Artikel: Freifunk Franken Erfolg Zirndorf

joerg knapp joerg_knapp at hotmail.com
Di Sep 17 12:49:42 CEST 2019


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From: Sebastian Müller <skfm at gmx.de>
Sent: Tuesday, September 17, 2019 9:59 AM
To: joerg knapp <joerg_knapp at hotmail.com>
Subject: Freifunk Franken Erfolg Zirndorf


Tipp vom Paten

Bitte eine SCHNELLE INTERNETVERBINDUNG in Zirndorf: Tim Parth schafft das dank Freifunk Franken.

VON HARALD EHM ZIRNDORF. Tim Parth hat sich einen schönen Flecken zum Leben ausgesucht. Vor drei Jahren ist er mit seiner inzwischen auf vier Köpfe angewachsenen Familie aus Oberasbach in den Nordosten Zirndorfs gezogen. Vom Wohnzimmer ihres Hauses aus genießen die Parths einen wunderbaren Ausblick über die Dächer der Bibertstadt hinweg bis weit in den Süden des Landkreises.

Alles wunderbar? Nicht ganz, denn die Internetverbindung lässt hier, nahe dem Altfeld, zu wünschen übrig. 14 Megabit pro Sekunde beträgt die Bandbreite. Für ein bisschen Herumsurfen „geht das schon“, sagt Tim Parth. Zu wenig ist das aber für seinen Beruf. Der selbstständige SAP-Entwickler arbeitet von daheim aus, muss Dateien herunterladen oder an seine Kunden verschicken. „Der Upload ist nervig“, sagt er, und wenn ich etwas hochlade, ist das gesamte System blockiert.“ Es ist nicht so, dass Parth nicht gewarnt gewesen wäre. Als er das Grundstück für sein künftiges Haus in Augenschein genommen hatte, waren ihm die Masten mit dem einsamen Telefonkabel schon aufgefallen. Darüber läuft nicht nur sein Anschluss, sondern auch der von sechs weiteren Nachbarn.

Nicht wirtschaftlich

Der Zirndorfer begann zu recherchieren, klapperte diverse Anbieter ab. Doch die senkten nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung alle den Daumen: „Sieben Kunden, das lohnt sich natürlich nicht“, sagt er. Zwei Mal wandte sich der Neubürger auch an die Stadt. Der kommunale IT-Leiter und Zirndorfer Breitbandpate Richard Lippmann konnte ihm zwar auch keine leistungsfähige Internetverbindung ins Haus zaubern, von ihm kam aber der entscheidende Tipp – sich doch einmal an den Freifunk Franken (siehe Infokasten unten) zu wenden.

Doch wie konnten die Freifunker nun helfen? Tim Parth brauchte einen Router, auf dem er die Software der Freifunker installierte – und zwar, wenn auch unter Anleitung, selbstständig. Leistungsfähiges Internet hatte er damit noch nicht. Dazu brauchte es eine Richtfunkantenne am Haus, in der Größe etwa vergleichbar mit einer handelsüblichen Satellitenschüssel, über die eine Funkverbindung aufgebaut wurde. Und zwar zum FabLab Region Nürnberg e.V., das kurz vor der Stadtgrenze an der Kreuzung Fürth-Süd daheim ist. Hier sind auch Freifunker aktiv. Auf das Gebäude wurde ebenfalls eine Antenne montiert, Dresel hatte dann noch einiges zu konfigurieren.

Seitdem kann Tim Parth – vereinfacht gesagt – am FabLab über eine Schnittstelle direkt ins Internet. Jetzt ist er mit 100 Megabit pro Sekunde unterwegs, ausreichend für seine Erfordernisse. Auch weitere Interessenten könnten sich hier noch einklinken. Rund 1000 Euro hat er für die Anschaffungen investiert, spart sich damit aber die regelmäßigen monatlichen Zahlungen an einen Provider wie die Telekom oder vodafone.

Aber machen die Freifunker den Konzernen so nicht unliebsame Konkurrenz? Droht da nicht Ärger? Nein, sagt Dresel. Es handle sich um ein unabhängiges, von Bürgern aufgebautes Netz, das das „Internet nicht frei Haus liefert“. Letztlich sei es ein Nischenangebot, das die großen Provider wohl nicht als Konkurrenz sähen. Probleme seien keine bekannt.

Zwei Kilometer Luftlinie sind es vom Haus der Familie in Zirndorf zum FabLab. Wichtig: Richtfunkverbindungen funktionieren nur, wenn zwischen den Antennen der Stationen Sichtverbindung besteht. „Ein paar Bäume machen nichts aus, ein Wald oder Gebäude schon“, erläutert Dresel. Im Fall der Parths war es knapp, nur eine Stelle an ihrem Haus kam als Antennen-Standort in Frage.

Südwestpark im Blick

Dresels Funkerkollegen und er hätten noch größere Pläne: Gerne würden sie ihr Netz erweitern, beispielsweise zum Südwestpark in Eibach. Dort residiert unter anderem die Firma Proact. Sie betreibt den Nürnberger Internet eXchange (N-IX), einen Glasfaserring, über den der Austausch von Daten jeglicher Art möglich ist. Der Vorteil: Dort könnten die Freifunker direkt ins Internet und müssten nicht, wie etwa jetzt auch Tim Parth beim FabLab, einen normalen Endkundenanschluss nutzen.

Dafür bräuchte es jedoch die Genehmigung des Immobilieneigentümers, schließlich müsste auch hier eine Antenne für die Richtfunkverbindung aufs Dach. Einfacher wäre das bei den Städten Zirndorf und Oberasbach, mit denen die Freifunker ebenfalls das Gespräch gesucht haben. Die Kommunen besitzen Immobilien, Oberasbachs Rathaus wäre aufgrund seiner exponierten Lage beispielsweise sehr gut geeignet.

Doch warum wäre es für Städte oder Gemeinden überhaupt attraktiv, die Freifunker aufs Dach zu lassen? „Sie hätten damit die Möglichkeit, beispielsweise W-LAN auf öffentlichen Plätzen anzubieten“, sagt Christian Dresel.

Der Unterschied zu einem normalen Hotspot: Bürger könnten das Netz selbst mit auf- und ausbauen, also aktiv mitgestalten. Tim Parth wäre ebenfalls ein Richtfunkverbindungspartner. Derzeit denkt er aber nicht Richtung Rathaus, sondern näher – an die Nachbarschaft. Interesse gibt es bereits.

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Klein und unscheinbar: Für den Laien ist die Richtfunkantenne am Haus der Familie Parth kaum von einer normalen Satellitenschüssel zu unterscheiden. Sie stellt die Verbindung zum FabLab her und macht so schnelles Internet möglich. Foto: Tim Parth

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Sebastian Müller
Diplom Sozialwirt / Freier Journalist
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