Ausschluss oder Abgrenzung von Parteien

freifunk at uniporn.org freifunk at uniporn.org
Mo Jun 17 13:35:41 CEST 2019


Danke, dass ich das nicht als erster anfangen muss.
Toleranz endet bei Intoleranz und ich stelle mich hiermit voll und ganz 
hinter die Aussage. Ich wäre daher sehr erleichtert, wenn diese
Community sich geschlossen darin zeigt offen für alle zu sein und das zu
verteidigen indem kein Raum geboten wird für jegliche gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit, sei es Homophobie, Transphobie, Antisemitismus,
Xenophobie, jeglicher Faschismus und alle die ich vergessen habe.
Und nein, Faschisten keinen Raum zu geben ist keine Form des Faschismus,
sondern das einzig wirksame Mittel dagegen. Dabei Bezug zu nehmen auf
andere politische Strukturen halte ich für ein praktisch u.U. 
hilfreiches, aber nicht zwingend notwendiges Mittel. Es muss nur allen
klar sein, dass wer sich mit einer Organisation in Verbindung bringt,
die offen bekannt ist für Formen von oben beschriebener
Menschenfeindlichkeit, diese Haltungen normalisiert und dadurch
mitträgt.

Liebe Grüße 
Uniporn

On Mon, Jun 17, 2019 at 11:56:43AM +0200, b3yond wrote:
> Guten morgen allerseits,
> 
> tl;dr: Technologie ist politisch, kritische Distanz gegenüber Parteien.
> 
> ich finde es etwas naiv zu glauben, dass Technologie unpolitisch sein
> könnte. Technologie wird genauso für Macht und Kontrolle verwendet wie
> um Menschen zu emanzipieren und ihnen Freiheiten zu schenken.
> 
> Innerhalb und außerhalb von technologischen Communities gibt es Menschen
> mit Interessen und Interessenskonflikten, explizite und implizite
> Ausgrenzung, kulturelle Differenzen, Machtpositionen... und wir können
> uns von denen nicht einfach isolieren, sagen, dass die uns nicht
> betreffen, und diese Community zu einem neutralen Ort erklären, der sie
> nicht ist. Denn sie besteht aus Menschen, und Menschen sind immer in
> politischen Kontexten unterwegs.
> 
> Das heißt nicht, dass wir uns irgendwelchen Parteien zuwenden sollten,
> im Gegenteil, eine gewisse kritische Skepsis ist da sehr angebracht.
> Aber gerade als Nerds, deren Technologie Leute anschließt oder
> ausschließen kann, sollten wir die politische Verantwortung für alle
> unsere Nutzer begreifen, genauso wie die für alle Leute, die unser
> Netzwerk nicht nutzen können.
> 
> Props an die Leute vom CCC, die das begriffen haben.
> 
> lg b3yond
> 
> PS: Gerade bei der CDU ist es auch noch so ne Sache... man kann schon
> mal mit nem Bürgermeister von denen zusammenarbeiten, aber wenn die dann
> auf höherer Ebene plötzlich freie Software auf Routern verbieten,
> Netzneutralität abschaffen oder unser Frequenzen-Commons privatisieren,
> weil ihre Geldgeber die kostenlose Konkurrenz fürchten, wenn sie unsere
> Freiheiten im Internet wegnehmen, dann sind sie unseren Interessen
> massiv im Weg. Zu verleugnen, dass die CDU unseren Zielen in 90% aller
> Fälle im Weg steht, hilft uns einen Scheiß. Deren Kommunalpolitiker sind
> ja oft ein bisschen vernünftiger und weniger korrupt als die höheren
> Ebenen, aber joa, das große Ganze und so.
> 
> PPS: Nazis sind gefährlich. Ich will nicht wissen, welche Leute sich auf
> meinen Routern einloggen und unser Netzwerk nutzen, sollen sie doch.
> Aber wenn ein Fascho auf einem Freifunk-Event ist, der dort potenziell
> an Namen, Fotos, und Adressen von antifaschistischen Freifunkern kommen
> könnte, dann geht entweder er oder ich. Allein schon aus
> Sicherheitsgründen. Genauso kann man davon ausgehen, dass sich
> Betroffene von sexuellem Missbrauch nicht in derselben Community wie ein
> Vergewaltiger aufhalten wollen. Politische Neutralität in allen Ehren,
> aber solche Sachen nimmt man dadurch eventuell in Kauf.
> 
> On 17.06.19 11:37, Juergen (WBR-Tec) wrote:
> > Servus,
> > 
> >> Alle Parteien, also nicht verbotenen Parteien, sind gleich zu
> >> behandeln
> > 
> > grundsätzlich ja. Aber....
> > 
> > Am 16.06.2019 um 17:34 schrieb Steffen Winkler:
> >> Wenn wir einen wichtigen Standort haben
> >> und der Bürgermeister ist von der AFD, dann arbeiten wir mit dem genau
> >> so zusammen, als wenn er von der CSU wäre, vielleicht ist er es auch
> >> bald wieder. Uns interessiert doch der Standort und nicht der Eigentümer
> >> dessen.
> > 
> > Ich nicht. Freifunk heißt auch, frei zu sein in seinen Entscheidungen.
> > Und ich entscheide mich, mit gewissen Personen nicht zusammenzuarbeiten
> > oder deren Ansehen zu unterstützen indem ich so tue als wüßte ich nicht
> > genau welche Auswirkungen dies hätte.
> > 
> > Das musste jetzt raus.
> > 
> > Gruß
> > Jürgen
> > 
> > 
> > 
> > 
> 



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