Re: Gelöst: Layer3 Router, Anbindung eines lokalen Clients übers WAN-Kabel

Christian Dresel freifunk at dresel.systems
So Mai 1 07:09:11 CEST 2022


Hallo Miki

Steht der Freifunkrouter neben den Vodafonerouter oder auch wo anders in 
der Wohnung? Es würde noch folgendes gehen wenn der Freifunkrouter vom 
PC aus per Kabel erreichbar ist:

Statt auf den WAN Port tagged das Freifunk Client Netz zu legen, legst 
du auf einen gelben Port sowohl das private Netz (zusätzlich zu den WAN 
Port) als auch das Freifunknetz. Was du tagget und was nicht, ist dir 
überlassen. Nun steckst du deinen PC dauerhaft an den Freifunkrouter, 
wenn du im privaten Netz surfen willst musst du das VLAN nehmen wo das 
private Netz raus fällt, willst du Freifunk nutzen musst du das VLAN 
nutzen wo Client drinnen steckt.

Somit bekommt die Vodafonebox gar nix von den VLANs mit. Du steckst dann 
halt immer am Freifunkrouter, da der aber das private Netz eh nur 
switched macht das Geschwindigkeitstechnisch nichts aus. So habe ich es 
auch damals mit dem Fritzboxproblem bei mir gelöst.

Sieht hier etwa so aus:

config vlan '100'
     option comment 'client'
     option ports '2t 3 5' # Port 2 ist der gelbe Port mit beiden VLANs, 
Client wird da tagged drauf gelegt. 3 und 5 wird ebenfalls normal 
untagged als Client verwendet

config vlan '2'
     option comment 'wan'
     option ports '1 2' # Port 1 ist der blaue WAN Port, Port 2 ist der 
gelbe Port wo ebenfalls das private Netz untagged mit drauf liegt

config vlan '5' #babel kommt hier per VLAN 5
     option comment 'babelpeer'
     option ports '5t' # tagged auf Port 5

config client
     option vlan '100' # das Client VLAN
     option ipaddr '[...]

config babelpeer 'babelpeer'
     option vlan '5' #babel kommt hier per VLAN 5
     option type 'wired'
     option rxcost '256'

in diesem Beispiel wäre auf Port 2 dein PC dann dran, du kannst dann 
untagged im privaten Netz, und tagged 100 im Freifunk surfen. Diese 
Technik ist übrigens auch gut nutzbar wenn man Accesspoints anschließen 
will die beide WLAN Netze ausstrahlen sollen (dafür habe ich es damals 
gebaut). Man hat dann die APs untagged im privaten Netz und kann eine 
SSID für Freifunk hernehmen die man auf tagged 100 legt.

Gruß

Christian


Am 30.04.22 um 22:46 schrieb Miki:
> Hallo Christian,
>
> es war tatsächlich "nur" mein Denkfehler, dass ich ein zusätzliches VLAN
> bräuchte!
>
> Also die einzige Änderung auf dem Router ist nun, das "5t" in die
> vorhandene Client-Konfiguration zu ergänzen:
>
>>    config vlan '1'
>>      option comment 'client'
>>      option ports '1 2 3 4 5t'
> Damit ist das normale Client-Netz jetzt bisher auf allen gelben Buchsen
> untagged und neu auf der blauen WAN Buchse tagged. Die beiden
> zusätzlichen Konfigurationsblöcke in "/etc/config/gateway" aus meiner
> Mail sind obsolet.
>
> Die Linux-Konfiguration "/etc/network/interfaces" aus meiner Mail
> funktionierte auf Anhieb, natürlich jetzt mit eth0.1 (statt eth0.8).
>
> ------
>
> Zwar ist nun das Experiment erfolgreich gelöst, aber leider mit dem
> Ergebnis, dass diese Methode in meinem Hardware-Setup (zumindest für den
> betrachteten Rechner ohne WLAN) nicht nutzbar ist. Nach ausführlichen
> Tests bin ich mir ziemlich sicher, dass der Vodafone-Router das tagged
> VLAN schluckt, wie andere auch schon mit der FritzBox beobachtet haben.
> Ich komme nur dann mit dem Rechner auf den Router, wenn ich ihn direkt
> per Kabel anschließe - ohne den Mietrouter dazwischen. Und letzteres
> würde nur gehen, würde ich ein zusätzliches Kabel durch die Wohnung
> werfen, was ich ja gerade vermeiden will (und weil sternförmig n Kabel
> für n Internet-der-Dinge-Zeugs auch nicht wirklich generisch ist).
>
> Viele Grüße,
> Miki
>


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