[WLANnews] BILD: Piraten Freifunk in Dresden

Christoph Franzen christophfranzen at googlemail.com
Mo Jul 15 17:06:38 CEST 2013


Am Wed, 10 Jul 2013 11:57:53 +0200 schrieb Jamalaka <Jamalaka at gsgd.net>:
> Am Mon, 8 Jul 2013
> 20:43:17 +0200 schrieb Benjamin Hagemann <benny at benny.de>:

Hallo zusammen,

> > BILD: Gratis-Internet im Grünen - Piraten machen Alaunpark zur
> > Online-Oase! (05.07.2013)
> 
> # Zum Artikel
> Es finden sich keinerlei Hinweise auf Unterschiede zu anderen
> kostenlosen WLAN-Netzwerken, es wird sogar auf weitere
> Möglichkeiten hingewiesen kostenlos in's Internet zu kommen.
> Schade das die Piraten es nicht geschafft haben, den Unterschied hier
> rauszustellen.. vielleicht kennen sie ihn aber auch nicht?

DAS ist nun nicht unbedingt (allein) den Piraten vorzuwerfen, selsbt
seriöse Journalisten vereinfachen gerne und oft.

Denen kannst Du zwei Stunden was von „Bürgernetz“ erzählen und im
Nebensatz „Internetzugang“ erwähnen - rate mal, worauf die das dann
angesichts begrenzten Platzes für den Artikel „eindampfen“ …

Bei DER Zeitung war sowas geradezu zu erwarten. Das liegt auch daran,
daß etwas anderes als Internet für den Normalmenschen recht
unintertessant ist und die feinen Unterschiede schlecht vermittelbar.

> Von einem Netz in Bürgerhand ist weder im Artikel noch auf den Seiten
> der Piraten[2,3] die Rede.

Unter [3] zumindest inzwischen, weiter unten; ich hab' erst jetzt mal
nachgelesen, es scheint mir durchaus nicht unverstanden, nur ein wenig
ungeschickt gemacht.

Gleichwohl ist und bleibt es ein Problem, daß Freifunk inzwischen
flächendeckend mit „Piratenpartei“ assoziiert wird, besonders bei
Mitgliedern anderer Parteien ist das auffällig. Auch die neigen zur
Vereinfachung, gerade in Kreisen der etablierten Parteien ist es
üblich - insbesondere im Wahlkampf -, „ein Thema für sich zu besetzen“
und gegen ein solches von Konkurrenten „besetztes“ Thema wird dann rein
aus Prinzip opponiert.

Argumente finden sich zuhauf: ein flächendeckendes Bürgernetz
schadet dann angeblich der Wirtschaft, entzieht es doch den armen
Kabelverlegern die Refinanzierung; wird zum Anonymitäts-Paradies für die
organisierte Kriminalität. Schließlich sind wir ja hier nicht in
Arabien, sondern im Rechtsstaat und benötigen daher keinen Schutz vor
der Obrigkeit.

Nehmen wir historisch mal den Amateurfunkdienst als Beispiel:
Diktatoren und demokratische Regierungen waren sich immer schon
erstaunlich einig, daß sowas reglementiert gehört und Hinz und
Kunz nicht einfach weltweit herumfunken dürfen, schon gar nicht über
Politik und bitteschön nur mit Lizenz und Prüfung.

Am Ende werden dann Hoteliers und Gastwirte von der Störerhaftung
befreit, einfache Bürger aber immer noch nicht; denn die brauchen das
doch eh nur, um sich herauszureden, wenn ihre Sprößlinge mal wieder die
Musik- und Filmindustrie ruinieren. Freifunkvereine MÜSSEN sich dann
womöglich als Provider registrieren, haben Benutzerdaten zu erheben und
werden vorratsdatenspeicherpflichtig. So könnte es auch kommen, wenn
die Netzpolitik zu früh und zu ungeschickt in die Parteipolitik getragen
wird.

Viele Grüße, Christoph

> [3]
> https://wiki.piratenpartei.de/SN:Kreisverband/Dresden/Aktionen/freies-WLAN-Alaunpark/
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