[WLANnews] interkommunales kommunikationsnetzwerk

Markus markus at eserver.homelinux.org
Mo Sep 19 20:31:17 CEST 2011


Zunächst zum Philosophischen:
Ich störe mich ein wenig an Begriffen wie "Kapitalinstanzen" und
"Geldelite". Unternehmen sind zumindest Grundsätzlich nicht meine
Feinde. Ich habe etwas gegen künstliche Verknappung und deshalb bin ich
ein Freifunk Befürworter. Große Netzbetreiber und Freifunk-Betreiber
können sich aber gut ergänzen. Und es kann durchaus legitim sein, kleine
Beiträge für die Nutzung seiner Freifunk-Router zu verlangen. Irgendwie
muss das Zeug ja auch finanziert werden.

Nun zum Technischen:
Mit IPv8 soll man angeblich auch Geld direkt von Knoten zu Knoten
schicken können. Dadurch könnte jeder kleine Betreiber eines Knotens ein
wenig verdienen. Dazu hatte ich mal eine ähnliche Idee wie IPv8, die
allerdings mehr auf "Router-Applets" basiert, wo dann jeder seine
Streaming-Server, Fileserver, Routingprotokolle auf Remote-Router
installieren kann. Ich werde mich über das Protokoll/Konzept IPv8 mal
näher informieren. Hast du dazu noch deutsche oder englische Links?

Am 19.09.2011 16:28, schrieb willi übelherr:
> liebe freifunk-freunde,
>
> nachfolgenden text habe ich an verschiedene listen im
> solidar-oekonomischen umfeld gesendet. auf eurer liste schien es mir
> noch zu frueh, weil die technischen strukturen erst im entstehen sind
> und ich den eindruck habe, dass hier auf dieser liste philosophische
> fragen nur im technischen gewande bearbeitet werden. auch wenn wir uns
> darueber im klaren sein sollten, dass ohne philosophie nichts
> geschieht, sie also ueberall zu finden ist.
>
> aber durch die diskussion "Staedteverbund" schien mir der zeitpunkt
> gekommen, diese diskussion aufzugreifen und in einer erweiterten form
> zu organisieren. dabei ist wichtig, sowohl die besitzverhaeltnisse an
> den allgemeinen ressourcen in frage zu stellen als auch sich dazu
> durchzuringen, ein neues IP protokoll zu definieren, wie wir es
> anregen und international anstreben. siehe der 2.teil unseres konzepts.
>
> eine wichtige internationale bruecke ist fabfi.fablab.af, eine seite
> aus afghanistan, die auch mit leuten aus kenia zusammenarbeiten. so
> wie die freifunkstrukturen auch nach suedafrika reichen.
>
> wie koennen also davon ausgehen, dass weltweit eine bewegung fuer den
> aufbau dezentral selbstaendiger netze existiert und sich entwickelt,
> um dem begriff des "internet", das netz der netze, endlich geltung zu
> verschaffen und die kapitalinstanzen nach hause zu schicken.
>
> wir brauchen dringend den aufbau von netzen, in dem die einzelnen
> fragen theoretisch wie praktisch aufgearbeitet werden. also
> antennentechnik, transponderkonstruktion, kabel- und
> steckerverbindungen entsprechend den eñektrischen anforderungen. wir
> muessen uns aus dem konsumptiven herausloesen und selbstaendig kreativ
> konstruktiv werden.
>
> ich weiss, dass sind noch hohe ansprueche gemessen an dem
> unterwuerfigkeitstraining, dem die deutschen ausgesetzt sind. das ist
> in lateinamerika einfacher, auch wenn die technischen infrastrukturen
> total fehlen und neu generiert werden muessen. das hat dann die
> chance, derartige strukturen auf kooperativer grundlage entstehen zu
> lassen. eine vorstellung, wo es jedem deutschen buerokraten angst wird
> um seine zukunft.
