Re: Mögliche Unterstützung bei WLan für Flüchtlingsunterkünfte

Christian Dresel freifunk at dresel.systems
So Nov 28 18:49:35 CET 2021


Hallo zusammen

Am 28.11.21 um 17:01 schrieb Miki:
> Hallo Herr Sauer,
>
> gerne können wir versuchen zu helfen. Konkret hängt das natürlich von 
> der jeweiligen Situation vor Ort ab, denn auch unser Freifunk-WLAN 
> muss ja irgendwo ans Internet angeschlossen werden. Freifunk verhält 
> sich da aus Sicht der Nutzer*innen (Clients) wie ein Gäste-WLAN. Die 
> Freifunk-Router geben an die Clients nicht die lokale IP-Adresse 
> weiter, so dass die Organisation, die den Internet-Anschluss 
> bereitstellt, keine Angst vor Störerhaftung haben muss.
>
> Manchmal wohnt ein Freifunker in Funkreichweite und kann private 
> Datenrate "spenden". Größere und leistungsfähigere Installationen 
> erfordern aber die Bereitschaft seitens der Unterkunft, für den 
> Datentransport einen regulären Internetanschluss zur Verfügung zu 
> stellen. Die einzelnen Verbindungen zu den Clients und die Vergabe von 
> IP-Adressen übernimmt dann der Freifunk-Router (bzw. mehrere je nach 
> Größe der Unterkunft).

Kleiner Hinweis hier aus Fürth (gilt vermutlich z.t. auch für 
Erlangen&Nürnberg, aber das dürfen die Leute dort aber gerne selbst 
nochmal beschreiben):

Durch ein gut ausgebautes Freifunk RiFu (Richtfunk) Netz können wir an 
(fast) allen Flüchtlingsunterkünfte die wir (ich *hust*) aktuell planen 
(6stk, eine 7. ist etwas problematischer) ein Anschluss per RiFu bauen, 
so das keine laufende Kosten entstehen was aktuell ein großes Problem 
ist, da laufende Kosten (also z.b. DSL Anschlüsse) die Regierung nicht 
bezahlt und in den ganzen Unterkünften auch nie was brauchbares 
vorhanden ist. Das RiFu Netz ist an den wichtigen Stellen mit >100Mbit/s 
und an einigen stellen sogar mit bis zu 1Gbit/s über #rfnix angebunden, 
so das hier genug Datenrate zur Verfügung steht. An einen weiteren 
dicken Uplink für Redundanz und mehr Bandbreite wird aktuell gearbeitet.

Leider ist das größte Problem hier, das trotz vielmaligen Betteln 
meinerseits (ich mach es hier jetzt mal wieder, evtl. hab ich das auf 
der ML noch nie gemacht, schuldigung) die Leute fehlen die was aufbauen. 
Es kümmern sich eigentlich immer die gleichen paar sehr wenigen Leuten 
an denen alles "hängen bleibt". Das funktioniert langfristig so leider 
nicht. Das ist bei Freifunk mMn aktuell eins der größten Probleme das 
sich einfach viel zu wenig Leute um viel zu viel kümmern.

Z.b. hier in Fürth hängen im moment 2 Flüchtlingsunterkünfte an 
Elektriker/Regierung (könnte aber bald los gehen und plane, ach was eine 
Überraschung, ich. Für den Aufbau bekomm ich immer Hilfe aus 
Nürnberg/Erlangen => Vielen Dank!) fest und 3 Flüchtlingsunterkünfte an 
Leute die sich darum kümmern dort was zu planen (d.h. die Regierung 
würde gerne anfangen aber es gibt kein Freifunker der sich damit 
auseinander setzt, Anschluss per RiFu ist dort möglich), 2 laufen 
aktuell brauchen aber hin und wieder Pflege.

Viele Grüße

Christian

>
> Zufällig haben wir gerade *diesen Freitag ab 18 Uhr* online ein 
> Forchheimer Treffen. Unsere Gruppe in Forchheim ist klein, aber so 2-3 
> kommen bestimmt trotz Corona-Blues online. 
> https://meet.ffmuc.net/freifunk-fo.de
> Wir verwenden das Tool "Jitsi", dafür brauchen Sie keinen Login. Wenn 
> es mit einem bestimmten Browser Tonstörungen gibt (bei mir macht 
> Firefox Probleme), dann hilft es in der Regel einen anderen Browser zu 
> nehmen.
>
> Viele Grüße,
> Michela Müller (Miki)
>
>> Hallo Herr Sauer,
>>
>> danke für Ihre Anfrage.
>>
>> Wie Sie sicher schon bemerkt haben, dauern Antworten bei dieser 
>> Adresse etwas länger, da nur ein sehr kleiner Nutzerkreis hier mit liest.
>>
>> Ich leite Ihre Mail an die allgemeine Mailingliste von Freifunk 
>> Franken, mit der Hoffnung, dass die mitlesenden Forchheimer hierauf 
>> antworten und unterstützen werden.
>>
>> Grüße,
>> Sebastian Beck
>>
>> PS: @all, bitte reply-all, Herr Sauer ist nicht auf unserer Liste
>>
>>
>> Am 18.11.21 um 14:40 schrieb Info Netzwerkasyl-Forchheim:
>>> Liebe Freifunker,
>>> wir, das Netzwerk Asyl Forchheim, sind eine Gruppe ehrenamtlicher 
>>> und hauptamtlicher Helfer, die sich für die Belange und das 
>>> Wohlergehen der Geflüchteten in Stadt und Landkreis Forchheim/Ofr. 
>>> einsetzen.
>>> Ein großes Ärgernis ist, dass viele der Gemeinschaftsunterkünfte in 
>>> unserem Landkreis nach wie vor keinen Internetzugang anbieten.
>>> Das Internet ist für viele der Geflüchteten die einzige Möglichkeit, 
>>> mit ihren Familien und Freunden zu kommunizieren, von welchen sie 
>>> seit ihrer Flucht getrennt sind. Ein weiteres großes Problem ist, 
>>> dass nicht nur, aber insbesondere aufgrund der pandemischen Lage, 
>>> Auszubildende auf das Internet angewiesen sind, um die Berufsschule 
>>> erfolgreich zu besuchen. Viele Unterrichtseinheiten waren nur im 
>>> Distanzunterricht möglich, und sehr viel Lehrmaterial steht nur 
>>> Online zur Verfügung. Es ist zu befürchten, dass schon in absehbarer 
>>> Zukunft Unterricht wieder nur Online durchführbar sein wird. Dann 
>>> sind unsere Geflüchteten erneut, nicht nur durch sprachliche 
>>> Hindernisse, enorm benachteiligt..
>>> Wir als Netzwerk setzen uns daher dafür ein, dass die Unterkünfte 
>>> mit Internet ausgestattet werden, oder zumindest ein Zugang zum 
>>> W-Lan ermöglicht wird.
>>> Da ihr Freifunker Experten auf diesem Gebiet seid, würden wir uns 
>>> über eure Unterstützung und Lösungsvorschläge freuen. Gerne in einem 
>>> persönlichen Gespräch, oder eine Videokonferenz.
>>>
>>> Vielen Dank schon im Voraus.
>>>
>>> Mit besten Grüßen,
>>> Daniel Sauer
>>> Hauptamtlicher Integrationslotse Landkreis Forchheim
>>> & Sprecher des Netzwerks
>>> Netzwerk Asyl Forchheim
>
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