[WLANnews] [FFA] Re: Freifunk-Neu: Hotelturm Nord

[Christoph Franzen]

Am Tue, 12 Aug 2014 17:02:03 +0200 schrieb Stephan Enderlein
<freifunk at ddmesh.de>:

Hallo Stephan,

> könnt Ihr bitte das Problem mit Augsburg direkt zwischen euch klären
> und nicht mehr über diese Liste?

es mag zwar vordergründig um Augsburg gehen, aber da steckt mehr
dahinter.

> Dieser Streit geht seit fast 5 Tagen oder so und Deutschland ist wohl
> kaum mehr interessiert daran.

Doch, es kocht nämlich immer wieder ein Aspekt dieses Streits hoch: ist
Freifunk wirklich mehr als ein anderer Weg ins Internet?

Die breite Masse zum Mitmachen bekommt man nur über das Internet,
ebenso sieht das mit Unterstützung durch die Parteipolitik, öffentliche
Verwaltung und Presse aus.

Von vielen überzeugten Freifunkern bekommt man dagegen sinngenäß viel
zu schnell zu hören: „Wenn Du bloß Internet haben willst, dann geh doch
woanders spielen!“

Freifunk kann nur über das Vehikel „Internet“ wachsen, indem wir
nämlich möglichst viel „Internet über Freifunk“ machen, anstatt
irgendwie anders und uns damit abfinden, daß den meisten Teilnehmern das
erstmal genügt und die gar nichts von den sonstigen Segnungen des
Konzepts wissen wollen.

Als Missionare durchs Land zu ziehen, Abhörskandale ins Feld zu führen,
um die Leute von einem Netz in eigener Hand an Stelle der
Abhängigkeit von Kommerz-Anbietern zu überzeugen, funktioniert nur bei
einer Minderheit.

Vor allem geht das so langsam. daß der Gabriel dann inzwischen seine
Teil-Abschaffung der Störerhaftung durchbringt (etwa so: Gastwirt: wie
Telekom; Privatperson : „angemessene Prüfpflichten“ a.k.a.
Paßwort-Pflicht für den Router; Freifunk-Verein: klärt die
Richterschaft durch Rechtsfortbildung, ob das nun eher wie Gastwirt
oder eher wie Privatperson gehandhabt wird), die Städte parallel zum
Freifunk-Ausbau ihre Laternenmasten an die Stadtwerke vergeben, damit
so ein werbeverseuchtes, anmeldepflichtiges „freies“ Netz entsteht und
so weiter.

> jede email mehr schadet euch bereits. Gefühlsmäßig steigt die
> Unsympathie bereits.

Ja, das auch, aber die Diskussion ist trotzdem nicht überflüssig.

-- 
Christoph Franzen
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