>
> mit lieben gruessen, willi
>
>
>
> liebe freunde,
>
> nachdem nun der diskussionsprozess um eine neue struktur des internets
> auf der basis des interkommunalen kommunikationsnetzwerks mit dem IPv8
> protokoll begonnen hat und sich im lateinamerikanischen umfeld stetig
> verbreitet, sehe ich mich nun veranlasst, auch im deutschsprachigen
> umfeld die informationen und die diskussionsgrundlagen zu verbreiten.
>
> bei einer derartigen aktion bleibt nicht aus, dass die menschen
> skeptisch reagieren, weil das internet in der hand und unter kontrolle
> international operierender kapitalmagnaten liegt und die vorstellung,
> dies aufzuloesen und mit einer freien, offenen, demokratisch
> organisierten plattform zu ersetzen, ausserhalb des denkraums des
> europaeischen untertanentums liegt.
>
> deshalb ist eine derartige initiative nur in lateinamerika, speziell
> den ALBA-staaten und hier zuvorderst in venezuela, denkbar. venezuela
> ist dasjenige land, wo die bewegung fuer eine verselbstaendigung und
> staerkung sich selbst organisierender kommunen am weitesten entwickelt
> ist. zentrum dieser bewegung sind die Sala de Batallas, lokale
> zusammenkuenfte, wo die demokratische reorganisation ihre wurzeln hat.
>
> demokratie ist diejenige organisationsform, in der jede person EINE
> stimme hat in allen angelegenheiten, die sie betreffen. dem steht die
> repraesentation polar gegenueber mit ihrer extremalform, wo eine
> person fuer alle entscheidet. dazwischen liegen all die
> vernebelungskonstrukte wie repraesentative demokratie, die
> parlamentarische repraesentative demokratie und all der schwachsinn,
> der im deutschsprachigen raum verbreitet wird.
>
> fuer i. kant waren die verhaeltnisse schon damals viel klarer.
> demokratie oder repraesentative republik. nur diese beiden pole
> existieren. insofern koennen wir heute sagen, dass es weltweit, ausser
> vanuata, keine demokratie als staatsform existiert. es sind alles nur
> graue abbilder der repraesentativen konstruktion.
>
> unser entwurf fuer das interkommunale kommunikationsnetzwerk ruht auf
> unseren philosophischen grundlagen der gleichwertigkeit aller menschen
> und loest jegliche form der sozialen selektion im zugang zum
> internationalen netzwerk auf.
>
> es ruht auf sich selbstaendig organisierenden kommunen mit eigener
> serverstruktur und router und nutzt das netzwerk aus verbindungen nur
> zum transport. das internet ist also nur die summe der
> verbindungsstrecken zwischen kommunen und regionalen zentren, die aber
> selbst wieder kommunale instanzen sind. darauf laeuft das IPv8
> protokoll als transporteinheit. was in den datenpaketen enthalten ist,
> interessiert uns nicht. wir nutzen ausschliesslich die informationen
> im IP-header.
>
> die IP adresse im IP paket wird geografisch definiert. damit entfallen
> alle instanzen, die versuchen, die adressverteilung zu organisieren.
> wie die IANA und ihre regionalen ableger. das gleiche gilt fuer die
> bestehende IETF und ihre arbeitsgruppen, weil das IPv8 in der freien
> umgebung der open source gemeinschaft definiert wird und sich ihr
> resultat im sinne von Postel als RFC(request for comment) zum ausdruck
> bringt. privat-kapitalistische instanzen und institutionen haben hier
> keinen einfluss.
>
> vielleicht gelingt es auch den deutschsprachigen freunden einer neuen
> welt, durch aktive verbreitung der idee und beteiligung an der
> internationalen diskussion diesen prozess der neugestaltung zu
> unterstuetzen.
>
> im sinne von albert einstein
> "Wenn Ideen sich verbreiten, dann werden sie zur Wirklichkeit"
>
> mit lieben gruessen aus venezuela, willi (uebelherr)
>
>
>
>
> 1. Konzept des interkommunalen kommunikationsnetzwerks
>
> Grundlage unseres wirkens ist die anerkennung der gleichwertigkeit
> aller menschen. Aus der gleichwertigkeit folgt auch die
> gleichberechtigung. Daraus folgt auch, dass wir an jedem ort ueber die
> gleichen bedingungen und moeglichkeiten verfuegen muessen, um unsere
> lebensumgebung zu gestalten.
