[WLANnews] Geschichte am Rande

Clemens John clemens-john at gmx.de
Di Mär 12 21:57:23 CET 2013


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Am 12.03.2013 15:44, schrieb Jamalaka:
> Zu dem neuen PDF-Band: Wenn du wirklich Bock hast auf eine 
> überregionale Zusammenfassung und Dokumentation der derzeitigen 
> Entwicklung, sammel Spenden für eine BahnCard 100 und fahr die 
> einzelnen Städte besuchen und mach Interviews.
> 
> Spontan fallen mir Rostock, Lübeck, Oldenburg, Bielefeld, 
> "Rheinland", "Köln, Bonn und Umgebung" ein, Berlin, Halle und 
> Leipzig machen soweit ich weiß fast alle das gleiche, meine Sicht 
> spricht aber auch einfach nur für die fehlenden Infos zu dem
> Thema.

Hi,

dann melde ich mich doch gerne mal aus Oldenburg. Das mit dem
herumfahren ist ein sehr guter Tipp. Kann man auch virtuell machen und
macht viel Spaß. Ich kann dich ja mal auf den Geschmack bringen und kurz
ein bisschen erzählen:

Ich habe 2011 beim Google Summer of Code mitgemacht und eine Virtuelle
Tour durch die Communities gemacht. Ziel war eigentlich, ein
Datenbankschema für eine einheitliche Nodedatenbank zu planen. Da ich
damals schon mit der Entwicklung einer eigenen Nodedatenbank (Netmon)
angefangen hatte, bot sich das an.

Ich habe mir also die existieren Nodedatenbanken vieler verschiedener
europäischer Open Wireless Netzwerke angesehen, mit einigen Entwicklern
gesprochen und dadurch natürlich auch die Netzwerke selbst kennengelernt.

In Deutschland heißen diese Open Wireless Communities oft Freifunk. Es
gibt sie in vielen großen Städten. Aber im europäischen Ausland gibt
es noch viel mehr solcher Netze. Gleiches Ziel, anderer Name. Guifi im
Großraum Barcelona, das Athens Wireless Metropolitan Network,
Funkfeuer in Wien, Wlan Slowenia usw....

Was sowohl die deutschen, als auch die Communities im europäischen
Ausland gemeinsam haben ist: dass sie ein Ziel verfolgen, aber ganz
unterschiedliche Herangehensweisen haben dieses Ziel zu erreichen. Alle
diese Netzwerke wurden nicht geplant, sondern sind gewachsen. Viele
verschiedene Leuten haben Einfluss genommen und sich aus dem
Sammelsurium experimenteller Soft- und schlecht unterstützer Hardware
das herausgesucht, was am besten auf ihre Bedürfnisse passt.

Es gibt nicht DAS Freifunk Netzwerk oder DIE Open Wireless Community.
Jede Community ist verschieden. Sowohl in Bezug auf genutze Hardware,
Firmware, Software, Netzdesign, Nodedatenbank, Meshprotokoll,
Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit usw.

Das hat zur Folge, das aus meinem GSoC Projekt letztendlich auch keine
einheitliche Knotendatenbank entstanden ist. Die Communities sind,
auch in Deutschland, zu verschieden um sie in einer Software abbilden
zu können. Und was man nicht in eine Software packen kann, geht auch
nicht in eine einzelne Doku.

Frag auf den Mailinglisten einzelner Communities mal nach ob jemand
Lust hat dir via Skype/Telefon/Reallife mal einen Einblick in das Netz
vor Ort zu geben. Das ist das Beste was du machen kannst wenn du mehr
wissen willst als in Wikis, Dokus oder Büchern steht. Für das
Oldenburger Netz hast du jetzt ja schon wen. Einfach melden ;)

LG
Clemens
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