[WLANnews] heise online: Einsatz

Andreas Glaeser andreas.glaeser at irregulaire.info
Mi Jun 29 13:26:19 CEST 2016


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Am Ende des Bastel-Artikels findet sich eine Formel zur Berechnung des gesetzlich maximal zulässigen Antennen-Gewinns. Vielleicht kann das irgendjemand gebrauchen.
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03.11.2014 11:44

Einsatz


            Das Freifunk-Netzwerk[1] bietet in immer mehr Städten offene und verbundene WLAN-Netze an. Nach Jahren der Stagnation, in denen die Störerhaftung viele abgeschreckt[2] hatte, die ihren Internet-Anschluss eigentlich mit Vergnügen freigeben wollten, kommt seit einiger Zeit wieder Bewegung in die Freifunk-Initiative.

Zwei Wege haben sich dabei herauskristallisiert, um das Problem der Störerhaftung zu umgehen. Die einen legen Tunnel in Länder, in denen es keine Störerhaftung gibt, und routen den Freifunk-Internetverkehr darüber. Andere, etwa die Berliner Freifunk-Community, werden selbst Provider – für diese gelten andere Regeln bezüglich der Störerhaftung als für Privatleute.

Wer selbst mitmachen will und in einer Stadt wohnt, in der es schon eine Freifunk-Community gibt, benötigt meist nur einen mit einem speziellen Image geflashten Router – dabeit bieten die Communities oft Hilfe an. Der Router wird einfach ans heimische Internet angeschlossen und schon nimmt man Teil am Freifunk-Netz. Falls ein anderer Freifunk-Router in Reichweite ist, ver-meshen sich diese automatisch und man kann dann Daten ganz ohne Umweg über das Internet austauschen. Viele solcher direkt verbundenen Router bilden dann ein vom Internet unabhängiges Mesh-Netzwerk. 

Geht es darum, eine etwas längere Strecke bis zum nächsten Freifunk-Router zu überbrücken, ist es hilfreich, sich mit der Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen zu beschäftigen. Die Antennen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Ihre Charakteristik bestimmt, ob das Signal in eine Richtung konzentriert oder rundum abgestrahlt wird. Die an Routern angebauten Stummelantennen senden mehr oder weniger rundum. Wenn man statt dessen andere Antennen anbauen will, sollte man schon beim Routerkauf darauf achten, dass sie abschraubbar sind. Der bei vielen Freifunkenden beliebte, recht günstige TP-Link WR740N hat fest verbaute Antennen. Für ein paar Euro mehr bekommt man den TP-Link WR741ND mit abnehmbaren Antennen. 

Für erste Versuche oder auch Antennenbauworkshops eignet sich eine Biquad-Antenne. Sie ist einfach und günstig zu bauen. Die folgende Anleitung beschreibt den Bau einer Biquad-Antenne für den WLAN-Frequenzbereich um 2,4 Ghz. 











25 cm 2,5-mm2-Kupferdraht (etwa Feuchtraumverlegekabel aus dem Baumarkt)
1 CD-Spindel
1 CD-Rohling
1 RP-SMA-Stecker für RG58
½ m RG58-Kabel
Heißkleber
Löt-Utensilien

Die Montage dauert insgesamt etwa drei Stunden. Die einzelnen Schritte zeigt die folgende Bilderstrecke.





Die fertige Biquad bringt einen Antennengewinn[3] von etwa 10 dBi. In Hauptstrahlrichtung ist die Leistung also 10 dB größer als bei einem fiktiven isotropen Kugelstrahler, wenn beide mit der gleichen Leistung gespeist würden. Isotrope Kugelstrahler senden in alle Richtungen gleich. Das Richtdiagram ist also eine Kugel, was sich praktisch zwar nicht realisieren läßt, aber gerne als Bezugsgröße verwendet wird. 

Im 2,4-GHz-Band ist es laut Bundesnetzagentur erlaubt, mit maximal 100 mW EIRP (Equivalent Isotropically Radiated Power, also relativ zum Kugelstrahler) Leistung zu senden, das sind 20 dBm. 

Berechnet wird die Sendeleistung eines WLAN-Gerätes in dBm aus:

Sendeleistung (dBm) – Dämpfung Kabel (dB) – Dämpfung Stecker (dB) + Gewinn Antenne (dBi) = Gesamtsendeleistung 

Gegebenenfalls muss beim Einsatz der Quad-Antenne also die Sendeleistung etwas niedriger eingestellt werden, um die gesetztlich zulässige Gesamtsendeleistung nicht zu überschreiten.

    (pek[4])



 



        
        

URL dieses Artikels:

http://www.heise.de/make/artikel/Bauanleitung-fuer-WLAN-Quadantennen-2440854.html?artikelseite=3



Links in diesem Artikel:

  [1] http://freifunk.net/
  [2] http://www.heise.de/meldung/Freifunker-wehren-sich-juristisch-gegen-Abmahner-2252199.html
  [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Antennengewinn
  [4] mailto:pek at ct.de

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