[WLANnews] Hier beginnt ein endloser Ideologie-Thread über Freifunk-Grundsätze

Christoph Franzen christophfranzen at googlemail.com
Mi Aug 13 02:31:27 CEST 2014


Am Tue, 12 Aug 2014 20:26:46 +0200 schrieb Mathias Mahnke
<mathias at mycr.de>:

Hallo,

> > Freifunker_innen engagieren sich ehrenamtlich und bezahlen
> > niemanden für "Arbeitszeit" und auch keine Standortmiete, weil es
> > die freiwillige Arbeit und kostenlose Bereitstellung von Standorten
> > zum Wohle der Allgemeinheit konterkariert.  
> 
> Der Punkt ist mir wenig griffig, noch irgendwie eingaengig. In vielen
> Bereich werden Standortvereinbarungen getroffen. Die Ausgestaltung ist
> doch das eigentliche Thema und nicht das generelle ja/nein zum
> konkreten Finanzierungsweg. Jede Standortvereinbarung kann so und so
> ausgelegt werden. Sieht man nicht zuletzt am vllt. etwas extremen
> Beispiel hier.

nicht allein der, obwohl er mir auch als erstes ins Auge gesprungen ist.

> Nachdem ich zuerst dachte es sei ein Augusburger Problem, sehe ich nun
> eines, was dazu fuehren _koennte_, dass sich neue Grundsaetze
> entwickeln, die langfristig eher eineingen koennen als den
> Freifunk-/Freiheitsgedanken verfolgen.
> 
> Ich wuerde zur Besonnenheit mahnen, auch wenn das Gefuehl da ist als
> "Schiedsrichter" ein "Urteil" abgeben zu muessen.

Was mich an dieser Situation stört, erkläre ich mal anhand eines
anderen Projektes, der Wikipedia:

Nach außen hin sehr erfolgreich, der Nutzen ist recht klar, aber die
Entwicklung der Gemeinschaft, die dahintersteht, läßt durchaus zu
wünschen übrig.

Aus Diskussionen wie diesen hier entstehen Regelwerke, zunächst mal als
unverbindliche Richtlinien, die sich von Konflikt zu Konflikt
erweitern, um auch für diese neuen Diskussionen wieder eine Art
Konsens für die Zukunft zu bekommen.

Da hat man ganz schnell ein für Anfänger unüberschaubares „Gesetzbuch“
zusammen, daß für seine Verfechte ebnen nicht mehr Richtlinien zur
Orientierung, sondern eherne Regeln enthält die gefälligst strikt
einzuhalten sind.

Ich will hier doch keine Diskussion haben, was Freifunk (nicht) sein
soll, anstatt die Freifunk-Grundgedanken voranzubringen analog zu der
Diskussion, was eine Enzyklopädie (nicht) ist.

Im deutschen Ableger der Wikipedia sind es die „Relevanzkriterien“, auf
denen dogmatisch rumgeritten wird, in der englischsprachigen werden
ganze Anfängerartikel weggeputzt, weil sie noch keine
ausreichenden Sekundärquellen liefern, obwohl man sich leicht
überzeugen kann, daß der Inhalt im wesentlichen zutreffend ist und es
sich nicht bloß um Propaganda oder ähnliches handelt.

Intern geben eher die Bürokraten den Ton an, weil die sich für Ämter
melden und dann eben auch die Paßwörter und die Macht haben. Für
Anfänger wird es zunehmend schwer, Fuß zu fassen, wer vom angeblich
unumstößlichen Konsens abweicht, kann es gleich ganz bleiben lassen.

Eine solche Entwicklung wünsche ich mir hier nicht. Nur weil ein Verein
„Freifunk.net“ verwaltet und Fördermittel einsammelt und
weiterverteilt, ist das nicht die „Freifunk-Regierung“.

Viele Grüße, Christoph
-------------- nächster Teil --------------
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