[WLANtalk] Verwirrung bei Freifunk Communitys

Stephan Enderlein freifunk at ddmesh.de
Di Nov 11 08:34:49 CET 2014


hi, 
stimme dir sehr zu!  
Vg Stephan (Freifunk Dresden) 


Am 11. November 2014 02:59:21 MEZ, schrieb "Markus Schräder" <augsburgfreifunk at priv.de>:
>Hallo auch,
>
>wieder zeigt sich: es gibt im Freifunk zwei Wahrnehmungen. Die einen
>sehen in Freifunk nur eine reine politische Vereinigung, in der nur das
>Dogma etwas zählt. Andere sehen diese Ideale genauso als wertvoll an,
>aber nicht als allein maßgeblich. Denn es soll am Ende des Tages auch
>etwas handfestes dabei herauskommen.
>
>Das die Ersteren die Zweiteren nicht akzeptieren noch tolerieren
>möchten
>ist genauso regelmäßig zu lesen wie tragisch. Für Zweitere ist das
>nämlich im Vorfeld nicht absehbar, insbesondere nicht in der Tiefe der
>Verbissenheit. Beim Namen "Freifunk" spielt irgendwie schon so etwas
>wie
>Freiheit und Toleranz mit finde ich. Beide könnten profitieren, nicht
>allerdings wenn die Erstere nur die eigenen Dogmen als wertvoll
>erachten
>und intolerant mit der anderen Seite umgeht.
>
>Wer für sich und seine eigenen Ziele eine Toleranz und Akzeptanz
>einfordert sollte auch genauso bereit sein dies anderen entgegen zu
>bringen. Hieran scheitert es offensichtlich nicht nur in Augsburg. Und
>das wird ein größeres Problem werden je mehr Freifunk wächst.
>
>Erschwerend kommt hinzu, daß wenn man sich die Ergebnisse anschaut kaum
>eines der offiziellen Ziele übrig bleibt. In wie vielen Communities
>würde das Licht komplett ausgehen, wenn die Hardware und das Know-How
>der zentralen Person verschwindet? Wieviele Communities müßte man eher
>FreiVPN statt Freifunk nennen? Wieviele Accesspoints werden wirklich
>von
>einzelnen aufstellt und verwaltet und sind nicht vom einen großen
>zentralen Macher der diese betreut und aufgestellt hat? Wieviele Nodes
>werden nur für Internet verwendet, so daß es nicht einmal jemand merken
>würde wenn Meshing ausgeschaltet wird?
>
>Die Realität läßt sich nicht bekämpfen, sondern immer nur Menschen. Und
>diese können nichts für eine Ideologie, die nur auf sehr wenige
>Menschen
>paßt.
>
>Viele Grüße
>Markus
>
>> Eine andere Idee wäre die Gemeinützigkeit. Daran arbeite Freifunk-NRW
>ja auch gerade.
>> Unter dem Gesichtpunkt erscheint mir persönlich das erstmal koscher,
>> wenn auch etwas einseitig. :P
>> 
>> On 11/11/2014 01:23 AM, Moritz Warning wrote:
>>> 20EUR im Jahr klingt nach einem Abo-Model und daher kommerziell.
>>> Außerdem sollte Freifunk eher ein Bürgernetz, weniger ein
>Gewerbetreibende-Netz sein.
>>> Das schlägt in eine ähnliche Kerbe wie die Frage, ob es bei Freifunk
>um Internetzugang geht. :P
>>>
>>> Ich weiß nicht so recht was ich persönlich von dem Ansatz halten
>soll. :P
>>> Vermutlich wäre es besser wenn man da eine Trennung durchführt.
>>> Die kostenlose "Freifunk-Infrastruktur" mit einem kostenloser
>Internetzugang der über Spenden
>>> finanziert wird. Und auf der anderen Seite ein kommerzieller
>Internetzugang (z.B. für Gewerbetreibende)
>>> der über das Freifunknetz angeboten wird. .. nur so eine Idee. :)
>>>
>>>
>>> On 11/11/2014 12:39 AM, Kai 'wusel' Siering wrote:
>>>> Hi,
>>>>
>>>> On 11/10/2014 09:14 PM, Marc-Andre Alpers wrote:
>>>>> Mal so Interesse halber, wieso gibt es in NRW verschiedene
>übergeordnete Communitys?
>>>>
>>>> Weil NRW den größten hat? Bevölkerungsanteil meine ich ;)
