[WLANnews] Was wäre wenn ... ?

Klaus Löfflad klaus.loefflad at me.com
Di Dez 14 11:28:24 CET 2010


Moin Jürgen,

ich melde mich als Neuling auf dem Gebiet mal zu Wort. Von den Freifunkern hatte ich schonmal gehört, aber erst durch den Podcast von Chaosradio Express hatte ich die Motivation, mich hier auf der Liste anzumelden. 

> wieder so richtig Gas geben sollten mit freifunk.net. Der Frust aus der
> Störerhaftung und einige andere Sachen haben irgendwie einen schlechten
> Beigeschmack hinterlassen. 
Das war in der Tat ein Schlag ins Gesicht. Allerdings wurde in dem Podcast schon gesagt, dass die Gefahr auch bei einem privaten Anschluss besteht, dass was schiefgeht, z.B. durch Familienmitglieder (bei Bekannten schon erlebt). Der bislang wirksamste Schutz sei ein Skript, welches bei „verdächtigen“ Aktivitäten eine Seite öffnet und dem Freifunknutzer die Folgen seines Handelns nahe bringt.

> 1. Mensch gründet einen Verein (o.ä.) und mietet darüber einen Server im
> Internet, den man als VPN-Endpunkt für den Traffic aus dem WLAN-Netz
> nutzt. Den kann man dann noch Filtern wenn es sein muss, oder man wartet
> halt erst mal ab, was dann so passiert …. 
Nee, in einer Personengesellschaft oder einem Verein haftet der Vorstand persönlich. Bei einer Kapitalgesellschaft wie einer GmbH bleibt das Privatvermögen geschützt außer bei Fahrlässigkeit. Allerdings wird es schwierig, eine GmbH oder Unternehmergesellschaft (1€ GmbH) zu gründen mit dem Ziel, nicht mehr in der Haftung zu stehen. Könnte als Vorsatz ausgelegt werden. Das muss dann schon Richtung Providertätigkeit gehen. Aber machbar ist das sicherlich. Bloß: Will man das?

> 2. Mensch nutzt TOR als Gateway. Der Traffic geht gleich am Accesspoint
> aus dem WLAN zu TOR - ist langsam, aber auch Abmahnungsfrei!
Japp, hab ich auch schon gedacht. Einen TOR-Client in der Firmware eingebaut wäre eine feine Sache. Vor Abmahnungen etc. schützt das zwar nicht, aber die Chance ist hoch, dass man heile rauskommt, da man glaubhaft machen kann, keine Ahnung zu haben, wer was über meinen Rechner macht. Ich selbst habe schon 2x Kontakt mit der Polizei gehabt wegen eines TOR Exit-Nodes.

> Es soll auch weiterhin Leute geben, die es gerne im Rahmen von
> freifunk.net auf einen Abmahnung am eigenen Gateway ankommen lassen und
> diese dann vor Gericht anfechten wollen. Das ist Ehrenwert und ich
> hoffe, dass wir eines Tages ein entsprechend positives Grundsatzurteil
> erreichen werden ... siehe hierzu auch http://freifunkstattangst.de
Wie wäre es denn, wenn Netzwerkpakete einer TCP-Verbindung zwingend über verschiedene Anschlüsse rausgehen? Dann kommt der halbe Traffic von einer IP und der andere halbe von einer anderen. Oder ist das irrelevant?

> ## Achso, und dann war da noch die Frage, nach den Routern und der
> Firmware. So wie es aussieht sind die Piraten auf einem sehr guten Weg,
> eine schöne Firmware für ihren Priatenfreifunk zu basteln, die vor allem
> auch auf aktuellen Routern gut läuft. Diese gibt es schon in
> verschiedenen "Brands", kann also auch un-piratig im schicken
> freifunk-Design daher kommen ... Splash-Page und DHCP inklusive :)
Oha, das habe ich noch gar nicht mitbekommen :-) Als Pirat nehme ich gerne auch die gebrandete Version ;-)

> Wer hätte denn gern ein paar WLAN-Router, um sein lokales freifunk.net
> Projekt zu starten, bzw. weiter auszubauen? Wir wollen einen kleinen
> Wettbewerb starten, bei dem sich Leute um jeweils ca. 10-50 Router
> bewerben können, die der Förderverein Freie Netzwerke e.V. und das
> OpenWRT-Projekt gesponsort bekommen haben. Uns ist aber echt wichtig,
> dass die Dinger nicht im Regal landen, sondern in der Luft funken! Gibt
> es da vorab auf dieser Liste schon Interessierte? Und wenn ja, wofür
> genau? Und woher kommen die Leute, die mitmachen? etc …
Interessant. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich meine Stadt Lemgo in Lippe, NRW, komplett mit WLAN überziehen möchte ;-) 
Okay, erstmal klein anfangen. Ein Arbeitskollege ist Hochfrequenztechniker und hat eher technisches Interesse daran, an einem solchen Projekt mitzumachen. Ich bin da eher anwenderorientiert: Firmware drauf, Antennen raus und los geht’s. Mein ideelles Ziel soll sein, auszuprobieren, ob und wie man weitgehend ohne Strukturen eines Providers auskommt. Einen Zugangspunkt zum Internet benötigt man ja dennoch, außer wir bauen uns unser eigenes Internet. Außerdem ist mir UMTS und besonders GPRS einfach zu langsam :-)

Bislang habe ich nichts in der Richtung getan, weil mir die Zeit fehlt. Ich nehme deinen Aufruf, Jürgen, zum Anlass, mal „Hallo“ zu sagen.

Beste Grüße
Klaus Löfflad
-- 
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