[WLANtalk] Störerhaftung: Rechtsgutachten zu innerdeutschem Exit via X e. V.?

Marc-Andre Alpers m-a.a at mail.de
Di Okt 14 00:42:20 CEST 2014


Hi!

Am 13.10.2014 um 23:51 schrieb Kai 'wusel' Siering:

> Aktuell ist das Problem wohl keins: Das Rheinländer Modell mit Routing und
> gre-Tunneln ist einfach einzusetzen, bringt aber das Problem des gehäuften
> Traffics mit sich. Pro Gateway fallen bei uns im Peak rd. 10 MBit/sec Traffic
> derzeit an. Rechne ich mal grob diese 20 MBit/sec durch 1000 MBit/sec einer
> GBit-Anbindung, sind 50 Communities wie Gütersloh über 1x GBit versorgbar.
> (Andere als unsere Verbrauchswerte habe ich leider nicht.) Andererseits, wenn
> 50 Communities ihre 10-20 EUR/Monat statt an einen ausländischen VPN-Anbieter
> an Freifunk Rheinland spenden, kommen auch Summen zusammen, die ggf. mehr als
> 1 GBit/sec dort ermöglichen.

Bislang ist es ja so, das in Freifunk Gruppen ohne Verein, irgend jemand das
ganze Privat zahlt. Ich z.B. alleine unser Gateway und VPN Tunnel. Mindestens
beim VServer steht aber mein Name durch den Vertrag an der Kiste dranne und
somit bin ich quasi der Dumme wenn jetzt doch trotzt VPN Tunnel nach Schweden,
irgendwas auf den Server zurück fällt.

Und selbst mit Verein haften im Zweifel die Mitglieder des Vorstandes persönlich.

Wie wäre das denn jetzt beim Freifunk Rheinland? Wer beantragt da nen Tunnel?
Wird nicht auch dort irgendwo ne Liste geführt wer welchen Tunnel angefordert
hat oder vielleicht in irgendeinem Wiki öffentlich einsehbar?

> Beim Förderverein besteht AFAIK derzeit nur die Möglichkeit, IPv6 (per
> IC-VPN-Tunnel) geroutet zu bekommen, für IPv4 werden eigene/lokale Ausgänge
> benötigt, wobei der Förderverein diese Netzbereiche 'administrativ' übernimmt.
> Dies reduziert die Abhängigkeit von einem Standort und einer technischen
> Infrastruktur, skaliert lokal und damit in die Breite und ist somit eigentlich
> aus meiner Sicht die zu bevorzugende Lösung -- leider auch die
> technisch-organisatorisch kompliziertere.

Wer hat denn bitte schön noch PI Space für IPv4 und würde den freiwillig für
ein Freifunk Projekt abgeben? Also in userer Community findet sich keiner.
Aber wäre auch nicht das Problem, IPv4 Traffic kann ja wie jetzt auch bei den
VPN Tunneln einfach mit NAT umgesetzt werden.

> Beide Wege bedingen lokale Ansprechpartner (echte, keine juristischen
> Personen), die auch in der RIPE-DB eingetragen werden -- anonym geht's auch
> dort nicht.

Und da sehe ich jetzt wieder das Problem. Im Zweifel wird man sich an die
natürliche Person halten die man dort finden kann, wenn aus dem IPv6 Bereich
z.B. ein Urheberrechtsverstoß verfolgt wird. Und selbst wenn eine Community
nur Space vom Freifunk Rheinland zur Verfügung gestellt bekommt, so wird
irgendwo stehen welche Community welchen Adressbereich verwendet. Anwalt: "/44
benutzt Freifunk XXX e.V., Ok, dann gehen wir mal dessen Vorstand an."

> Bei beiden Lösungen stellt sich mir aber die Frage nach § 3 (2) 5. Alternative
> TKÜV  [1], nämlich den 10.000 "Teilnehmern oder sonstigen
> Nutzungsberechtigten". IANAL, aber ich denke doch, daß ein Freifunk-Netz "dem
> unmittelbaren teilnehmerbezogenen Zugang zum Internet" dient (nicht primär von
> der Idee eines Bürgernetzes vielleicht, grade am Anfang aber praktisch eher
> schon)? An der Stelle lauern mir die aktuellen Gefahren, die technischen
> Hürden sind imho zu meistern ...

Das technische ist immer irgendwie zu meistern. Ich sehe da die Gefahren
genauso wie du, denn es bricht sich doch irgendwie auf eine natürliche Person
runter. Egal wie viele Layer an juristischen Personen davor geschaltet werden.

-- 
Mit freundlichen Grüßen
Marc-Andre Alpers

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