[WLANnews] Freie Netze - Freie Buecher
Mathias Mahnke
mathias at mycr.de
So Okt 1 07:49:52 CEST 2006
Leicht Offtopic, aber irgendwie dann auch wieder nicht. Neben freien
Netzen, auch eine klasse Aktion -- freie Buecher. Aus unserer Rostocker
Lokalzeitung:
Freie Bücher warten auf ihre Finder
Literaturhaus und Lokalradio verwandeln ganz Rostock in eine
Leihbücherei: Sie legen über 300 Frei-Bücher in der Stadt aus, die man
mitnimmt, liest und wieder „freilässt“. „Bookcrossing “ heißt diese Idee
aus Amerika.
(Rostock-Stadtmitte) Wem demnächst etwa in seinem Treppenhaus, auf dem
Kontoauszugsdrucker, in der Umkleidekabine oder an einem anderen
gänzlich unüblichen Ort ein Buch ins Auge fällt, der sollte das gute
Stück unbedingt zur Hand nehmen: Vielleicht handelt es sich ja um eines
der „frei lebenden“ Exemplare, um ein Buch also, das von seinem Besitzer
bewusst ausgesetzt wurde, damit es von anderen gelesen und danach
weitergereicht wird.
Etwa 300 solcher frei gelassenen Bücher werden ab Mittwoch in der
ganzen Stadt zu finden sein, verrät Katinka Friese, Programmleiterin im
Literaturhaus Rostock. Zusammen mit dem Lokalradio Lohro erklärt das
Literaturhaus den 4. Oktober zum „1. Rostocker Bücherbefreiungstag“:
Leseratten können Literatur aus eigenem Bestand jedermann zugänglich
machen, indem sie ihren Besitz öffentlich in Umlauf bringen.
„Bookcrossing“ heißt das vor fünf Jahren in Amerika erfundene System
zur kostenlosen Weitergabe von Büchern an Unbekannte. Es sei eine andere
Art, Bücher auch für junge Leute interessant zu machen, neue Autoren zu
entdecken, vielleicht jemandem mit schmalem Budget ein Buch in die Hand
zu geben, erklärt Katinka Friese.
Um beim Finder die Hemmschwelle zu senken, vermeintlich fremden
Besitz an sich zu nehmen, werden Bookcrossing-Exemplare ausdrücklich als
freie Bücher gekennzeichnet. „Nimm mich! Lies mich!“ steht großformatig
auf gelb-weißen Aufklebern, mit denen das Literaturhaus die Umschläge
der ersten 300 Frei-Bücher versah – gesponsert wurden sie übrigens von
Buchhändlern wie von Mitarbeitern und Ehrenamtlern des Literaturhauses
und des Senders Lohro. Ein weiterer Aufkleber im Buch verweist auf das
Bookcrossing-System; unter der hier vermerkten Registriernummer kann man
sich im Internet über Tag und Ort des „Aussetzens“ sowie über bisherige
Leser des Exemplars informieren. Selbstredend ist das Mitnehmen und
Lesen des Buches auch Nicht-Internet-Benutzern gestattet – wichtig ist,
dass jeder das gute Stück anschließend an öffentlich zugänglichem Ort
wieder ablegt.
Bis zum 4. Oktober informiert das Lokalradio Lohro täglich über die
Bookcrossing-Aktion, die am Sonntag ab 19 Uhr im Mittelpunkt der
Literatursendung steht, berichtet Redaktionsanleiterin Ella Schlenz. Am
4. Oktober kann man von 12 bis 19 Uhr die Infotische des Senders auf dem
Margaretenplatz ansteuern, um dort seine Spendenbücher registrieren zu
lassen und sie „auszusetzen“. Auch das Literaturhaus nimmt noch
freizugebende Bücher an. Auf den Bookcrossing-Seiten im Netz gibt es
Anleitung und Aufkleber für Leseratten, die ihre „Bücherbefreiung“ ganz
privat angehen wollen.
MARTINA PLOTHE
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