[WLANnews] Jugenschutz beim Internetzugang: Pseudoargument oder hat das wirklich nen Hintergrund?

Christoph Franzen christophfranzen at googlemail.com
Do Jul 18 19:41:52 CEST 2013


Am Thu, 18 Jul 2013 08:29:10 +0200 schrieb Steini
<freifunk at total-connection.net>:

Hallo,

> Was Ihr bedenken müsste is die politische Ebene, […]

> Danke für alle Diskussionbeiträge! Nächsten Mittwoch is für uns ne
> erste Bewährungsprobe mit der städtischen IT-Abteilung.

da würde ich versuchen, denen klarzumachen, daß Ihr damit kein
„Scheunentor“ in deren „sichere“ Netze einbauen wollt, sondern daß man
sich das als Außenstehender in etwa als eine „Verlängerung des
existierenden (auch „per se unsicheren“) Internets über Funk“
vorstellen kann.

Die jeweils gewünschte Sicherheit soll also an den Grenzen zwischen
privaten Heimnetzen / mobilen Endgeräten und Freifunk, beziehungsweise
- so es denn sirekt verbunden wird - zwischen städtischen Netzen und
Freifunk eingebaut werden und nicht in das Freifunknetz integriert
werden, so wie man es eben beim Internet auch macht.

Wenn man die Maximalforderungen aller (potentiell) angeschlossenen
Teilnehmer sammelt und somit jeder seine „unverzichtbaren“
Sicherheitsanforderungen ins gemeinsame Freifunknetz integriert,
also quasi aus dem eigenen Verantwortungsbereich „wegdelegiert“ sehen
will, dann wird das nichts, man bekommt am Ende ein Netz, das so gut
wie gar nichts mehr kann.

Dieser Argumentation dürften die sich kaum verschließen, es sei denn
aus der Parteipolitik kommt die Vorgabe; „Baut uns ein kindersicheres
Sorglos-Netz!“

Es mag schwierig zu erklären sein, warum das gar nicht so sinnvoll ist,
wie diese Forderung manchen auf den ersten Blick erscheint. Notfalls
gehen hinkende Vergleiche: „Hättest Du gerne um jedes Stadtviertel
Zäune mit Grenzkontrollen, nur damit die 0,1% Verbrecher nicht so leicht
entkommen?“

Es zahlt sich aus, die Verwaltung wenn möglich auf die eigene Seite zu
ziehen, die zu übergehen und bloß die „Chefetage“ zu überzeugen ist eine
unsichere Angelegenheit, beim ersten Problemchen fallen die
Politiker nämlich um, die Verwaltung sagt dann: „Wir haben's Euch doch
vorher gesagt.“

Ich finde, es empfiehlt sich, den ganzen Rechts-Wahnwitz so weit wie
möglich aus der Diskussion rauszuhalten, wären die Juristen von Anfang
an mit im Boot gewesen, hättten wir mit Sicherheit kein Internet wie
wir es heute kennen.

Viele Grüße, Christoph
-------------- nächster Teil --------------
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