[Freifunk Franken] Artikel vom Samstag ‘Die Stadt wirft ihr Netz aus’

Steffen Winkler freifunk at steffen-winkler.de
Di Nov 22 10:13:40 CET 2016


Bitte mal Korrektur lesen, bevor ich es verschicke.
--Steffen

Hallo Herr Roepert,

vielen dank für den Artikel, der franken.freifunk.net in Forchheim erwähnt.

Wie kommen Sie zu der Aussage, dass man einem Verein beitreten muss,
wenn man bei Freifunk mitmachen will? Es gibt zwar für unsere Region
einen Verein (siehe f3netze.de), der auch schon gegründet ist und auf
seine Eintragung wartet. Dieser Verein ist nur ein weiteres Freifunk
Community Mitglied und soll natürlich gemeinnützig sein, denn er soll
wie jeder andere Freifunker auch, ein Netz von Bürgern für Bürger
unterstützen, also die Infrastruktur. Es ist nicht nötig,
Vereinsmitglied zu sein. Diese Aussage ist falsch und negativ für unsere
Freifunk Community, weil sie eine Hürde darstellt, die es tatsächlich
nicht gibt. Das würde auch dem Freiheitsgedanken widersprechen.

Jeder kann bei Freifunk mitmachen, auch Sie. Was sie dazu benötigen, ist
ein WLAN-Router, den es schon ab 20 € gibt. Die Preise hängen immer
davon ab, wie groß die Nutzerzahl ist, die man versorgen will. Alles
andere hat die Freifunk Community schon gemacht. Mit der Freifunk-Lösung
sprechen wir Privatpersonen und Geschäftsleute gleichermaßen an, etwas
von sich selbst für Ihre Region abzugeben. So entsteht das Netz für die
Bürger und Ihre Gäste.

Bei kommerzielle Netzen, wie es die Stadt Forchheim erstellen will, geht
es nicht vordergründig um die flächendeckende Versorgung der Stadt mit
Internet. Deswegen muss man regelmäßig auch erst an einer Werbeseite
vorbei, bis man eine Gegenleistung erhält.

Was ist eigentlich ein Betreiber? Das wird in Ihrem Artikel verwaschen
dargestellt.
Der Bürger, der einen Freifunk-Router aufstellt ist "Betreiber des
Routers". Er hat das Passwort des Routers, mit dem er ihn konfigurieren
kann. Das ist "tausendmal" einfacher als bei ihrem privaten WLAN-Router.
Der Bürger zahlt auch den Strom selbst. Und wenn er ihn mit seinem 
privaten Internetanschluss verbindet, dann zahlt er natürlich auch für
diesen Anschluss selbst.

Freifunker stellen die Software für die WLAN-Router bereit, wenn man die
OpenSource Software nicht selbst bauen oder kompilieren will. Freifunker
bezahlen die Gateways (Computer, die in einem Rechenzentrum stehen) von
ihrem eigenem Einkommen oder sie werden gespendet. Ein ganz wesentlicher
Punkt ist, dass Freifunk die Person, die den WLAN-Router aufstellt,
rechtlich schützt. Denn wenn man selbst öffentliches Internet anbieten
würde, zum Beispiel schon durch ein Gäste-WLAN, kommt man in eine
rechtliche Grauzone. Deswegen wird der ganze Verkehr vom Freifunk-Router
typisch bis zum Gateway durch einen Tunnel übertragen. Will man nun den
tatsächlichen Verursacher/Störer ermitteln, ist der Router-Betreiber
nicht mehr sichtbar, sondern eines der vielen Freifunk-Gateways erscheint.

Ich unterstütze es persönlich, dass junge Bürger aus Forchheim, also die
Jungen Liberalen, genau wissen, was junge Menschen brauchen. Deswegen
bauen wir Freifunker aus Forchheim unser Bürgernetz und freuen uns über
jeden Unterstützer. Ich selbst gehöre eher der älteren Generation an.
Aber die Jugend ist die Zukunft für Forchheim, die ich gern mehr als nur
eine halbe Stunde in der Stadt sehen möchte. Die Stadt spricht mit Ihrem
Netz Touristen an, nicht die Bürger selbst. Aber selbst das tut sie
nicht konsequent. Die im Artikel erwähnte Seite der Tourist-Information
ist nicht einmal in englischer Sprache verfügbar. Das grenzt selbst
Touristen aus.

Steffen Winkler
Freifunker aus Forchheim





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