[WLANnews] heise: Telekom plant 2, 5 Millionen WLAN-Hotspots bis 2016

Bartsch, Rene renne.bartsch at gmail.com
Mi Mär 6 11:57:51 CET 2013


Am 04.03.2013 23:25:02, schrieb Benjamin Hagemann:
> Nabend,
> 
> ich muss mal kurz ein paar Gedanken zu dieser Meldung los werden.
> 
> heise: Telekom plant 2,5 Millionen WLAN-Hotspots bis 2016
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/Telekom-plant-2-5-Millionen-WLAN-Hotspots-bis-2016-1815532.html
> 
> Also die Telekom möchte, da wo es technisch möglich ist, aber bisher vom
> Kunden die nicht bestellte Bandbreite ausreicht, einen neuen DSL-Router
> hinstellen, welcher eine Telekom-Hotspot aufmacht.
> Grundsätzlich ist diese Idee ja nicht dumm.
> Wo ungenutzte Bandbreite, Strom und ein Ansprechpartner ist, der einen
> wLAN Netzeinstiegspunkt anbietet, welcher zentral über die Telekom
> abgerechnet wird - ja, cool.
> Bei einigen Telekom Mobilfunk-Verträgen ist die Nutzung der Telekom
> Hotspots auch inklusive.


Nach den Telekom-Ankündigungen soll für WLAN-To-Go wohl eine zusätzliche ESSID für FON in die Firmware der Telekom-Router integriert werden (beginnend mit Speedport W724V im Juni).Da FON bezüglich der Störerhaftung die Einführung von VPNs in Deutschland angekündigt hat, werden die Telekom-Router für das FON-Netz wahrscheinlich keine zusätzliche PPPOE-Verbindung sondern eine niedrig priorisierte VPN-Verbindung verwenden.Interessant wird da die Frage, ob die Telekom den FON-Traffic bei VDSL-Anschlüssen herausrechnet, da die ja alle eine "Fair"-Flat mit Drosselung haben.
WLAN-To-Go-Linusse sollen wohl kostenlosen Zugang zu den Telekom- UND FON-Hotspots bekommen, FON-Linusse dagegen weiterhin nur zu FON-Hotspots

> Mein Problem damit ist, dass wenn die Störerhaftung nicht wäre, wir
> soetwas bereit mit Freifunk hätten.
> Wenn ein normaler User mit 16 MBit ADSL und seiner Standard Router Box
> online geht, könnte man da auch über freifunk / mesh-netze mit bauen.
> DAS fänd ich viel cooler, als die Bandbreite und die Funkfrequenzen für
> Pay-WLAN unter Telekom-Kontrolle auszubauen.


Leider ist die Störerhaftung das kleinere Problem. Hauptproblem für Freifunk ist weiterhin der Mangel an Plug&Play-Hardware für DAUs und Dynamic-Frequency-Selection im Linux-Kernel. Den Hardware-Mangel löst die Telekom geschickt über die direkte Integration in die Consumer-Router, die die Kunden sowieso brauchen.

> Wie bewertet ihr diese Ankündigung?


Eine Flucht nach vorn, um vier Fliegen mit einer Klappe zu schlagen:

1. die unvermeidliche Überlastung des UMTS-/LTE-Netzes wird abgemildert
3. bessere Netzabdeckung (UMTS + LTE + WLAN)
3. Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen ISPs
4. Freifunk zuvorkommen


Für Freifunk ist WLAN-To-Go kurzfristig tödlich, langfristig aber eine Chance, wenn die Menschen merken, dass es funktioniert und sich von Beschränkungen der Netzneutralität lösen wollen.

Grüße,

Renne


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