[WLANnews] heise: Unverschlüsseltes WLAN hat Folgen

Peter Becker tera at teranus.de
Fr Sep 8 16:59:56 CEST 2006


> das ist höchstens das aus für "anonymes" internet sharing.
> wenn man freifunk, wie von sven-ola erst kürzlich erläutert, als große
> lan party versteht, ist die sache mit dem internet sharing einfach nur
> ein nebeneffekt.

Ja, ich habe sowas kommen sehen - daher habe ich das mit dem 'freien' HNA-
Internet-Zugang auch für keine gute Idee gehalten...

Ich nehme da immer gerne das krasseste Beispiel:
Was ist, wenn ein Mister X über solch einen nicht nachvollziehbaren Weg
kinderpornographische Inhalte abruft - oder noch viel schlimmer, diese
anbietet? Da kann man doch nicht einfach sagen: "Ach - ich hab halt ein
offenes Netz"... Schutzbehauptung hin oder her - also da kann die Dame
ja wirklich von Glück reden, dass es sich um die Plattenindustrie und ein
paar Musiktitel handelte und nicht um einen Kinderschänderring...

Also meiner Ansicht nach wäre es tatsächlich das Beste, wenn man HNA nach
Draußen mit einem Hotspot kombiniert - damit ist die Providergeschichte
erledigt und nachvollziehbar, welcher Nutzer wann über mich im Internet war.
Darüber hinaus würde ich auch ein solches VPN-Projekt von Hotsplots damit
kombinieren (sodass ich generell gar keine Möglichkeit habe, zu sehen,  
_welche_
Daten da übertragen werden) und dann den ausgehenden Verkehr vollständig auf
einen transparenten Proxy leite, der dann alles in 'tor' oder 'jap' pumpt.
Somit ist dann auch von Aussen schon nicht mehr nachvollziehbar, woher die
Aufrufe eigentlich kommen.

Also Internetnutzung würde registrierbar sein (es gibt also keinen Anonymous
der meine Leitung nutzt) - ob nun mit Abrechnung oder ohne (gibt ja auch
kostenlose Hotspots) die rechtlichen Providerpflichten sind erfüllt (Nutzer-
daten und Dauer der Nutzung werden bei dem Hotspot-Anbieter gespeichert) und
die Pflichten des Postgeheimnisses, etc sind auch gewahrt, denn der Verkehr
über meine Leitung ist unlesbar - also kann ich auch nicht sagen, was ein
Nutzer über meinen Hotspot tut. Um von Aussen gegen Vorwürfe, welche Inhalte
durch meine Gäste aufgerufen oder angeboten wurden, abgesichert zu sein, wird
der frisch entschlüsselte Traffic direkt in das nächste Verschlüsselte Netz
geknallt, das die Herkunft verschleiert... Somit kann man von aussen auch
nicht sagen, das über _meine_ Leitung diese Inhalte aufgerufen wurden.

Somit wäre eine Anonymisierung einer registrierten, jedoch verschlüsselten
Verbindung nach Aussen gegeben. Wie klingt das rechtlich?

Das mit der "großen LAN-Party" ist doch das eigentliche Ziel des Projekts -
jedoch ist die Kombination mit Internet in diesem Netz eine wundervolle
Erweiterung. Ich denke nur, dass dieses Konzept gut durchdacht sein muss.
Und kostenloses, anonymes Internetsharing kann da nur Probleme bergen...

Liebe Grüße
Peter

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