>
> Aus unserer alltaeglichen erfahrung ist uns bewusst, dass der mangel
> an kommunikativen netzwerkstrukturen das groesste hemmnis in der
> entwicklung von venezuela, insbesondere im laendlichen umfeld, darstellt.
> Information und wissen sind die grundlagen zur entfaltung unserer
> taetigkeiten. Sie entscheiden ueber die rationalitaet unseres tuns,
> ueber sinn oder unsinn. Mit der einbindung in das weltweite internet
> koennen die lokalen kommunikationsnetzwerke den freien zugang zum
> menschlichen wissen herstellen.
>
> Alle taetigkeiten beginnen mit der idee. Und ideen ruhen auf einsicht
> und wissen ueber bedingungen und moeglichkeiten. Die informelle
> funktion des netzwerks kann die menschen an jedem ort zu jeder zeit in
> die lage versetzen, sich fuer ihre taetigkeiten vorzubereiten. Sei es
> ueber studium oder erfahrungsaustausch.
> Diese netzwerke sind in den industrialisierten laendern vollstaendig
> der kontrolle privatorganisierter geldeliten unterworfen und zentral
> organisiert, um die kontrolle aufrecht erhalten zu koennen. Sie ruhen
> auf informeller monopolisierung und privater aneignung allgemeiner
> resourcen. Sie koennen nur so existieren, solange sie auch die
> technischen infrastrukturen monopolisieren. Und weil ihr zweck die
> kapitalakkumulation ist, muessen sie auch den mangel und die
> einschraenkung organisieren.
>
> Auf der grundlage unserer philosophischen orientierung
> kommunal-kooperativer gesellschaftsstrukturen ruht unser entwurf fuer
> ein kommunikationsnetzwerk auf den prinzipien der natur. Massiv
> parallel, massiv dezentral und massiv redundant. Es basiert auf
> kommunalen netzwerken mit eigener serverstruktur, die
> nachbarschaftlich verbunden werden und so ein maschennetz erzeugen,
> das die hoechste stabilitaet und redundanz aufweist. Dies ist der
> basislevel, der im prinzip bereits eine vollstaendige
> verbindungsstruktur ermoeglicht.
>
> Darueber liegt das regionalnetz, das die besiedlungsdichten gebiete
> miteinander verbindet und so ueber regionale pfade schnelle
> direktverbindungen ueber laengere strecken ermoeglicht.
>
> Darueber liegt das satellitensystem als redundantes netzwerk, das aber
> auf grund seiner extrem zentralisierten struktur die hoechste
> anfaelligkeit aufweist und deshalb nur als redundanzsystem betrachtet
> wird. Es dient aber der internationalen und interkontinentalen
> verbindung.
>
> Kriterien der physikalischen struktur sind hohe redundanz, um hohe
> stabilitaet zu erzeugen. Die basis sind die kommunalen netzwerke, die
> den anschluss aller haeuser organisieren. jede kommune hat einen
> eigenen server mit allen notwendigen servermodulen und protokollen.
> Aus den kommunen werden menschen unterstuetzt, die sich um die
> technischen strukturen und instanzen kuemmern. Jede serverinstanz
> verfuegt auch ueber einen router, der die datenpakete weiterleitet.
>
> Das regionalnetz stellt die schnellverbindungen her und besteht nur
> aus routern zum pakettransport. Das gleiche gilt prinzipiell fuer das
> satellitennetz, das zunaechst waehrend des aufbau's teile des
> regionalnetzes aufnehmen kann.
>
> Das physikalische medium ist lokal/regional zu entscheiden zwischen
> leitungsgebunden und leitungsfrei. Leitungsfrei koennen richtfunk oder
> lichtstrecken sein. Es haengt von den distanzen und der notwendigen
> bandbreite ab.
