[WLANtalk] Internet: the INTER-connection of local NET-works

[willi uebelherr]

Liebe Freunde,

hier die deutsche Version meiner dritten allgemeinen Antwort zur 
Diskussion auf der Mailliste von www.1net.org in Brasilien. Zur Erinnerung:

www.1net.org Mailing List Archive
http://1net-mail.1net.org/pipermail/discuss/

mit gruessen, willi
Jinotepe, Nicaragua


Liebe Freunde,

diese Diskussion konzentriert sich auf die Frage:

Direkte oder indirekte Adressierung im Internet?

Aber diese Frage koennen wir nur beantworten, wenn wir die Anforderungen 
des Daten Paket Transports richtig verstehen.

Der Transport von Daten Paketen ist eine geografische Aufgabe, weil 
Herkunft und Ziel in der Kommunikation an verschiedenen geografischen 
Orten liegen. Anderfalls wuerden sich diese Fragen nicht stellen. Es 
macht auch keinen Sinn, die Methoden der internen Adressierung von CPU's 
anzuwenden, weil es sich um voellig andere Aufgaben und Umgebungen handelt.

Wenn wir erkennen, was zu tun ist, um Daten Packete zu transportieren 
und welche Informationen notwendig sind, damit die Packete auch ihr Ziel 
erreichen, dann wird es sehr einfach.

Andrew hat sich mit grosser Dede aus dieser Diskussion verabschiedet. Er 
schrieb:
"Today, on the actual Internet we have, if I am the registrant of an IP 
address range and I move my data centre from one location to another, I 
make a new announcement and everyone can find me automatically".

Weil er den Inhalt von DNS-Prozessen nicht versteht, weiss er auch 
nicht, was sich hinter der Fassade seiner "Ankuendigung" verbirgt. Aber 
er tut so, als wuerde er sich auskennen.

Inzwischen haben wir schon mehrere Beispiele von angeblichen Experten 
auf dieser Liste, die den Inhalt von dem, wovon sie reden, nicht verstehen.

JFC Morfin (Jefsey) hat mich etwas enttaeuscht. Er kennt sehr gut die 
Geschichte des Internet, er kennt viele Namen. Aber ist dies 
ausreichend? Wenn wir keine eigenen Kriterien entwickeln, dann ist es 
besser, wir gehen in die Kirche. Wie ein kleines Kind rennt er den 
religioesen Dogmen hinterher. Luis Pouzin hat es in seinen Texten um das 
CateNet deutlich formuliert. Nie standen die physikalisch technischen 
Anforderungen im Vordergrund. Damals wurde das projekt eingestellt, weil 
die staatlichen Konzerne der Telekommunikation sich vor einem moeglichen 
Verlust ihrer Monopolstellung fuerchteten.

Die Hauptkraefte fuer die indirekte Adressierung im Internet sind 
staatliche Geheimdienste und die militaerischen Instanzen; staatlich 
oder privat. Und wie es scheint, waren deren Anforderungen immer die 
wichtigsten in den letzten 40-50 Jahren. Da helfen auch keine Namen 
bekannter Personen.

Auch Luis Pouzin war auf die indirekte Adressierung fixiert. Daraus 
entstanden dann so illustre Bezeichnungen wie "Virtuell Geo Network". 
Jede Person kann sich ein solches virtuelles Netzwerk aufbauen, wenn sie 
will. Auch virtuelle Communities jeglicher Art. Aber niemals duerfen wir 
diesen Unsinn zur Grundlage machen.

Das gleiche gilt fuer das Pseudo-Modell OSI. Jede Person kann sich 
beliebige Modelle erdenken. Aber Modelle bleiben immer nur 
Vorstellungen. Sie entstehen aus dem Versuch, die Realitaet zu 
skizzieren. Aber das bestimmende ist eben die Realitaet und nicht die 
Vorstellung von Realitaet.

Ich kann nur hoffen, dass in diesem Kreis etwas mehr Bewusstsein ueber 
die Realitaet entsteht. Aber auf der Grundlage meiner Erfahrungen in so 
manchen Threads in dieser Liste habe ich grosse Zweifel. Zumindest 
solange, bis die eher passiven Leser sich einmischen. Dann koennte auch 
Luis Pouzin sich an der Diskussion beteiligen.

Das Geo-Routing kommt heute durch die Hintertuer wieder herein. In 
dynamischen Meshnetzen aus mobilen Geraeten ohne lokale Accesspoints hat 
sich das Geo-Routing als vorteilhaft erwiesen. Auch eine militaerische 
Forschungslinie.

Auch wenn das hier nicht das Thema ist. Wir sollten darueber nachdenken, 
wie wir weltweit alle Arten von Militaer aufloesen koennen. Dann haben 
wir viel weniger Probleme in unserem Leben. Und nicht nur mit dem Internet.

Viele Gruesse in Solidaritaet, willi uebelherr
Jinotepe, Nicaragua

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