[WLANtalk] Freifunklösung für kleines Einkaufszentrum

Martin Tippmann martin.tippmann at gmail.com
Mo Mai 18 10:13:14 CEST 2015


Am 18. Mai 2015 um 03:05 schrieb Kai Förstermann <info at kaifoerstermann.de>:
> Wie gesagt mir wäre neu dass der Linux-Kernel unter GPL steht und man somit
> jegliche Software die darauf fußt ebenfalls unter GPL veröffentlichen muss.

Software die darauf läuft nicht, aber wenn man z.B. einen Kernelpatch
pflegt für die Router, dann müsste das unter der GPL veröffentlicht
werden. Schreibt man nur z.B. gegen die Kernel-API und Syscalls dann
kann der Code auch closed-source sein.

> Glaube kaum dass niemand gegen Airfy oder andere solcher Anbieter klagen
> würde wenn es Beweise für die Behauptung geben würde.

Wer hat schon Lust gegen Firmen zu klagen? Z.b. Ubiquity verstößt wohl
auch gegen die GPL-Richtlinien: http://libertybsd.net/ubiquiti/.

AirFy bietet eine E-Mail Adresse an um GPL-Code anzuforden, hat das
mal jemand probiert? Dann wüsste man mehr. Wenn man über diese Adresse
den Code bekommt und dieser mit dem auf der Hardware identisch ist,
dann sollte alles in Ordnung sein.


> Vielmehr ist mir schon häufiger aufgefallen dass Unternehmen deren Software
> ähnlich wie Freifunk funktioniert zum Teil massiv angegangen werden...

Freifunk gibt es nur, weil sich jemand die Mühe gemacht hatte
GPL-Verletzungen zu verfolgen:
http://en.wikipedia.org/wiki/OpenWrt#History

Verbal austeilen hilft nicht, aber man muss als Firma ein paar Dinge
beachten, wenn man GPL-Software nutzt - wer das nicht hinbekommt
(hinbekommen will), der steht IMHO zurecht in der Kritik.

> Wie gesagt mir egal aber die verbale Breitseite die auf meinen ersten
> Beitrag kam ist ja in ähnlicher Form immer wieder zu finden...

Die Idee ist eben, dass Modifikationen an GPL-Software veröffentlicht
werden müssen, damit die Community davon etwas hat. Batman-Adv ist
z.B. GPL und wenn AirFy dort z.B. neue Patches oder Bugfixes nutzt
wäre es schön, wenn die an die Entwickler zurück fließen könnten.
Ähnlich z.B. für ath9k oder ath10k Treiber.

Das bedeutet NICHT, dass die ihre Shell-Scripte veröffentlichen
müssen, weil Busybox GPL ist. Aber ihre Patches gegen GPL-Software
müssen sie veröffentlichen. Viel vom OpenWRT-Code ist auch unter der
LGPL, dagegen darf man z.B. Linken, aber auch dort müsste man
Änderungen an der Bibliothek selbst veröffentlichen. Wenn AirFy jetzt
z.B. procd oder uci Bugs fixt, dann müssten der Sourcecode für die
Modifikationen allen erhätlich sein.

Andere Teile von OpenWRT wie z.B. Luci steht z.B. unter der Apache
Lizenz und olsrd unter BSD-Lizenz - dort ist es - soweit ich weiß - in
Ordnung Modifikationen für sich zu behalten.

HTH,
Martin


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