Wobei die Breitbandigkeit des Signals in der Tat 
zu Frequenzverschmutzung führt.

Ich selbst bin nicht "eletrosensitiv" - zumindest wäre mir das noch nicht 
aufgefallen. Ich kann jedoch verstehen, wenn Leute in der Nachbarschaft das 
anders sehen. Mein direkter Nachbar ist zum Beispiel etwas vorsichtiger und 
hat zwei Wände seines Hauses mit Graffitfarbe streichen lassen. Außerdem 
täte es mir Leid, wenn ich Amateurfunkern in der Nähe ihr Hobby vermieße.

Von daher möchte ich meine Empfehlung zur Verwendung von PLC ausdrücklich 
widerrufen und werde mich selbst um Alternativen bemühen. Eventuell lässt 
sich das existierende ISDN-Hausnetz umfunktionieren, welches nicht mehr 
genutzt wird. Es verbindet jedes Stockwerk mit dem Keller, wo auch der 
DSL-Router aufgestellt ist. Innerhalb der einzelnen Etagen funktioniert 
WLAN zur Vernetzung dann optimal. Mal wieder ein schönes Projekt für den 
nächsten Urlaub :-)

LG,

Bernd

Gesendet mit AquaMail für Android
http://www.aqua-mail.com

Am 16. Mai 2014 13:43:51 schrieb Frank Rühlemann 
<ruehlema at informatik.uni-luebeck.de>:

