[WLANware] IP's für freie Netze

Florian E. Teply usenet at teply.info
Thu Oct 12 20:35:05 CEST 2006


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Daniel Paufler wrote:
> Hallo Marek
> 
>>> Mein konkreter Vorschlag: Berlin verteilt die verbleibenden freien
>>> Bereiche schon heute und stellt langsam die IPs in einen /16 Bereich um.
>>> Konkret könnte Erfurt 104.62.0.0/16, Jena 104.60.0.0/16 und Mannheim
>>> 104.59.0.0/16 benutzen.
>> Also prinzipiell besteht kein Problem darin, andere Städte aus diesem IP-Pool 
>> zu versorgen. Momentan gibt es noch genug Reserven, welche noch nirgendwo 
>> verplant sind. Ich halte es aber für eine Mamutaufgabe, in Berlin die 
>> IP-Vergabe wieder umzustellen. Das war letztes Mal schon ein Krampf und das 
>> obwohl die meisten Teilnehmer zu diesem Zeitpunkt noch über die Mailingliste 
>> erreichbar waren. Nun haben wir ca. 12 000 registrierte IPs, von knapp 2000 
>> Nutzern verteilt über 111 Postleitzahlen (jede PLZ hat ein anderes /24 
>> Subnetz) ...
> 
> Ja - es ist eine Mammutaufgabe und nicht in den nächsten Wochen machbar.
> Ich halte es für tragbar, das wir uns darauf einigen und Neuvergaben auf
> ein paar Bereiche beschränken. Alles umstricken halte ich für zu
> aufwendig und nicht zweckmäßig.
> 
Da stimme ich Dir durchaus zu, die Umstellung zahlloser Communities auf
ne neue IP-Range dürfte einer Sysiphos-Arbeit nahe kommen. Da gibt es
sicher Varianten, die auf lange Sicht sinnvoller sind. IPv6 hast Du ja
irgendwo schon mal erwähnt, das halte ich persönlich für den
vielversprechendsten und fortschrittlichsten Ansatz.

> Beispiele für eine erste Umstellung sind z.b. 104.33.0.1, 104.31.0.1,
> 104.24.0.1, 104.23.0.x, 104.22.0.x, 104.21.0.1. Das sind nicht viele Leute.
>
Da hast Du ebenfalls recht, die genannten /16-Netze sind eher spärlich
bestückt, da kann man auch mal eben alle IP-"Besitzer" per EMail
anschreiben und um ihre Mitwirkung bitten. Besonders beim .23.er Netz
geht das fix, gut 80% der 7 vergebenen IPs entfallen auf mich ;-)
Der eigentliche Punkt dabei ist halt, die entsprechenden Leute darauf
anzusprechen, sonst wird es wohl passieren, daß die eine oder andere
Pappnase nix merkt bis plötzlich das Internet net mehr geht (bzw. falls
die direkt an nem Uplink hängen, überhaupt nix merken...) ;-)
Mal eben nachgezählt, auf den gesamten Bereich 104.20-104.63 entfallen
genau 16 Personen, 104.17 und 104.18 sind ähnlich dünn besiedelt. Da
sollte sich auf jeden Fall noch ne ganze Menge freischaufeln lassen, die
passen bis jetzt alle zusammen in ein einziges /24-Netz.

> Wenn ich die Liste so scrolle, fallen mir ein paar Bereiche mit viel
> Verteilung auf:
> 104.202.x.x
> 104.193.x.x
> 104.192.x.x
> 104.142.x.x
> 104.131.x.x
> 104.130.x.x
> 104.129.x.x
> 104.128.x.x
> 104.66.x.x
> 104.65.x.x
> 104.64.x.x
> 104.13.x.x
> 104.12.x.x
> 
> Wenn wir die verbleibenen Ranges sperren und neue IPs aus diesen ~13
> Blöcken verteilen, dann haben wir wieder viel Platz zum Verteilen.
> 
Das halte ich für's erste für einen durchaus sinnvollen Schritt.
Langfristig sollte man sich aber auch Gedanken darüber machen, wie man
das Ganze für die Zukunft sinnvoll und vorausschauend regelt.

