[WLANtalk] Verwirrung bei Freifunk Communitys
Kai 'wusel' Siering
wusel at guetersloh.freifunk.net
Di Nov 11 00:39:21 CET 2014
Hi,
On 11/10/2014 09:14 PM, Marc-Andre Alpers wrote:
> Mal so Interesse halber, wieso gibt es in NRW verschiedene
> übergeordnete Communitys?
Weil NRW den größten hat? Bevölkerungsanteil meine ich ;)
Spaß beiseite; ich denke mal, daß es unterschiedliche Ansätze sind, die
Freifunk Rheinland (seit 2011) und Freifunk NRW (seit 2014) verfolgen,
siehe [1] bzw. [2]. Freifunk Rheinland scheint mir mehr dem Berliner
Ansatz eines Fördervereins zu folgen, Freifunk NRW mehr nach praktischen
Erwägungen zum Aufbau eines stabilen Netzes sich zu orientieren.
> Es gibt:
> https://freifunk-nrw.de
> https://freifunk-rheinland.net
>
> Beide scheinen fast das selbe zu wollen, bis auf das man bei
> Freifunk-NRW zwangsweise Mitglied wird und 20 Euro im Jahr abdrücken
> soll bevor man einen Knoten betreiben kann.
>
> Für mich hat ne Zwangsmitgliedschaft nix mit Freifunk zu tun, da man
> irgendwie nicht Frei ist.
Naja. Siehe [1], die Begründung klingt ja erst einmal schlüssig, über
die Auslegung/Umsetzung kann man geteilter Meinung sein.
Die Probleme der Wermelskirchener kennen wir aus dem Kreis Gütersloh zum
Glück nur bedingt. Zum einen sind die 20,-- EUR für einen
Gewerbetreibenden nun nicht zwingend die Mörderausgabe, zum anderen
wickelt einer der Initiatoren den Verkauf der Knoten an Gewerbetreibende
über seine Firma ab, Installation und Nennung auf Facebook inklusive
[3], was für uns eine gewisse Qualitätssicherung mit sich bringt. Dafür
sind wir derzeit bei Privatleuten, die vorkonfigurierte Knoten in einem
Ladengeschäft in der Innenstadt erwerben können, leider
unterrepräsentiert, hier höhlt momentan noch nur der stete Tropfen den
Stein.
Technik ist eine andere Geschichte, wir haben derzeit zwei
"Serversponsoren" (mich und einen Ex-Kollegen) und wickeln die Technik
über ein RZ ab, in dem wir privat Hardware (jeder 2+ Server) stehen
haben. VPN-Exit machen wir nach dem "Bremer Modell" lokal -- unter dem
Schirm des Berliner Fördervereins.
Wären wir ein Verein, könnten wir uns evtl. als Verein einmieten,
Hardware anschaffen, betreiben, warten. Andererseits, eine taugliche VM
kostet derzeit um und bei 10,--/Monat auf dem freien Markt, auch das ist
eine Option. Für die Sicherung unseres Betriebs wäre ein Verein evtl.
sinnvoll, aber zumindest die beiden Initiatoren haben keinen
gesteigerten Wunsch, einen Verein zu gründen, um es vorsichtig
auszudrücken (für mich: been there, done that, zuletzt siehe [4]).
Dieses "Hardware-Problem" zumindest löst NRW durch die
"Zwangsmitgliedschaft"; Rheinland hat durch die eigene
RIPE-Mitgliedschaft einen deutlichen höheren Finanzbedarf, dürfte das
aber durch die aktuelle Größe einigermaßen locker stemmen können.
Insofern ist es imho eher ein Ausdruck von Pluralität, daß es zwei
"große" Freifunk-Vereine in NRW gibt; dies verhindert, siehe u. a.
Paderborn, Gütersloh, Bielefeld (letztere sind auch irgendwie mit
Hildesheim verbandelt, was nicht mehr ganz in NRW liegt ;)), aber nicht
lokale, unabhängige Freifunk-Initiativen.
MfG,
-kai
[1]
http://freifunk-wermelskirchen.de/2013/04/einladung-zur-grundungsversammlung-des-verbund-freier-netzwerke-nordrhein-westfalen/
[2] http://wiki.freifunk.net/Freifunk_Rheinland_e.V
[3] http://blog.guetersloh.freifunk.net/?page_id=2352
[4]
http://huelsmann.name/wordpress/uber-mich/geschichte-ish/in-document-id-in-019-001/
--
Freifunk-Initiative Gütersloh
℅ Kai Siering
Schalückstraße 107
33332 Gütersloh
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Tel.: (05241) 96 46 269
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