[WLANtalk] Internet: the INTER-connection of local NET-works
willi uebelherr
wube at gmx.net
Mo Mai 5 22:03:55 CEST 2014
Liebe Freunde,
hier die deutsche Version meiner ersten allgemeinen Antwort.
mit lieben gruessen, willi
Quetzaltenango, Guatemala
Liebe Freunde,
ich bin euch sehr dankbar für die konstruktiven Reaktionen. Vor allem
die kritischen Fragen sind wichtig. Sie zwingen uns, unser Denken zu
ordnen und unsere Ansichten zu begründen.
In dieser Antwort will ich mich nur mit den philosophischen Grundlagen
für meinen Vorschlag beschäftigen. Einige Antworten sind aus einer
anderen Orientierung entstanden. In einer zweiten Antwort will ich
einige technische Aspekte behandeln, die allgemeiner Natur sind.
Spezielle Kritiken und Fragen will ich speziell beantworten, soweit ich
dazu in der Lage bin.
Der Hintergrund
Wir können 2 extremale Pole unterscheiden.
a) wir unterstützen den Wunsch nach freier Kommunikation aller Menschen.
b) wir benutzen das Bedürfnis nach Kommunikation, um unsere eigenen
Interessen zu realisieren.
Zu a) stehe ich und viele Mitglieder dieser Liste.
Zu b) stehen all jene, für die die aktüllen Strukturen und
Organisationen wichtig sind. Sei es, um sich ihren Job zu erhalten oder,
um ihren Lebensunterhalt in anderer Form damit zu sichern. Aber es geht
auch darum, Governance zu organisieren und alles zu versuchen, dass die
Menschen in den Regionen sich nicht selbständig organisieren können. Und
damit auch nicht in der lage sind, ihr Kommunikationssystem selbst zu
gestalten. Als Teil der vielen Akteure weltweit.
Wie in allen Fragen konstruktiver Gestaltung fliessen auch in unsere
Prinzipien zum Entwirf von Kommunikationssystemen unsere philosophischen
Orientierungen mit ein und bestimmen letztlich unsere Methoden. Wir
haben es immer mit Beschränkungen in den technischen Möglichkeiten zu
tun. Aber aus dem Widerspruch zwischen Ziel und Zustand entstehen die
Triebkräfte.
Dies gilt auch für jene, für die die Bedürfnisse zur Kommunikation nur
ein Aufhänger sind für ihre geldorientierten Aktionen.
Generell formuliere ich folgende Entwicklungsprinzipien:
a) massiv dezentral
b) massiv parallel
c) massiv redundant
Daraus folgt direkt, dass unser weltweites Kommunikationssystem auf
selbständigen lokalen Netzwerken ruht. Es folgt auch, dass die Menschen
in den Regionen sich parallel mit der Entwicklung der technischen
Instrumente beschäftigen, die sie für ihre Kommunikatiossysteme
benötigen. Und es folgt auch, dass die Kapazitäten weit über dem
maximalen Bedarf liegen sollten.
Die heutigen Beschränkungen liegen primär in der Monopolisierung des
Wissens und einer gezielten Konzentration technischer Infrastrukturen.
Aber diese Beschränkungen haben keine innere Legitimität. Sie sind
Ergebnis konstruktiver Gestaltung.
Wo die Grenzen liegen für dezentrale und parallele Entwicklung der
notwendigen technischen Komponenten, wissen wir nicht. Wir wissen aber,
dass die Vielfalt eine wesentliche Vorraussetzung für eine starke
Entwicklung ist.
Wir werden zwangsläufig mit der privaten Aneignung des menschlichen
Wissens konfrontiert. Das ist aber für mich kein Problem, weil für mich
Wissen immer Welterbe ist. Damit entfallen alle Legitimationen für
Rechtssysteme zu den Patenten und Lizenzen. Dies, weil grundsätzlich
unser individülles Wissen auf dem Wissen unserer Vorfahren und
Zeitgenossen ruht.
Weil nicht die Bedurfnisse der Menschen zur freien Kommunikation die
Grundlage sind in der technischen Entwicklung der Komponenten für
Kommunikationssysteme, sondern die Interessen zur Kapitalverwertung,
entstehen auch keine vernünftigen technischen Systeme. Deshalb können
wir den heutigen Stand der Technik niemals zur Grundlage unserer
Diskussion machen.
Kommunikation ist immer bidirektional. Daraus folgt auch, dass wir in
unserer technischen Begrifflichkeit Client und Server als eine Einheit
betrachten. In unserer direkten sprachlichen Kommunikation machen wir
dies auch. Technisch betrachtet ist das kein Problem.
Wenn wir unsere Verbindungswege zum Datentransport wie die öffentlichen
Strassen behandeln, die jeder nutzen kann, dann sehen wir sofort die
massiven Einschränkungen. Auch hier gibt es keine technische Begründung.
Immer haben die Menschen in den lokalen Regionen ihre Wege und Pfade
Gästen zur Verfügung gestellt.
Kommunikation findet primär lokal und regional statt. In Familien,
zwischen Freunde und Kollegen. Deshalb ist es natürlich, auch unsere
technischen Kommunikationssysteme lokal und regional zu organisieren.
Damit entfallen ein Grossteil der sinnlosen Datentransporte.
Ich will es kurz zusammenfassen. Wir orientieren uns an dem Bedarf. Wir
dezentralisieren und parallelisieren unsere Aktivitäten zur Herstellung
der Komponenten für unsere weltweiten Kommunikationssystems. Wir
kooperieren weltweit. Wir helfen uns gegenseitig weltweit. Wir können
dies tun, weil wir weltweit die gleichen Bedürfnisse nach einer freien
Kommunikation haben.
Viele Gruesse in Solidaritaet, willi uebelherr
Quetzaltenango, Guatemala
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