[WLANnews] Angebot der Netcup AG

Bernd Kalbfuss-Zimmermann kalbfuss at gmx.net
Mi Jun 3 14:06:49 CEST 2015


Hallo Leo!

---- Von: "Leo Krüger" <leo at hamburg.freifunk.net> -- Gesendet: 03.06.2015 - 12:50 ----
> das klingt jetzt gar nicht so super toll finde ich. 1.2 bis 1.4 Ghz sind
> nicht sonderlich viel, das ganze auf älterer Hardware. 80Mbit/s pro VM
> im Mittel. --> würde zumindest für unsere gateways mit fastd etwas
> schwachbürstig sein. insbesondere die cpu sehe ich da als problem. wir
> haben auf intel xeons mit ~3Ghz im normalfall schon 50% auslastung auf
> einem core. beim durchsatz peaken wir teilweise deutlich über 80Mbit/s.

Bei dem Angebot ist zu beachten, dass man im Wesentlichen für den Traffic bezahlt (2 EUR pro TB). Die VMs gibt es "gratis" dazu (wenigstens eine VM pro 2 TB). Die VMs müssen also überhaupt nicht leistungsfähig sein. Die Skalierung erfolgt durch "numbering up". Entsprechende Konfigurationswerkzeuge sind hierfür natürlich Voraussetzung.

Wichtig ist allein, dass sich Prozessorleistung und Netzbandbreite einigermaßen die Waage halten. Das scheint mir halbwegs gegeben. Wir haben anhand einer ähnlichen, existierenden VM geschätzt, dass sich mit so einer VM bei Volllast maximal 12 - 15 TB pro Monat durchsetzen lassen bei einem mittleren Durchsatz von 36 - 45 Mbit/s und 95% Perzentile um das ca. 2.5-fache höher (Ich lasse mich hier gerne eines Besseren belehren). 

Die entscheidende Frage ist also aus meiner Sicht, ob 2 EUR pro TB (alles inklusive) ein guter Preis sind. Hier würden mich mangels Erfahrung Richtwerte anderer interessieren. Ein Freifunker aus unseren Reihen, welcher selbst Host Provider im kleineren Umfang ist, hat abgeschätzt, dass er pro TB bis zu 7 EUR zahlt. 
 
>> Unter dem Strich ist das Angebot bei hohem Traffic teurer als die vergleichbaren Pauschalangebote. Der aus meiner Sicht entscheidende Vorteil: Das Hosting der Exit Nodes erfolgt mit dem Segen des Providers. Das Risiko von Schadensersatzansprüchen wird durch die Bereitstellung von dedizierter Hardware minimiert. Das lässt zumindest mich etwas ruhiger schlafen. 
> 
> Ist das Risiko von Schadensersatzansprüchen real? Wie ist das bei
> Hostern geregelt? Solange ich mich an die AGB halte, dürfte da ja kein
> Haftungsfall entstehen.

Ich rede hier über Exit Nodes. Entscheidend ist also weniger, ob wir uns als Betreiber an die AGBs halten. Es geht viel mehr um unsere Freifunk-Nutzer, welche wir nicht kontrollieren können/wollen. Prinzipiell würde ich vermuten, dass jeder Provider sehr empfindlich auf Rechtsverletzungen reagiert, die von eigenen Servern aus begangen werden.

Konkret hat mir Herr Preuß einen Fall genannt, im Rahmen dessen die Staatsanwaltschaft ganze Server bei Netcup beschlagnahmt hat. Entsprechend waren nicht nur der Verursacher, sondern auch andere Kunden betroffen. Die Schadensersatzforderungen im 5-stelligen Bereich wurden von Netcup an den Verursacher weitergereicht. Die AGBs von Netcup sehen das ausdrücklich vor. Der Betrieb von TOR Exit Nodes ist seitdem bei Netcup untersagt.

Persönlich habe ich (zum Glück) noch keine Erfahrungen in diese Richtung gemacht. Wieder würden mich die Erfahrungen anderer interessieren.

LG,

Bernd



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