>
> Generell sind solche sich selbst gestellten aufgaben immer mit dem
> aufbau der notwendigen technischen infrastruktur verbunden. Jede
> aufgabenstellung erzeugt eine erweiterung der eigenen technischen
> kompetenz und realisierungsfaehigkeit. Wir wachsen immer mit unseren
> aufgaben, wenn sie uns nicht erdruecken.
>
> Die physikalische plattform des immateriellen transportsystems, dem
> kommunikationsnetzwerk, ist nur der eine teil. Der andere ist die
> protokollebene mit seinen spezifischen algorithmen. Das netzwerk ist
> die transportplattform fuer alle arten von datentransfers. Text,
> sprache, bild und bildsequenzen. punkt zu punkt verbindung wie punkt
> zu vielpunktverbindung. Television und radio sind die typischen
> vertreter. Daneben gibt es noch konferenzstrukturen, die aber meist
> ueber einen server als 1:n-verbindung realisiert werden.
>
> Auf der protokollebene, dem IP-pakettransfer, stellt sich die
> notwendigkeit, die IP-paket-adresse als regional codierte adresse zu
> organisieren. Jede kommune weltweit verfuegt damit ueber eine global
> statische IP-adresse und das internet reduziert sich auf den
> pakettransport. Dafuer wird auf internationaler ebene ueber die open
> source gemeinschaft ein neues IPv8-protokoll entwickelt. Es
> vereinfacht dramatisch die routingprozesse und stellt transparenz her.
> Damit naehert sich die adressierungsmethode dem briefverkehr.
> Begleitend wird der IP-paketheader gereinigt und auf die notwendigen
> bestandteile reduziert. Dazu gehoert auch die quellen-MAC-adresse, die
> teil des headers wird.
>
> Wir setzen auf hoechste transparenz und technische vereinfachung, um
> das transportsystem auf seine wirklichen aufgaben, den unbehinderten
> pakettransport, zu reduzieren.
>
> Auch telefonverbindungen sind punkt zu punkt verbindungen wie das
> TCP-protokoll. Die aufloesung, also die zeitbasis der
> analog/digitalwandlung, wird der zur verfuegung stehenden bandbreite
> unterworfen und dynamisch eingestellt. Nur die endgeraete
> unterscheiden sich vom allgemeinen transfer ueber das http-protokoll.
> Sie werden an den lokalen rechner angeschlossen und 24 stunden mit
> strom versorgt. Mobiltelefone, sofern notwendig, sind ueber kommunale
> funkraeume an den kommunalen server angeschlossen. die entscheidung
> hierfuer trifft die kommune. Auch die beruecksichtigung der gefahren
> durch elektrosmog.
>
> Eine besonderheit sind die streamingkanaele. Es sind die
> 1:n-verbindungen, die ueber ketten von substreamservern realisiert
> werden. Die initiative uebernehmen immer die clients in den haeusern.
> Ueber den request eines clients an seinen server wird die streamkette
> aufgebaut, sofern sie noch nicht existiert. Der zeitlich letzte client
> loest den rest der kette wieder auf. So entsteht dynamisch die
> gesamtversorgung bei minimaler belastung und minimalem aufwand.
>
> Die kommunalen und regionalen router organisieren den transport. Jeder
> router kennt seine umgebung, seine moeglichen pfade und verbindungen.
> Ueber das IPv8-protokoll ist es ihm einfach, die richtung des
> transports zu bestimmen, weil sie sich direkt aus der verknuepfung des
> regionalcodes der IP-adresse mit der seines ortes ableiten laesst.
> Unterbrechungen werden ueber die aufloesung von
> verbindungsinformationen sofort erkannt und temporaere umleitungen
> organisiert.
>
> Jeder server verfuegt auch ueber ein DNS-modul, um die textuale
> adresse in die IP-adresse zu uebersetzen. Auch diese arbeiten mit
> dynamischen algorithmen, die sich an den lokalen anforderungen
> orientieren und so mittelfristig alle notwendigen adressaufloesungen
> zur verfuegung haben. Ueber DNS-server-netze werden die lokalen
> DNS-server bei einer neuen adressaufloesung unterstuetzt.
