[WLANtalk] Wer ist noch betroffen von Abmahnungen durch Waldorf-Frommer?

[Bernd Naumann]

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Hash: SHA1

On 09/17/2014 05:10 PM, Andre Schmidt wrote:
> Jo Bernd,
> 
> Ich habe mich neulich mal auf einer Feier mehrere Stunden bzw.
> Biere lang mit einem Abmahnanwalt  einer darauf spezialisierten
> Kanzelei unterhalten. Es war ein großartiges Gespräch. :)
> 
> Die kaufen die Daten nur von irgendwelchen Buden ein und haben
> überhaupt keine Ahnung wie diese erhoben werden oder auch nur
> technische Expertise deren Güte bewerten zu können. Das nahm ich
> ihm mal so ab. Ich gehe mal davon aus, dass man bei bittorrent am
> Schwarm teilnehmen muss um die Daten zu erheben (korrekt?). Allein
> das halte ich persönlich schon für fragwürdig.

Ja und Nein, wenn man sich selber einen Client schreibt, der nur die
Peers zum Hash beim Tracker abfragt, aber keine Verbindung zu den
Peers aufbaut werden auch keine Daten zw. den Peers uebertragen.
Selbiges gilt fuer DHT. Das Runterladen ist ja nicht das strafbare,
sondern das Anbieten. Wenn die Kanzlei im Auftrag der Rechteinhaber
handelt, dann duerfen die natuerlich die Daten in beide Richtungen
kopieren.

> 
> Er sah das alles sehr gelassen und meinte, diese Abmahnschreiben
> seien doch erst mal nur eine Aufforderung zur Stellungnahme. Wenn
> man plausibel darlegen könne, dass es Grund zum Zweifel gäbe, dass
> man es selbst war, würden sie das gar nicht weiter verfolgen. Ich
> gebe das mal unkommentiert so wider.
> 
> Auch sei die Kanzelei oft zum Zeitpunkt der Datenerhebung noch gar
> nicht Vertreterin des Rechteinhabers, sondern sichtet die Daten und
> spricht daraufhin den Rechteinhaber an. Als ich das einem anderen
> befreundeten Anwalt erzählte hielt er das für anfechtungswürdig.
> 
> Zu guter Letzt fragte ich Reto auf dem 29C3 wie eigentlich die Güte
> der erhobenen Daten geprüft wird. Die Antwort war: "Denen wird
> geglaubt." Auch hier ist mein persönlicher Eindruck, dass man mal
> detailliert die Kette der Datenerhebung bis zum Abmahnschreiben
> auseinander nehmen sollte.

Ja, das ist auch etwas was mir sehr aufstoeszt. Also da kann ja jeder
bei einem ISP anrufen und sagen, dass er gern die Verbindungsdaten
haette. Mir kam zu Ohren dass da wohl ein Richter/Staatsanwalt
involviert ist, der aber einfach einen ganzen Stappel an Antraegen
durchwinkt, ohne das die einzeln geprueft werden.

> 
> Bis die Tage, andre

Salut,
Bernd

> 
> 
> Am 17.09.2014 um 13:00 schrieb Bernd Naumann <bernd at kr217.de>:
> 
> Heyho,
> 
> neben den beiden Funkaz aus Berlin die im Rechtsstreit (negativer 
> Feststellungsklage) mit W-F aus Muenchen sind, sind noch andere 
> Freifunker betroffen?
> 
> Wenn ja, waere ich auch an einem Austausch der Briefwechsel mit
> der Kanzlei interessiert, wie und womit 'die' argumentieren.
> 
> Auch Abmahnungen und Argumentationsstrukturen von anderen
> Kanzleien sind sicher interessant.
> 
> Ich wuerde das Material gern sammeln und auswerten um es
> anschlieszend zB auf dem Freifunk-Blog bzw. dem Freie Netzwerke zur
> Verfuegung zu stellen.
> 
> BTW: Dank nochmal an alle die mir mit Hinweisen und Tat zur Seite
> standen.
> 
> Eine andere Sache noch: Ist jemanden bekannt wie genau diese
> Kanzleien bzw. deren Datenzulieferer die Datenerhebung realisieren?
> Also wie werden 'Beweise' fuer das Filesharing gesammelt? In den
> beiden Abmahungen die ich erhalten habe, waren neben der IP auch
> die genutzten Ports gelistet, der Hash des Torrents, sowie der
> Zeitraum der Raubkopiertat. Mir stellt sich daher die Frage ob
> bereits das Angebot (Vorhalten von Daten/Announce am Tracker bzw.
> via DHT) eine Tatbestand ist, oder ob tatsaechlich also nachweisbar
> eine Datenuebertraung an Dritte erfolgt sein muss. Bittorrent ist
> da natuerlich austauschbar mit anderen Protokollen oder 
> Software-Loesungen. Aber wenn man sich nur auf die Daten des
> Trackers oder der DHT verlaesst, dann kann da ja alles drinstehen
> ;)
> 
> Beste Gruesze, Bernd aus Weimar

- -- 
Bernd Naumann <bernd at kr217.de>

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XMPP:  bn at weimarnetz.de
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