> Ja, das wurde bereits wissenschaftlich untersucht. Infos dazu finden
> sich auf https://www.bundesnetzagentur.de ausreichend oft.
>
> Interessanter ist allerdings, was sich unter
> https://www.bundesnetzagentur.de/cln_1431/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Verbraucher/Funkstoerungen/funkstoerungen-node.html
> findet:
> „Dennoch sind die erforderlichen Maßnahmen der Bundesnetzagentur zur
> Aufklärung von Funkstörungen für denjenigen, der eine Störung meldet, im
> Regelfall kostenlos. Der Verursacher einer Störung hingegen muss dann
> mit einer Aufforderung zur Zahlung von Gebühren für den Aufwand rechnen,
> wenn er gegen Nutzungsbestimmungen einer Frequenzzuteilung oder
> schuldhaft gegen Schutzanforderungen nach dem Gesetz über die
> elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln (EMVG) verstoßen
> hat.“
>
> Wenn deine Anlage andere unerlaubt stört, kann sie einkassiert werden
> und der Betreiber bekommt eine saftige Rechnung von der
> Bundesnetzagentur. Dabei zählt nicht nur die Störung von WLAN-Netzen.
> Gerade wenn auch Funkanlagen der öffentlichen Notdienste oder Flugfunk
> gestört werden, wird es sehr problematisch. Man sollte daher keine
> hochfrequenten Signale auf schlecht bis gar nicht geschirmte
> (Strom-)Leitungen loslassen, da nur schwer absehbar ist, welche Wellen
> davon abgehen.
>
> Wenn jemand einen WLAN-Router innerhalb der Grenzwerte betreibt, ist das
> auch legal, wenn die Funksignale das eigene Grundstück verlassen. Das
> wurde auch schon gerichtlich so entschieden.
>
> Am 13.05.2014 20:37, schrieb Bernd Kalbfuss-Zimmermann:
> > Hallo Tobias,
> >
> > wurde das bereits systematisch untersucht? Oder sprichst du aus persönlicher
> > Erfahrung? Falls es Literatur gibt, würde mich das interessieren. Das mit 
> der Frequenzverschmutzung ist immer relativ. Die ungefragte
> > Bestrahlung der Nachbarschaft mit Radiowellen im 2.4 oder 5.0 GHz-Band
> > könnte ebenfalls als solche aufgefasst werden.
> >
> > LG,
> >
> > Bernd
> >
> > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > Von: WLANnews [mailto:wlannews-bounces at freifunk.net] Im Auftrag von Tobias
> > Hardes
> > Gesendet: Donnerstag, 8. Mai 2014 09:12
> > An: Deutschlandweite Liste für WLAN Neuigkeiten
> > Cc: info at ffm.freifunk.net
> > Betreff: Re: [WLANnews] Freifunk Mumble - Vernetzung von
> > Hörsälen/Konferenzräumen
> >
> > Hallo,
> >
> > zum Thema Powerline:
> >  Das 230 Volt Stromnetz ist nicht für Datenübertragung ausgelegt und
> > dementsprechend erzeugen PLC-Modems beträchtliche Störstrahlung.
> > Das kann das einfache Babyphone stören (wohl kaum in einer Universität..),
> > aber auch Telefone, TV und weitere elektronische Geräte, die empfindlich
> > sind. PLC ist frequenzverschmutzend und störanfällig und im Interesse aller
> > sollte das nicht genutzt werden. Es gibt genügend Fälle, wo diese Dinger
> > einfach nur nervig sind und es gibt genug alternative Techniken, die
> > anstelle von PLC verwendet werden sollten.
> >
> > Wie sich das Mesh da verhält, weiß ich nicht, das hängt auch von der Anzahl
> > Deiner Geräte ab, aber so per Mail finde ich es schwierig was dazu zu sagen
> > - Außer eben, dass PLC nicht Deine erste Wahl sein solle ;-)
> >
> > Viele Grüße aus Paderborn
> > Tobias
> >
> > On 07.05.2014 23:11, Bernd Kalbfuss-Zimmermann wrote:
> >> Hallo Christof,
> >>
> >> ich habe meine Außenantennenausrichtung mittels der Android App 
> WifiAnalyzer optimiert. Einfach aufs Smartphone aufspielen und durch die 
> Gegend laufen
> >> :-) Wenn ich mich richtig erinnere, bin ich damals auch über eine 
> Software für eine richtige Kartierung gestolpert. Habe allerdings den Namen 
> nicht mehr parat.
> >>
> >> Bzgl. Verbindung der Nodes wäre eventuell auch eine Vernetzung mittels 
> Powerline möglich. Strom/Steckdosen brauchst du ohnehin. Ich verwende bei 
> mir zu Hause Geräte der Firma AVM 
> (http://www.avm.de/de/Extern/fritzpowerline_500e/powerline_500e.html). Die 
> Übertragungsraten liegen knapp über 100 Mbit/s.
> >>
> >> Zum Abschluss mehr eine Frage (an alle) als eine Empfehlung: Sind 
> Dualband-Router (z.B. der WR4300ND) in der Lage gleichzeitig im 2.5 GHz und 
> im 5.0 GHz-Band zu senden/empfangen? Dann könnte man doch das eine Band zum 
> meshen und das andere Band zur Versorgung von Endgeräten
> > nutzen?
> >> LG,
> >>
> >> Bernd
> >>
> >> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >> Von: WLANnews [mailto:wlannews-bounces at freifunk.net] Im Auftrag von 
> Christof Schulze
> >> Gesendet: Mittwoch, 7. Mai 2014 20:04
> >> An: Deutschlandweite Liste für WLAN Neuigkeiten
> >> Cc: info at ffm.freifunk.net
> >> Betreff: [WLANnews] Freifunk Mumble - Vernetzung von 
> Hörsälen/Konferenzräumen
> >>
> >> Hallo,
> >>
> >> in Frankfurt haben wir eine Anfrage zur Vernetzung von einem Gebäude, 
> dass Hörsaal/Konferenzraumcharacter hat. Der Aufbau soll bei 
> Veranstaltungen mit bis zu 1000 Nutzern eingesetzt werden.
> >>
> >> Anstatt nun jede negative Erfahrung selbst zu machen, würde ich gern 
> Eure Erfahrungen hören.
> >>
> >> * Wie viele Nutzer kriegt man mit einem 841-N versorgt
> >>   (Hörsaal-Use-Case)
> >> * Wie kriegt man das Netz stabil, auch wenn man über die Luft massiv
> >>   meshen muss?
> >> * Wie dicht muss/darf man die Router stellen und wie misst man
> >>   günstige Standpunkte pragmatisch aber sinnvoll aus?
> >> * Worauf sollte man unbedingt achten?
> >> Dazu würde ich gern mit Euch mumbeln: Am kommenden Montag, dem 12. Mai um
> >> 19:45 auf mumble.freifunk.net im Raum Frankfurt.
> >>
> >> viele Grüße und bis hoffentlich bald!
> >>
> >> Christof
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