>
> Wie alle entstehungsprozesse neuer infrastrukturen stellt sich auch
> hier die aufgabe des uebergangs von der einen zur anderen welt. Durch
> die entwicklung der aktualisierungsmethoden in der linux-umgebung ist
> es einfach, stetige verbesserung und fehlerbeseitigung zu
> organisieren. Die anbindung an die externe IPv4- und IPv6-umgebung
> wird ueber die kontaktinstanzen organisiert. Dabei werden
> international die regionalcodes so vorbereitet, dass sie allgemeine
> gueltigkeit haben. Dies organisiert die internationale open source
> gemeinschaft.
>
> Intern in unseren netzen arbeiten wir ausschliesslich mit dem regional
> codierten IPv8-protokoll. Das heisst auch, dass wir parallel das
> kommunikationsnetzwerk zu den bestehenden, zentral- und
> privatorganisierten strukturen realisieren und an den
> verbindungsstellen suksessiv die adressuebersetzung vornehmen, bis
> ganz venezuela, die ALBA-staaten und dann sued- und mittelamerika auf
> dieser grundlage operieren.
>
> Die ausdehnung des kommunal-basierten kommunikationsnetzwerkes
> orientiert sich nicht an tradierten, kolonial organisierten
> staatsgrenzen, sondern ist impliziter teil der kommunen, die sich den
> moeglichkeiten freier und unbehinderter kommunikation oeffnen wollen.
> Es bleibt immer die entscheidung der kommunen, dies zu lassen oder zu
> tun. Die technische unterstuetzung der kommunen in diesem prozess ist
> unser aller werk.
>
>
>
> 2. konzepte und intentionen fuer ein neues IPv8 protokoll
>
> die geschichte des internet ist die geschichte des kampfes zwischen
> dem bestreben, den freien fluss des wissens- und erfahrungsaustausches
> innerhalb der weltbevoelkerung zu ermoeglichen und den kraeften der
> kapitalisierung aller lebensformen und lebensprozesse. die
> kapitalisierung erfordert die stetige zugangsrestriktion durch
> monopolisierung und private aneignung der allgemeinen resourcen. der
> freie fluss von wissen und information erfordert den freien zugang zu
> den technischen transportstrukturen und ihren konstruktiven instanzen.
>
> der begriff internet umfasst sowohl das physikalische transportmedium,
> die physikalische verbindungsstruktur zwischen den nutzern dieses
> netzes, als auch die datenpakete, die auf diesem medium unterwegs sind
> und daten verschiedenster art transportieren.
>
> wie alle technischen konstruktionen ist auch die ausgestaltung des
> internets den sozialen implikationen unterworfen. es wird zur zeit
> kontrolliert von den instanzen der internationalen geldeliten, die
> sowohl die technischen infrastrukturen als auch den zugang
> reglementieren. ihr interesse ist und war noch nie die entfaltung
> einer freien kommunikationskultur, sondern ausschliesslich die
> kapitalverwertung der beduerfnisse der menschen nach weltweiter
> kommunikation.
>
> dem stellen wir eine technische infrastruktur entgegen, die sich
> ausschliesslich an den beduerfnissen der weltbevoelkerung an einer
> freien und offenen kommunikation orientiert und sich auf die lokale
> selbstorganisation stuetzt. auf der ebene der physikalischen
> transportstruktur ruht sie uuf kommunalen und lokal organisierten
> netzen mit eigener serverinstanz, die sich miteinander verbinden und
> so das netz generieren. auf der protokollebene ruht sie auf statischen
> adressen, die sich aus der geografischen lage ableiten. jede kommune
> weltweit hat seine eigene adresse und ist damit vergleichbar der
> postalischen adresse.