>> Wir können noch mehr Reserven aus den bisher zwar theoretisch vergebenen, aber 
>> bisher ungenutzen IP-Bereichen herausholen, indem wir in Randgebieten 
>> Postleitzahlenbereiche einfach zusammenfassen. Dort wohnen im allgemeinen 
>> sowieso weniger Menschen, so dass sich da niemand in die Quere kommt.
> ack. Dafür bin ich ;)
> 
Eine weitere gangbare Möglichkeit (die sich durchaus auch mit der oben
genannten Variante verträgt, also gleichzeitig geschehen kann).

>> Eine andere Möglichkeit wäre die Nutzung eines anderen, noch nicht vergebenen, 
>> IP-Blocks - es muss ja nicht 104.0.0.0/8 sein. Soweit ich weiß, ist die 
>> 103.0.0.0/8 auch noch reserved und bisher ungenutzt.
> Würden wir eine zweite IP Vergabe anzetteln, welche dann
> Deutschland-weit eindeutig ist und zaghaft auf die neuen IPs migrieren?
> Stellen 3 Städte um statt nur Berlin? Haben wir mit 103|105 die chance
> auf eine gute Lösung für alle?
> 
Mal eben überschlagen, ein /8-Netz wären etwa 16 Millionen Adressen.
Angenommen, Freifunk breitet sich wirklich flächendeckend aus, dann
könnte das schon recht knapp werden, da 16 Mio Adressen nicht
gleichbedeutend ist mit 16 Mio Nodes. Okay, offiziell werden im Internet
ja auch die IPv4-Adressen schon seit Jahren knapp, aber das ist ein ganz
anderer Schuh. Da müsste man sich schon ganz ordentlich gedanken darüber
machen, wie man die Adressen anordnen will, also nach logischem
(netztopologisch gesehen) oder physikalischem Standort (geographisch).
Den Adressbereich dabei allzusehr zu zerstückeln bringt Kopfschmerzen
beim Routing, egal nach welcher Logik die Ranges aufgeteilt werden.
Wenn man sie rasterförmig geografisch anlegt (beispielsweise nach
Maidenhead-(QTH)-Locatoren), dann kann jeder Node bereits anhand der
IP-Adresse grob ermitteln, ob das Ziel etwas weiter weg ist (und dann
auch, in welcher Richtung) oder ob das Ding irgendwie lokal verteilt
werden kann. Da hat man aber auch wieder die Situation, daß bei einer
solchen gleichförmigen geografischen Verteilung einerseits in eher
ländlichen Gebieten (mal von den Ozeanen ganz abgesehen) der Adressraum
schlecht ausgenutzt wird, während in Ballungsgebieten die IP-Adressen
mitunter knapp werden könnten. Ich persönlich favorisiere den Ansatz,
sich für eine übergreifende Lösung mit IPv6 anzufreunden, nen
/64-Bereich zu bekommen, ist selbst für nen Privatmenschen kein problem,
mit ein wenig Überzeugungsgeschick ist auch ein /48 oder gar ein /32
denkbar. Das ließe dann 64, 80 oder sogar 96 Bit für die interne Vergabe
übrig. Das sollte dennoch nicht unbedingt dazu verleiten, einfach mal
mit der Salzstreuermethode die Adressen zu vergeben ;-)

In Anbetracht dieser Ausführung denke ich, daß wir uns mal gemeinsam
Gedanken machen sollten, wie man IPv6-Adressen sinnvoll vergeben könnte
und quasi nebenbei dem OLSR IPv6 beibringen. Dann kann man
übergangsweise auch nicht weltweit eindeutige IPv4-Adressen entsprechend
auf eindeutige IPv6-Adressen mappen, also beispielsweise ein Leipziger
10.0.0.0/8 auf 3ffe:abcd:1:: und ein Münchner 10.0.0.0/8 auf
3ffe:abcd:2:: Und um nicht jedesmal nen ganzen 24Bit-Bereich dafür
freihalten zu müssen, könnte man das auch noch mit ein wenig NAT anreichern.

So mal als Anregung.

Gruß
Florian
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