[WLANtalk] VPN - alter Artikel in heise

willi uebelherr willi.uebelherr at gmx.de
Mo Jul 4 17:47:00 CEST 2016


Hallo Adrian,

wenn wir falsch anfangen, knn nichts richtiges daraus entstehen.

"dass Freifunk nicht Router oder Nodes verbindet, sondern Menschen."

Wenn es nur um soziale raeume geht, wo wir uns treffen, schwaetzen, 
sonst was tun, dann ist das richtig. Aber dann bleibst du allein, weil 
die menschen ihre sozialen raeume bereits haben. Die warten nicht auf dich.

Wenn es um telekommunikation geht, dann werden geraete miteinander 
verbunden. Und die menschen nutzen diese geraete fuer ihre zwecke.

In einem text, der im umfeld von WEF (nicht meine freunde) entstanden 
ist, hat Vint Cerf, William Drake und Wolfgang Kleinwaechter es auf den 
punkt gebracht:

Future of the Internet Initiative White Paper
Internet Fragmentation: An Overview
from Vinton Cerf, William Drake, Wolfgang Kleinwaechter
http://www3.weforum.org/docs/WEF_FII_Internet_Fragmentation_An_Overview_2016.pdf

"From a technical standpoint, the original shared vision guiding the 
Internet’s development was that every device on the Internet should be 
able to exchange data packets with any other device that was willing to 
receive them."

Und FreiFunk hat, soweit ich dies sehe, sich dieser aufgabe 
verschrieben. Und das ist fuer alle community netzwerke so. Zumindest in 
ihren erklaerungen. In der realitaet sieht es tatsaechlich ganz anders aus.

Der unterschied dieser gruppen zu den privaten und staatlichen instanzen 
liegt in der art und weise, wie sie dies angehen. Gemaess ihren 
philosophischen prinzipien und perspektiven.

Wenn jetzt FreiFunk zum wald- und wiesen verein fuer sozial gestrandete, 
weil allein seiende, sich entwickelt, dann deshalb, weil die dominanten 
akteure Freifunk auf ihren niederen level herunter ziehen wollen.

Wenn freifunk mit ihren urspruenglichen perspektiven an die menschen 
sich wenden, dann koennt ihr gar nicht so viele hw-labs auf die beine 
stellen, die dann gebraucht werden. Aber mit dem billigen Konsumismus 
erreicht ihr die menschen nicht, die gerne die naturwissenschaften 
studieren und in der paxis anwenden wollen - zum zweck der 
telekommunikaton, zur ueberwindung geografischer und zeitlicher 
distanzen in unserer zwischenmenschlichen kommunikation.

mit lieben fruessen, willi
Manaus, Brasil


Am 04/07/2016 um 06:44 schrieb Adrian Reyer:
> Hallo Monic,
>
> ich bin der Meinung, dass Freifunk nicht Router oder Nodes verbindet,
> sondern Menschen. Dementsprechend nehme ich auch alle technische Hilfe
> an, die ein freies Netz ermoeglicht und es dem einzelnen Nodebetreiber
> so einfach wie moeglich macht. Das gilt sowohl fuer die Einrichtung des
> Nodes, als auch fuer die Diskussion mit dem Nachbarn, als auch fuer
> erweiterte technische Faehigkeiten des Nodes und damit auch des Node
> Betreibers.
> Mal so ganz konkret, mit dem hier real existierenden Setup. Das basiert
> auf Gluon, deshalb sage ich Node.
> Ich denke der riesen Vorteil von Gluon ist, dass das Image aus dem Stand
> anfaengt Teil des Netzes zu sein. Da ist nichts weiter erforderlich.
> Der Nachteil ist der zentrale DHCP-Server. So lange wir kein Peer2Peer
> DHCP haben, kann man da nur drum rum arbeiten.
> Wir machen das so:
> Viele VPN-Gateway Betreiber, zur Zeit bis zu 10 verschiedene, die nicht
> miteinander reden muessten. Das sind einfach nur die Server zu denen
> sich Nodes per fastd verbinden koennen.
> Zufaellig und keineswegs verpflichtend haben diese Gateways auch
> gleichzeitig den Gatewaystatus in batman. Das wiederum bedeutet vor
> allem, dass DHCP-Anfragen dort hin geschickt werden koennen, damit
> Clients IPv4-Adressen bekommen.
> DHCP-Anfragen wiederum koennen von lokalen DHCP-Servern auf den batman
> Gateways beantwortet werden, der Betreiber muss sich dann eben mit den
> anderen auf einen DHCP-Range einigen, oder es gibt einfach ein
> DHCP-Relay zu einem der DHCP-Server die da schon sind.
> Nichts und niemand hindert irgend jemand daran auf dem lokalen Node,
> bevorzugt einer mit Internetanschluss, den batman Gatewaymode
> einzuschalten, ein dhcp-Relay aufzusetzen und damit die Defaultroute
> fuer alle lokalen Clients zu werden. Ob das lokal dann durch ein VPN
> oder direkt ins Internet geht, ist ganz egal.
> Und wenn diese Person will, koennte sie auch einfach einen DHCP-Server
> aufsetzen mit einem unabgesprochenen Bereich. Waere schade fuer die
> Kommunikation im Netz, aber auch das wuerde gehen.
> Ich weiss nicht wie das, konsequent umgesetzt, irgendwie eine Idee
> eines freiheitlichen Netzes beschaedigen koennte. Im Gegenteil, hier
> kann praktisch jeder ohne grosses Vorwissen und mit nur minimalem
> Interesse teil nehmen. Nach 'oben' sind keine Beschraenkungen gesetzt,
> Alle koennen, ohne um Erlaubnis fragen zu muessen, einfach ein lokales
> Gateway aufbauen und lokal ausleiten. Oder ueber ein eigenes VPN. Mit
> einer eigenen Firmware koennen auch, wieder ganz ohne wenigstens mit
> anderen reden zu muessen, andere VPN-Gateways hinterlegt werden.
> Allerdings sind wir immer noch der Meinung dass wir hier nicht
> Nodes/Router vernetzen, sondern Menschen und bislang haben das hier alle
> Beteiligten auch so gesehen und beteiligen sich auch alle freiwillig an
> der Kommunikation und bauen nicht einfach irgend welche
> Firmwares/Gateways, sondern beziehen andere gleich mit ein.
> Selbst die Entscheidung nur ein lokaler Knoten ohne Verbindung zum
> restlichen Netz zu sein ist moeglich. Der Client bekommt dann halt nur
> IPv6-Adressen, bzw. eine Zeroconf IPv4 Adresse. Dafuer dass das naechste
> Smartphone sich Netzen ohne Internetzugang und IPv4-Adresse verweigert
> kann der Node ja nichts.
> Sicher, Neuankommlinge muessen sich nicht sofort mit alledem auseinander
> setzen, aber das ist auch nicht noetig um Freiheit zu verstehen.
> Freiheit bedeutet Entscheidungen treffen zu duerfen, ich kann auch mal
> eine davon hinaus schieben bis ich mehr darueber weiss um das sinnvoll
> abschaetzen zu koennen, die Standardkonfiguration unserer Firmware ist
> erstmal so dass keine unangenehmen Ueberaschungen auftreten sollte,
> bevor man sich derer nicht bewusst ist. Und ich kann mich entscheiden
> und auch wieder umentscheiden wenn ich das fuer besser halte.
> Hab ich da nun die Idee von Freifunk falsch verstanden?
>
> Tschoe,
> 	Adrian
>
>
>
> _______________________________________________
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