>
> in diesem konzept geht es um das IP protokoll. wesentlichstes element
> ist die IP-adresse, die zur zeit von zentralisierten instanzen
> verwaltet wird ohne einfluss der weltbevoelkerung. durch die regionale
> codierung der IP-adresse werden diese instanzen ueberfluessig. die
> gestaltung dieser adressen kann nur aus der internationalen open
> source gemeinschaft entstehen, weil nur sie die gewaehr gibt fuer die
> durchsetzung der interessen der weltbevoelkerung nach einer
> gleichberechtigten struktur.
> ein IP-paket setzt sich zusammen aus dem IP-header mit den
> kontrollinformationen und den daten, die mit dem paket transportiert
> werden sollen. der name IPv8 ergibt sich aus der groesse der
> IP-adresse mit 8 Bytes. das sind 64 Bit und damit ein
> adressierungsraum von 2^64, etwa 18x10^18 elementen. wir erweitern den
> adressraum, weil wir an hoher redundanz interessiert sind. ein teil
> dieser adresse wird fuer die regional codierte adresse der kommune
> verwendet und der andere teil unterliegt der kommunalen selbstbestimmung.
> damit entspricht der adressraum dem des realen IPv6-protocol, das aber
> in seiner 128 bit adresstruktur noch zusaetzliche adressmodifikationen
> enthaelt, auf die wir weitestgehend verzichten koennen. weil wir von
> einer gleichberechtigten und gleichwertigen grundlage aller
> netzteilnehmer ausgehen, entfallen viele detailspezifikationen, die
> nur der dominanz zentralisierter instanzen dienen. fuer uns sind alle
> netzteilnehmer gleichwertige akteure im netz.
>
> wenn es sich in zukunft zeigt, dass der adressraum zu klein ist, wird
> die adresse erweitert, indem ein neues protokoll definiert wird.
> solche akte sind einfach zu handhaben in einer umgebung mit offener
> softwarestruktur. die gleichen prinzipien gelten auch fuer die
> hardware, die sich stetig, der entwicklung folgend, aendert, wenn wir
> ihnen den raum eroeffnen.
> mit der neubestimmung der IP-adresse ist gleichzeitig eine
> reorganisation des IP-headers verbunden, die sich aus der
> internationalen und offenen diskussion um das neue IPv8-protokoll
> ergibt. eine wichtige erweiterung ist die MAC-adresse des interfaces
> des senders zur herstellung von offenheit und transparenz. multicast,
> eine paketvermehrung durch router, ist nicht moeglich und auch nicht
> notwendig. es generiert einen virtuellen adressraum ueber dem realen
> und stellt auch keine reduzierung der gesamtbelastung dar, weil die
> paketvermehrung trotzdem stattfindet, auch wenn die gesamtbelastung
> des pakettransports, in abhaengigkeit der verteilung der multi-gruppe,
> etwas reduziert werden kann. es generiert aber einen unsinnigen
> mehraufwand in der gesamten routerstruktur.
>
> eines unserer prinzipien sind offenheit und transparenz. destruktive
> und andere schaedigende aktionen im internet sind nur moeglich in
> einer umgebung, die dunkle und verdeckte raeume zulaesst bzw.
> generiert. insbesondere durch die geografische bestimmung der adresse
> sind derartige akteure leicht zu identifizieren. gesellschaftliche
> instanzen wie das kommunikationssystem sind immer oeffentliche raeume,
> der kontrolle und den gestaltungsprinzipien der allgemeinheit
> unterworfen. dies muss sich auch in den technischen strukturen
> ausdruecken, indem wir diesen prinzipien ihren entfaltungsraum geben.
>
> Dank fuer die Unterstuetzung an
> Sala de Batalla Social Puerta del Mercosur Gran Sabana Venezuela
> Grupo de Usuarios de Software Libre Calabozo Venezuela
>
>
> die aktuelle diskussionsplattform in spanisch
> http://guslca.org.ve/mailman/listinfo/red_intercomunal_guslca.org.ve
> http://guslca.org.ve/mailman/listinfo/proyectoipv8_guslca.org.ve
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