>>>>
>>>> Spaß beiseite; ich denke mal, daß es unterschiedliche Ansätze sind,
>die Freifunk Rheinland (seit 2011) und Freifunk NRW (seit 2014)
>verfolgen, siehe [1] bzw. [2]. Freifunk Rheinland scheint mir mehr dem
>Berliner Ansatz eines Fördervereins zu folgen, Freifunk NRW mehr nach
>praktischen Erwägungen zum Aufbau eines stabilen Netzes sich zu
>orientieren.
>>>>
>>>>> Es gibt:
>>>>> https://freifunk-nrw.de
>>>>> https://freifunk-rheinland.net
>>>>>
>>>>> Beide scheinen fast das selbe zu wollen, bis auf das man bei
>Freifunk-NRW zwangsweise Mitglied wird und 20 Euro im Jahr abdrücken
>soll bevor man einen Knoten betreiben kann.
>>>>>
>>>>> Für mich hat ne Zwangsmitgliedschaft nix mit Freifunk zu tun, da
>man irgendwie nicht Frei ist.
>>>>
>>>> Naja. Siehe [1], die Begründung klingt ja erst einmal schlüssig,
>über die Auslegung/Umsetzung kann man geteilter Meinung sein.
>>>>
>>>> Die Probleme der Wermelskirchener kennen wir aus dem Kreis
>Gütersloh zum Glück nur bedingt. Zum einen sind die 20,-- EUR für einen
>Gewerbetreibenden nun nicht zwingend die Mörderausgabe, zum anderen
>wickelt einer der Initiatoren den Verkauf der Knoten an
>Gewerbetreibende über seine Firma ab, Installation und Nennung auf
>Facebook inklusive [3], was für uns eine gewisse Qualitätssicherung mit
>sich bringt. Dafür sind wir derzeit bei Privatleuten, die
>vorkonfigurierte Knoten in einem Ladengeschäft in der Innenstadt
>erwerben können, leider unterrepräsentiert, hier höhlt momentan noch
>nur der stete Tropfen den Stein.
>>>>
>>>> Technik ist eine andere Geschichte, wir haben derzeit zwei
>"Serversponsoren" (mich und einen Ex-Kollegen) und wickeln die Technik
>über ein RZ ab, in dem wir privat Hardware (jeder 2+ Server) stehen
>haben. VPN-Exit machen wir nach dem "Bremer Modell" lokal -- unter dem
>Schirm des Berliner Fördervereins.
>>>>
>>>> Wären wir ein Verein, könnten wir uns evtl. als Verein einmieten,
>Hardware anschaffen, betreiben, warten. Andererseits, eine taugliche VM
>kostet derzeit um und bei 10,--/Monat auf dem freien Markt, auch das
>ist eine Option. Für die Sicherung unseres Betriebs wäre ein Verein
>evtl. sinnvoll, aber zumindest die beiden Initiatoren haben keinen
>gesteigerten Wunsch, einen Verein zu gründen, um es vorsichtig
>auszudrücken (für mich: been there, done that, zuletzt siehe [4]).
>>>>
>>>> Dieses "Hardware-Problem" zumindest löst NRW durch die
>"Zwangsmitgliedschaft"; Rheinland hat durch die eigene
>RIPE-Mitgliedschaft einen deutlichen höheren Finanzbedarf, dürfte das
>aber durch die aktuelle Größe einigermaßen locker stemmen können.
>>>>
>>>> Insofern ist es imho eher ein Ausdruck von Pluralität, daß es zwei
>"große" Freifunk-Vereine in NRW gibt; dies verhindert, siehe u. a.
>Paderborn, Gütersloh, Bielefeld (letztere sind auch irgendwie mit
>Hildesheim verbandelt, was nicht mehr ganz in NRW liegt ;)), aber nicht
>lokale, unabhängige Freifunk-Initiativen.
>>>>
>>>> MfG,
>>>> -kai
>>>>
>>>>
>>>> [1]
>http://freifunk-wermelskirchen.de/2013/04/einladung-zur-grundungsversammlung-des-verbund-freier-netzwerke-nordrhein-westfalen/
>>>> [2] http://wiki.freifunk.net/Freifunk_Rheinland_e.V
>>>> [3] http://blog.guetersloh.freifunk.net/?page_id=2352
>>>> [4]
>http://huelsmann.name/wordpress/uber-mich/geschichte-ish/in-document-id-in-019-001/
>>>>
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