Anfrage wg. offenem WLAN für kostenlose Kurse für Bedürftige (potenziell Freifunk)

Dominik Rüth D.rueth at gmx.de
Mo Nov 1 11:54:07 CET 2021


Wir sind eine gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation, die in ihrem
Gebäude zum einen Büroräume hat, mit Computern, auf denen auch sensible
Daten verwaltet werden (wobei diese noch mal zusätzlich dadurch
gesichert sind, dass sie auf einem externen Server liegen, über den wir
uns mit VPN verbinden), und zum anderen auch Räume für Veranstaltungen,
die für die Allgemeinheit zugänglich sind. Dort werden auch kostenlose
Kurse angeboten, die sich vor allem an Bedürftige richten.

Für diese Kurse möchten wir den Teilnehmer:innen nun auch WLAN zur
Verfügung stellen. Bisher war dies nicht der Fall, da wir in allen
Räumen nur ein Netzwerk haben, an dem eben auch unsere Bürorechner
hängen, und es darf auf keinen Fall geschehen, dass durch das WLAN die
Sicherheit der Bürorechner kompromittiert wird.

Dieses Büronetzwerk ist durch eine Firewall der Firma SonicWall gesichert.

Von den öffentlich zugänglichen Räumen aus machen wir mindestens
monatlich Video-Streamings (mittels OBS über Youtube und Firefox) und
teilweise auch Videokonferenzen. Teilweise hatten wir dabei schon die
Schwierigkeit, dass diese Firewall uns Funktionen blockiert hat, z.B.
direktes Streaming auf Youtube, oder die Benutzung von Seiten wie
speedtest.net.

Wir wollen uns jetzt von der IT-Firma, mit der wir arbeiten, das
Netzwerk so umstellen lassen, dass es neben dem Büronetzwerk in den
Büroräumen ein weiteres Netzwerk in den Nicht-Büro-Räumen gibt; über
dieses „offene“ Netzwerk soll man nur ins Internet kommen, und der
Zugang soll möglichst wenig durch Einschränkungen blockiert werden.
Gleichzeitig soll darüber auch ein leistungsstarkes Streaming möglich sein.

Wir haben bisher zwei DSL-Anschlüsse mit 50 MBit; einen der beiden
Anschlüsse könnten wir dann für das Büronetzwerk nutzen, den anderen für
das offene LAN.

An dieses offene Netzwerk sollen dann in den beiden Räumen, in denen wir
Kurse geben, auch WLAN-Access-Points gehängt werden, damit die
Teilnehmer:innen dort auch ins Internet gehen können. Soweit ist
eigentlich alles klar und mit der Firma abgesprochen.

Der Mitarbeiter der Firma hat mir jetzt aber gesagt, dass, wenn wir ein
WLAN anbieten, dann auch dafür haftbar gemacht werden können, wenn
dieses WLAN missbräuchlich verwendet wird. Wir können das WLAN gerne mit
einem Passwort sichern, werden aber das Passwort an 100+ Schüler:innen
herausgeben und können nicht damit rechnen, dass alle es für sich
behalten. Es wird sicherlich auch so sein, dass man das WLAN dann auch
noch von der Straße vor dem Gebäude empfangen kann. Ein Ticketsystem,
wechselnde Passwörter oder Ähnliches wäre uns zu kompliziert. Die
einzige Möglichkeit wäre, den Access-Point nur während der Kurszeiten
ans Netz zu hängen. Das wäre aber wieder eine Sache, an die wir immer
denken müssten, und die wir natürlich auch vergessen können (einschalten
und ausschalten), also eine potenzielle Fehlerquelle.

*Deswegen meine Frage**: Wie können wir ein WLAN anbieten, das für viele
(und potenziell für beliebige Leute) zugänglich ist, aber für dessen
potenziellen Missbrauch wir nicht in Haftung genommen werden können?
Macht das mit dem Passwort dann überhaupt Sinn? *(ist auch wieder eine
Fehlerquelle, weil die Kursteilnehmer:innen, teils Analphabeten, teils
ohne Deutschkenntnisse, es erst mal auf die Reihe kriegen müssen, das
einzutippen). *Wäre es auch möglich, für diese Access-Points (oder für
unser ganzes Nicht-Büro-LAN, das ein offenes Internet anbietet),
Freifunk zu verwenden?***Könnten wir über ein Freifunk-LAN dann auch
Streamings und Videokonferenzen machen?

-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://lists.freifunk.net/pipermail/franken-freifunk.net/attachments/20211101/16a2a845/attachment.htm>


Mehr Informationen über die Mailingliste franken