Re: Mögliche Unterstützung bei WLan für Flüchtlingsunterkünfte

Markus Trenkle (Freifunk) fff at markus.mtrenkle.de
So Nov 28 20:54:01 CET 2021


Hallo Herr Sauer,

der drohende Distanzunterricht war auch die Motivation für uns in Bamberg die Unterkünfte zu versorgen. Da konnte sich die Regierung angenehm zurücklehnen: die Hardware wurde von einer Fachfirma installiert (bezahlt von einer großen Einzelspende) und die Stadt Bamberg hat durch ihren Internet-Provider (bambit) den Anschluss, die laufenden Kosten und den Betrieb übernommen. Deswegen ist es auch (leider) kein Freifunk geworden. Organisiert habe das zum größten Teil ich. Trotz permanentem Drängeln hat das gut ein Dreiviertel Jahr gedauert.

Wie andere schon geschrieben haben, die laufenden Kosten übernimmt die Regierung nicht. Das muss z.B. ein Trägerverein machen, wobei ich es durchaus fair fände, wenn die Bewohner selbst mit 1€/Monat beitragen. In den Richtlinien der Regierung sind deutlich höhere Beträge genannt, nur mit freifunk schwierig durchzusetzen, da der Zugang ja frei sein muss. Andere Asylunterstützer arbeiten mit Ticketsystemen und monatlich neu zu holenden Vouchers für den Zugang. 

Die Finanzierung der Installation dagegen ist durchaus Aufgabe der Regierung. Bei Bedarf kann ich einen Kontakt herstellen. Im Prinzip sind die dort froh über externe Expertise und durch unser Projekt sind sie inzwischen gewöhnt, was das kostet. Eine Fritzbox am Gang reicht halt nicht, da ist je nach Größe der Unterkunft durchaus eine fünfstellige Summe drin.

Gruß,
Markus Trenkle


Am 18.11.21 um 14:40 schrieb Info Netzwerkasyl-Forchheim:
> Liebe Freifunker,
> wir, das Netzwerk Asyl Forchheim, sind eine Gruppe ehrenamtlicher und hauptamtlicher Helfer, die sich für die Belange und das Wohlergehen der Geflüchteten in Stadt und Landkreis Forchheim/Ofr. einsetzen. 
> Ein großes Ärgernis ist, dass viele der Gemeinschaftsunterkünfte in unserem Landkreis nach wie vor keinen Internetzugang anbieten. 
> Das Internet ist für viele der Geflüchteten die einzige Möglichkeit, mit ihren Familien und Freunden zu kommunizieren, von welchen sie seit ihrer Flucht getrennt sind. Ein weiteres großes Problem ist, dass nicht nur, aber insbesondere aufgrund der pandemischen Lage, Auszubildende auf das Internet angewiesen sind, um die Berufsschule erfolgreich zu besuchen. Viele Unterrichtseinheiten waren nur im Distanzunterricht möglich, und sehr viel Lehrmaterial steht nur Online zur Verfügung. Es ist zu befürchten, dass schon in absehbarer Zukunft Unterricht wieder nur Online durchführbar sein wird. Dann sind unsere Geflüchteten erneut, nicht nur durch sprachliche Hindernisse, enorm benachteiligt.. 
> Wir als Netzwerk setzen uns daher dafür ein, dass die Unterkünfte mit Internet ausgestattet werden, oder zumindest ein Zugang zum W-Lan ermöglicht wird.
> Da ihr Freifunker Experten auf diesem Gebiet seid, würden wir uns über eure Unterstützung und Lösungsvorschläge freuen. Gerne in einem persönlichen Gespräch, oder eine Videokonferenz.
> 
> Vielen Dank schon im Voraus.
> 
> Mit besten Grüßen,
> Daniel Sauer
> Hauptamtlicher Integrationslotse Landkreis Forchheim
> & Sprecher des Netzwerks
> Netzwerk Asyl Forchheim  

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